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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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seinem Glenlivet und lehnte sich im Sessel zurück, »dass wir beide uns eigentlich ziemlich ähnlich sind?«
      »Wie kommen Sie denn darauf?«, wollte Banks wissen.
      Keane schaute sich im Zimmer um, betrachtete die blauen Wände und die Decke in der Farbe eines reifen Camemberts, die nur schwach von einer Tischlampe beleuchtet wurde. »Wir haben beide was übrig für die schönen Seiten des Lebens. Guter Whisky, Schubert, das Landleben. Wie schaffen Sie das alles mit Ihrem Polizistengehalt?«
      »Ich meide die schlechten Seiten des Lebens.«
      Keane musste grinsen. »Aha. Sehr schön. Na, egal, wie Sie's machen, wir haben vieles gemeinsam. Unter anderem schöne Frauen.«
      »Sie reden wahrscheinlich von Annie. Oder meinen Sie Helen?«
      »Annie hat mir von Ihnen und sich erzählt. Ich wollte sie Ihnen nicht wegnehmen.«
      »Haben Sie auch nicht.«
      »Aber gefallen hat es Ihnen auch nicht. Das sehe ich doch. Werden Sie es ihr erzählen?«
      »Was, das mit Helen?«
      »Ja. Sie hat mir von Ihrem kurzen Besuch gestern berichtet.«
      »Eine bezaubernde Frau«, bemerkte Banks.
      »Werden Sie es Annie erzählen?«
      »Meinen Sie nicht, dass sie es besser von Ihnen erfahren sollte?«
      »Sie haben Annie also noch nichts gesagt?«
      »Nein. Ich habe ihr gar nichts gesagt. Ich überlege noch. Vielleicht können Sie mir helfen.«
      »Und wie?«
      »Überzeugen Sie mich, dass Sie kein verlogener, krimineller Bastard sind.«
      Keane lachte. »Also, ein Bastard bin ich schon, im wörtlichen Sinne. Das muss ich zugeben.«
      »Ich weiß, was Sie meinen.«
      »Hören Sie«, fuhr Keane fort, »die Beziehung zwischen Helen und mir ist eher freundschaftlicher Art. Unsere Ehe hat für jeden von uns Vorteile. Es ist ihr egal, wenn ich andere Frauen habe. Das hat sie Ihnen doch bestimmt erzählt, oder?«
      »Dennoch sind Sie mit ihr verheiratet.«
      »Ja. Wir mussten heiraten, sie war illegal hier. Sonst hätte man sie in den Kosovo zurückgeschickt. Ich hab es für sie getan.«
      »Wie großzügig von Ihnen. Lieben Sie sie nicht?«
      »Liebe? Was ist das?«
      »Wenn Sie es nicht wissen, kann ich es Ihnen auch nicht erklären.«
      »Ich habe dieses Gefühl noch nie erlebt«, sagte Keane und betrachtete den Whisky in seinem Glas. »Ich musste mich mein ganzes Leben lang auf mein Köpfchen verlassen, sonst wäre ich untergegangen. Ich hatte keine Zeit für Liebe. Möchten Sie den hier wirklich nicht probieren?« Er bot Banks die Flasche an.
      Der schüttelte den Kopf. Als er merkte, dass sein Glas leer war, goss er sich noch etwas Laphroaig ein. Dabei spürte er bereits die Wirkung. Mehr würde er nicht trinken. Den letzten wollte er langsam genießen. »Es geht nicht darum, was Helen denkt«, sagte er, »sondern um Annies Gefühle.«
      »Sie sind immer noch ihr Fürsprecher, was? Der Ritter in glänzender Rüstung?«
      »Ich bin ihr Freund.« Banks merkte, dass er anfing, undeutlich zu sprechen, dabei hatte er noch nicht viel vom dritten Glas getrunken. Es summte unangenehm in seinen Ohren, außerdem wurde er unglaublich müde. Banks schüttelte sich, er war erschöpft.
      Keanes Handy klingelte.
      »Wollen Sie nicht drangehen?«, fragte Banks.
      »Ist wahrscheinlich dienstlich. Wenn mich einer sprechen will, kann er eine Nachricht hinterlassen. Gut, Alan, falls es Sie glücklich macht, werde ich Annie die Situation erklären. Sie ist tolerant und wird das bestimmt verstehen.«
      »Da wäre ich mir aber nicht so sicher.«
      »Ach, und warum nicht? Wissen Sie mehr als ich?«
      »Ich kenne Annie. Ganz im Innern ist sie viel konservativer, als Sie glauben. Wenn sie mehr für Sie empfindet, wird sie nicht die zweite Geige spielen wollen, egal wie vorteilhaft die Ehe und wie platonisch Ihre Beziehung ist.«
      »Na, wir müssen es abwarten, nicht wahr?«
      »Bis wann?«
      »Wenn ich sie das nächste Mal sehe. Wie läuft der Fall?«
      Banks wollte mit Keane nicht über den Fall sprechen, auch wenn er der Polizei mit seinem Fachwissen geholfen hatte. Er zuckte mit den Achseln. Es fühlte sich an, als trage er das Gewicht der ganzen Welt auf den Schultern. Banks trank noch einen Schluck Whisky - selbst das Glas war schwer - und stellte es auf die Armlehne der Couch. Dabei rutschte er zur Seite, so dass er halb auf dem Sofa lag. Es gelang ihm nicht, sich wieder aufzurichten. In der Ferne hörte er sein Telefon klingeln, war aber

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