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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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überrascht werden, nur weil man dem Datum auf einem alten Stich geglaubt hat.«
      »Was ist mit Leinwand?«, fragte Banks. »Werden Bilder nicht normalerweise auf Leinwand gemalt?«
      Phil gestattete sich den Anflug eines Lächelns, und Banks war sofort überzeugt, dass es herablassend gemeint war. Der Mann gefiel ihm von Minute zu Minute weniger, und irgendwie freute ihn das.
      »Ziemlich viele«, sagte Phil, »aber fast genauso viele werden auf Papier gemalt. Leider findet man in alten Büchern aber nur selten Leinwand. Altes, wertloses Segeltuch muss man erst mal finden. Meistens hat man zuerst das Material und entscheidet dann, welchen Künstler man fälscht.«
      »Aha«, machte Banks. »Dann glauben Sie also, Thomas McMahon war ein Fälscher?«
      Phil warf Annie einen kurzen Blick zu, und ein besorgter Ausdruck huschte über sein Gesicht.
      »Phil hat nur gesagt, dass es ein mögliches Motiv für McMahons sonderbare Käufe bei Whitaker gewesen sein könnte«, erklärte Annie.
      »Genau«, bestätigte Phil. »Ich will hier niemanden beschuldigen. Ich kenne den Mann ja gar nicht.«
      »Selbst wenn Sie ihn beschuldigen würden«, warf Banks ein. »McMahon ist tot. Der kann Sie nicht mehr belangen.«
      »Trotzdem ...«
      »Die Frage ist doch«, fuhr Banks fort, »ob das alles irgendwas mit dem Mord zu tun hat, und wenn ja, was? Sollen wir eigentlich was zu essen bestellen?«
      Phil sah sich um. »Also, ich kenne da ein gemütliches kleines Restaurant Richtung Richmond, da gibt es den zartesten Lammbraten, den Sie jemals gegessen haben.« Er sah Annie an. »Und angeblich sollen sie auch ein vorzügliches Gemüsecurry machen. Wollen wir da nicht hinfahren?«
     
    Am nächsten Morgen fühlte sich Mark ziemlich wohl, als er aufwachte, was er wahrscheinlich dem dick gefütterten Mantel zu verdanken hatte. Selbst in seiner geliebten Lederjacke wäre es in der Scheune zu kalt geworden. Mark wusste nicht, wie spät es war, er hatte keine Uhr, aber es war hell und deutlich wärmer als in der Nacht.
      Er hatte überraschend gut geschlafen, aber das lag wohl an seiner Erschöpfung. Er musste bis spät in die Nacht gelaufen sein. Außerdem war es das erste Mal seit dem Brand, dass er richtig tief geschlafen hatte. Er rieb sich die geschwollenen Augen und sah sich um: eine halb abgerissene Scheune voller Schutt und Schafsköttel. Und es stank nach Pisse. Er wollte weiter. Mark hätte gerne eine heiße Tasse Tee getrunken und etwas gegessen, vielleicht Eier mit Speck. Mit den zehn Pfund in der Tasche und dem bisschen Kleingeld würde er nicht weit kommen, aber immerhin würde er sich etwas zu essen leisten können. Eine richtige Toilette, wo er sich Hände und Gesicht waschen konnte, wäre auch gut. Er musste ein Café oder etwas Ähnliches finden. Höchst unwahrscheinlich in den noblen Dörfern auf diesem Teil der Insel. »Zum schmierigen Löffel« oder eine Raststätte für Lkw-Fahrer gab's hier nicht.
      Im ersten Dorf sah er an der Kirchturmuhr, dass es fast ein Uhr war. Mensch, staunte er, so lange hatte er geschlafen! Das Dörfchen war alles andere als malerisch. Hier fuhren die Touristen durch, ohne vom Gaspedal zu gehen. Eine geteerte Hauptstraße mit roten Backsteinhäusern und roten Dachziegeln, so wie sie in East Yorkshire üblich waren, dazu eine Post, ein Laden und ein Zeitschriftenhändler.
      Das Dorf war wie ausgestorben, nur aus dem schäbigen Pub, dem Farmer's Inn, drang Popmusik. Auf einer Tafel vor der Tür stand das Essenangebot. Mark konnte ein Schinken-Käse-Sandwich für 2,99 Pfund oder einen Roastbeefteller mit Yorkshire Pudding, Gemüse und Bratkartoffeln für 5,99 Pfund bestellen. Was sollte er tun? Sich zurückhalten und Geld für ein zweites Sandwich später sparen oder alles für ein deftiges Mittagessen auf den Kopf hauen? Er entschied sich für Letzteres, denn er hatte einen Bärenhunger. Seit der Entlassung aus dem Polizeigewahrsam hatte er nichts mehr gegessen.
      Zögernd betrat er den Pub. Zum Glück war es nicht einer von den Läden, in dem alle aufhören zu reden und sich umdrehen, wenn man hereinkommt, so wie es in diesem Werwolffilm gewesen war, den er im besetzten Haus gesehen hatte. Dennoch fühlte Mark sich beobachtet in seiner schlecht sitzenden Kleidung. Mit Sicherheit hing irgendwo ein Zweig am Mantel, und an der Jeans klebte bestimmt Schafscheiße. Mark hoffte, dass er nicht allzu stark roch.
      Der Pub war etwas heruntergekommen, genau

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