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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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wie man es in so einem Dorf erwartete, und wahrscheinlich war das Essen deshalb so billig. Es roch nach Bier und Zigaretten, die Gäste waren in erster Linie verhärmt aussehende, arbeitslose Landarbeiter, die sich wegen ein bisschen Schafscheiße nicht anstellten. Der Wirt war ein bärbeißiger Typ, nahm Marks Bestellung jedoch auf und gab ihm eine Nummer. Da Mark aber nur eine kleine Limonade bestellte, wandte er sich missmutig ab. Mark wollte sein letztes Geld nicht für Bier ausgeben. Zusammen mit dem Kleingeld hatte er jetzt etwas mehr als vier Pfund übrig, dafür bekam er vielleicht ein Brötchen und eine Tasse Tee zum Abendessen, falls er einen Laden fand, wo so etwas serviert wurde. Doch darüber würde er sich Gedanken machen, wenn es so weit war.
      Ihm wurde klar, dass er sich bald um Geld kümmern musste. Eventuell ein kleiner Einbruch. Das machte er nicht gerne, aber in der Not schon. Es war das Einzige, was er von Crazy Nick auf seinen krummen Touren gelernt hatte. Mark hatte immer mitkommen müssen. Es gab so gut wie kein Haus, in das Mark nicht einbrechen konnte. Betteln gehen würde er niemals, stehlen schon. Immerhin brauchte man dazu Mut, und man erweckte nicht den Eindruck, sich aufgegeben zu haben und nur noch die Hand auszustrecken.
      Eine Zigarette hatte Mark noch, von dem Bullen, der ihm freundlicherweise auch die Klamotten gegeben hatte. Er entschied, sie nach dem Essen zu rauchen. Mark setzte sich an einem leeren Tisch ans Fenster und schaute durch die schmutzige Scheibe auf die leere Hauptstraße. Da saßen die Leute nun hinter ihren verstaubten Gardinen, schauten Fußball oder Pferderennen und aßen ihren Sonntagsbraten. Das hatte Crazy Nick auch immer getan, wenn er vom Pub zurückkam. Wenn seine Mannschaft verloren hatte, bekam Mark das zu spüren. Seine Mutter manchmal auch, aber die war ein zäher alter Knochen, und ehe Crazy Nick auf sie losging, musste er schon richtig blau sein. Oft genug zog er den Kürzeren.
      Hinter der Theke lief ein Fernseher, ohne Ton, aber Mark bekam gerade noch die Lokalnachrichten mit. Vor einem ausgebrannten Wohnwagen, von dem noch das Löschwasser tropfte, stand eine Tussi mit Mikrofon. War es das gewesen, was er gestern Abend gesehen hatte? Dann wurde das Foto eines Mannes gezeigt, den Mark nicht kannte. Die Tussi sprach ins Mikro, genüsslich schwenkte die Kamera über den Schauplatz der Verwüstung, dann kam ein Schnitt, und die beiden Boote erschienen. Mark blieb der Bissen im Halse stecken, als er sein verlorenes Heim erblickte. Im hellen Tageslicht liefen Männer in Schutzkleidung umher.
      Am Kanal stand ein Reporter und berichtete. Sein Name stand unter dem Bild, war aber zu klein, als dass Mark ihn hätte lesen können. Der Reporter trug einen dicken Mantel und einen Schal um den Hals. Die Polizeibeamten gingen ihrer Arbeit nach.
      Dann kam ein altes Bild von seinem Nachbar Tom, der angeblich Maler gewesen war. Er war kaum zu erkennen auf dem Foto, aber doch, es war Tom.
      Dann wurde ein Bild gezeigt, bei dessen Anblick Marks Herz stehen blieb. Es war Tina, vielleicht vor zwei oder drei Jahren aufgenommen, bevor sie sich kennen gelernt hatten. Sie hatte langes blondes Haar, es reichte bis über die Schultern, und sie wirkte kerngesund. Sie lächelte in die Kamera, aber Mark sah, dass es ein gezwungenes Lächeln war. Aber wenn man sie nicht richtig kannte, die verräterisch angespannten Kiefer und die umschatteten Augen, würde man es nicht merken. Die Zeit stand still. Fast war Mark, als könne Tina ihn sehen, als schaue sie ihm in die Augen, und er wollte nach ihr rufen, wollte ihr sagen, dass es ihm Leid tat, sie im Stich gelassen zu haben, nicht für sie da gewesen zu sein.
      Das Bild verschwand so schnell, wie es erschienen war. Der Reporter am Kanal sprach weiter, und Mark stand so abrupt auf, dass sein Glas umkippte. Er lief nach draußen.
     
    Banks verzichtete auf den Ausflug zum Pub Richtung Rich-mond und sagte, Annie solle allein fahren, was ihr wahrscheinlich eh am liebsten war. Dann aß er auf die Schnelle einen Schweinebraten im Queen's Arms und kehrte zurück zur Dienststelle. Weil Sonntag war, lief alles nur mit halber Kraft, insbesondere die Gerichtsmedizin, aber da sie eine größere Ermittlung vor sich hatten, war Banks' Rumpfmannschaft aus der Abteilung Schwerverbrechen konzentriert bei der Arbeit.
      Im Moment wurden beide Brände unabhängig voneinander auf Ursache und Motiv geprüft, aber das

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