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Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer

Titel: Inspector Alan Banks 14 Kein Rauch ohne Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Ahnung, wie du dich anhörst? Du solltest dich mal reden hören!«
      Banks hatte das Gefühl, vor einer hohen Backsteinmauer zu stehen und nicht mehr zurückzukönnen. »Hör zu ...«, begann er, aber Annie unterbrach ihn, nachdem sie tief Luft geholt hatte.
      »Ich habe nur gesagt, lass ihn mal einen Blick auf die Turner-Funde werfen, das ist alles«, sagte sie in versöhnlicherem Tonfall. »Wenn du Angst hast, er könnte damit durchbrennen, dann binde sie dir doch an den Arm.«
      »Mach dich nicht lächerlich. Darum geht's mir doch gar nicht.«
      »Um was dann? Was hast du bloß?«
      »Er ist eine unbekannte Größe.« Banks merkte, dass seine Einwände gewollt klangen und er längst auf dem Rückzug war. Ihm wurde bewusst, dass er sich irrational verhielt, dass er eifersüchtig war. Andererseits hatte er keine Ahnung, wie er aus der Nummer rauskommen sollte, ohne das zuzugeben.
      »Ich kenne ihn«, sagte Annie. »Und ich bürge für ihn. Er kennt sich aus, Alan. Er ist kein Stümper.«
      Banks dachte einen Augenblick nach. Er musste elegant einlenken. Bei ihrer kleinen Meinungsverschiedenheit hatte er schon genug vermintes Gelände betreten. Sowenig ihm die Vorstellung gefiel, Annies Freund in die Ermittlung einzubeziehen, so zutreffend war auch, dass Phil Keane ihnen beim Thema Kunstfälschung möglicherweise helfen konnte, ja, er hatte ihnen bereits einen Wink gegeben, als er erklärt hatte, welche Gründe McMahon bewogen haben mochten, wertlose alte Bücher und Stiche von Whitaker zu kaufen. Außerdem hatte Annie Recht: Er war tatsächlich eifersüchtig, und das war unprofessionell.
      »Gut«, sagte er schließlich. »Ich werde Detective Superintendent Gristhorpe den Sachverhalt darlegen. Das ist ein guter Kompromiss.«
      »Du willst ihm den Sachverhalt darlegen? Vielleicht so, wie du ihn mir gerade dargelegt hast?«
      »Annie, es reicht jetzt. Verstanden? Ich habe gesagt, ich spreche ihn drauf an. Schluss, aus.«
      Wütend funkelte Annie ihn an, dann schnappte sie sich ihre Unterlagen. »Gut. Ich hab verstanden. Du willst ihn drauf ansprechen.«
     
    »He, was soll das alles?«, fragte Leslie Whitaker mit merklichem Unbehagen, als er im Vernehmungszimmer einem Polizisten gegenübersaß. »Ich hocke hier schon seit über einer Stunde. Ich hab ein Geschäft, das auf mich wartet.«
      »Das tut uns Leid, Mr. Whitaker«, sagte Banks und legte seine Akten ordentlich vor sich auf den Tisch. Sie saßen im Vernehmungsraum 2, der sich nicht groß von Nummer 1 und 3 unterschied, außer dass durch das hohe Gitterfenster noch weniger Licht hereinfiel. Banks hatte Sergeant Hatch-ley zur Unterstützung mitgebracht. Annie recherchierte über Roland Gardiner und würde danach mit den gefundenen Bildern zu Phil Keane fahren. Außerdem herrschte Funkstille zwischen Banks und ihr, und das war der Zusammenarbeit bei einer Vernehmung nicht gerade förderlich.
      »Könnten wir vielleicht mal langsam anfangen?«, drängte Whitaker und klopfte mit der linken Hand auf den Schreibtisch. Sein Fuß wippte ebenfalls, merkte Banks. Der Mann war nervös. Hatte er was zu verbergen, oder war er einfach nur sauer?
      Banks warf Hatchley einen kurzen Blick zu, der die Augenbrauen hob. »Ob wir vielleicht mal langsam anfangen können?«, wiederholte Hatchley. »Kommt nicht oft vor, dass uns einer sagt, wir sollten mal langsam anfangen, Sir, oder?«
      »Allerdings«, bestätigte Banks. »Dennoch werden wir Ihrem Wunsch nachkommen, Mr. Whitaker, und mal langsam anfangen. Wenn Sie nichts zu verbergen haben und die Wahrheit sagen, können Sie Ihr Geschäft in null Komma nichts wieder öffnen.«
      Whitaker lehnte sich zurück. Er trug ein beiges Sakko, darunter ein dunkelblaues Poloshirt. Banks überlegte, ob Mark Siddons Beschreibung von McMahons Gast auf ihn passte, kam aber zu dem Schluss, dass die Schilderung auf Whitaker und hundert andere Männer gepasst hätte.
      »Als wir uns letztens mit Ihnen unterhielten«, begann Banks, »sagten Sie uns, Sie hätten Thomas McMahon gelegentlich Bücher und Stiche verkauft.«
      »Ja. Stimmt. Und?«
      »Wissen Sie, was er damit wollte?«
      »Das habe ich Ihnen bereits gesagt: Nein.«
      »Ich denke, Sie wissen es doch, Mr. Whitaker.«
      Whitaker kniff die Augen zusammen. »Ach ja?«
      »Ja«, gab Banks zurück. »Möchten Sie wissen, was ich glaube? Ich glaube, dass Sie für Thomas McMahon gewisse Bücher und Stiche zur Seite gelegt

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