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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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will er nur seine Trauer verbergen.« Oder etwas anderes, dachte sie. »Ein Problem für uns ist die Identifizierung. In so einem Fall sind zahnärztliche Unterlagen oft eine große Hilfe. Könnten Sie mir sagen, wer Ihr Zahnarzt ist? Und Ihr Hausarzt?«
      »Ich weiß ja nicht, ob Roland nach unserer Trennung noch mal hingegangen ist. Aber wir waren immer bei Grunwell auf der Market Street. Und unser Hausarzt ist Dr. Robertson aus dieser Gemeinschaftspraxis in der Leaside-Siedlung.«
      Annie kannte die Praxis.
      »Wir wissen nicht viel über Ihren Exmann«, fuhr Annie fort. »Wüssten Sie irgendetwas, das uns weiterhelfen könnte?«
      »Eigentlich war er ganz normal«, sagte Alice.
      »Das kannst du wohl laut sagen«, warf Eric Mowbray ein.
      »Jetzt halt endlich den Mund, Eric!«, schimpfte Alice.
      Inzwischen war Annie der Meinung, dass Eric Mowbrays Anwesenheit jeglichen Nutzen verloren hatte, den sie ihm fälschlicherweise anfangs zugute gehalten hatte. »Mr. Mowbray«, sagte sie, »könnten Sie uns vielleicht einen Augenblick allein lassen? Ich müsste Ihrer Frau ein paar Fragen stellen.«
      Mowbray erhob sich. »Schon gut. Ich hab eh noch zu tun.«
      Als er gegangen war, schwiegen die beiden Frauen. Schließlich sagte Alice: »Eigentlich ist Eric ein guter Mann. Bloß wenn's um Roland geht, wird er immer ein bisschen brummig.«
      »Ach, und warum?«
      »Weil ich mal mit ihm verheiratet war. Eric ist ziemlich eifersüchtig.«
      »Aha«, machte Annie. »Und hat er Grund dazu?«
      »Nicht in Hinblick auf Roland.«
      »Was macht Ihr Mann beruflich?«
      »Er arbeitet mit Computern. Verdient ganz gutes Geld. Sie sehen ja diesen Wintergarten. Als ich mit Roland verheiratet war, gab's den noch nicht. Auch keinen Volvo. Und im Februar machen wir Urlaub in Florida. Wir besuchen Disney World.«
      »Schön! Haben Sie noch mehr Fahrzeuge?«
      »Eric hatte früher einen Citroen, aber den hat er verkauft.«
      »Keinen Jeep oder Range Rover?«
      »Nein, warum?«
      »War Roland auch beruflich erfolgreich?«
      »Ich habe oft gedacht, dass er in der falschen Branche war«, erklärte Alice. »Er war einfach kein guter Verkäufer. Ihm fehlte das gewisse Etwas. Roland besaß keinen Funken Ehrgeiz. Er war alles andere als ein Macher. Manchmal hab ich gedacht, er wäre als Lehrer oder so viel besser dran. Und glücklicher. Na ja, dann hätte er aber auch nicht besonders viel verdient, oder?«
      Geld schien in Alice Mowbrays Welt eine große Rolle zu spielen, vielleicht ja auch bei ihrem zweiten Ehemann. Jack Mellor hatte am vergangenen Abend bereits entsprechende Andeutungen gemacht. »Hat er nicht versucht, eine neue Stelle zu finden?«, fragte Annie.
      »Das wäre ein bisschen schwierig für ihn geworden, nicht wahr?«
      »Warum? Es gibt doch viele Leute, die freigesetzt werden und dann was Neues finden.«
      »Freigesetzt? Nicht schlecht! Wie sind Sie denn auf die Idee gekommen?«
      »Soll das heißen, Ihr Mann hat nicht seinen Job verloren?«
      »Oh doch, das schon, aber nicht, weil die Firma ihn freisetzte. Nein. Er wurde gefeuert. Ich war damals wirklich platt. Nie im Leben hätte ich das von ihm gedacht.«
      »Was hätten Sie nicht von ihm gedacht?«
      »Na, dass er herummauschelt!«
      »Tatsächlich?«
      »Ja. Er hat irgendwie Aufträge gefälscht und die Bücher frisiert. Geld unterschlagen. Und es war noch nicht mal besonders viel! Typisch Roland. Selbst als Gauner war er 'ne kleine Nummer. Kein Ehrgeiz.«
      »Könnten Sie mir sagen, bei welcher Firma er gearbeitet hat?«
      Alice nannte den Namen, und Annie notierte ihn.
      »Hatte Roland vielleicht Feinde?«
      »Feinde? Roland? Dazu war er ein viel zu kleines Licht. Hat nie einer Seele was zu Leide getan, hat keinem im Weg gestanden, als dass er sich hätte Feinde machen können. Nein, Roland war wirklich liebenswert, das muss ich zugeben. Er hatte so eine natürliche Art. Alle mochten ihn. Vielleicht weil er so passiv, so unbekümmert war. Er war immer hilfsbereit.«
      »Diese Unterschlagungen, gingen die ganz allein auf seine Rechnung?«
      »Ja. Wie gesagt, damals war ich wirklich baff.«
      »Wie lange waren Sie verheiratet?«
      »Zehn Jahre.«
      »Das heißt, Sie haben sich erst spät gefunden?«
      Alice kniff die Augen zusammen. »Roland war schon älter. Als wir heirateten, war er zweiunddreißig.«
      Annie traute sich nicht, Alice nach ihrem

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