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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre
Autoren: Peter Robinson
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Werkstatt. Wir müssten heute noch Ergebnisse bekommen. Aber da wäre eine Sache.«
      »Ja?«
      »Es sieht so aus, als wäre die Frau von der Straße abgedrängt worden. Der linke Kotflügel streifte die Trockenmauer.«
      »Aber an der rechten Seite war nichts zu sehen, jedenfalls konnte ich nichts erkennen«, bemerkte Annie.
      »Stimmt«, bestätigte Stefan. »Der Wagen, von dem sie abgedrängt wurde, hat sie nicht berührt. Schade. Hätte uns hübsche Lackmuster geliefert.«
      »Suchen Sie weiter!«, sagte Gristhorpe.
      »Auf jeden Fall muss der Täter sie überholt haben und erst dann nach links geschwenkt sein, er war nicht direkt neben ihr.«
      »Was würden Sie tun«, fragte Gristhorpe, »wenn Sie nachts als Frau allein auf einer einsamen Landstraße unterwegs wären und von hinten ein Auto näher käme?«
      »Ich würde entweder Gas geben und das Weite suchen oder aber langsamer werden, den anderen vorbeilassen und mich so weit wie möglich zurückfallen lassen«, sagte Annie.
      »Genau. Aber diese Frau wurde an den Straßenrand gedrängt.«
      »Die Schaltung«, warf Annie ein.
      »Was?«, fragte Gristhorpe.
      »Die Schaltung. Die Frau wollte wegfahren. Sie hatte in den Rückwärtsgang geschaltet.«
      »Sieht ganz danach aus«, bemerkte Stefan.
      »Aber sie war nicht schnell genug«, warf Annie ein.
      »Eben. Und sie hat den Motor abgewürgt.«
      »Ist es möglich«, fuhr Annie fort, »dass es zwei Personen waren?«
      »Wieso?«, wollte Gristhorpe wissen.
      Mit Blick auf Annie antwortete Stefan. Es war unheimlich, wie oft sie dasselbe dachten, fand Annie. »Ich glaube, DI Cabbot meint, dass die Sache ganz anders gelaufen wäre, wenn der Fahrer vor dem Aussteigen erst einmal hätte bremsen, den Sicherheitsgurt lösen und die Pistole rausholen müssen.«
      »Genau«, bestätigte Annie. »Auch wenn es vielleicht ein bisschen weit hergeholt ist zu glauben, dass ein Mörder so gesetzestreu ist, sich anzuschnallen. Er könnte auch die Pistole schon in der Hand gehabt und das Auto gar nicht ausgestellt haben. Aber wenn ein Zweiter dabei war, der sofort raussprang, sagen wir mal, vom Rücksitz, der bereits die Pistole in der Hand hatte und sich nicht abschnallen musste, dann hätte die Frau nicht viel Zeit gehabt, sich von dem Schreck zu erholen und in den Rückwärtsgang zu schalten. Sie muss es mit der Angst bekommen haben.«
      »Hm«, machte Gristhorpe. »Interessant. Und durchaus möglich. Fürs Erste wollen wir mal alle Möglichkeiten im Auge behalten. Sonst noch was?«
      »Eigentlich nicht«, antwortete Stefan. »Das Opfer wurde ins Leichenschauhaus gebracht, Dr. Glendenning meinte, er würde so gegen Nachmittag mit der Obduktion beginnen können. Bis jetzt sieht es so aus, als ob sie an einer Schussverletzung über dem rechten Ohr gestorben ist.«
      »Gibt es Hinweise auf die verwendete Waffe?«
      »Wir haben keine Patronenhülse gefunden, entweder war der Mörder so klug und hat sie mitgenommen, oder er hatte einen Revolver. Grob geschätzt, würde ich sagen, es war ein zweiundzwanziger Kaliber. Größere Projektile hätten ziemlich sicher eine Austrittswunde hinterlassen.« Stefan hielt inne. »Wir haben hier nicht sehr viel Erfahrung mit Schusswunden, aber unsere Ballistikerin Kim Grainger kennt sich hervorragend aus. Das wär's im Großen und Ganzen. Tut mir leid, dass wir im Moment nicht mehr sagen können.«
      »Ist noch früh«, sagte Gristhorpe. »Bleiben Sie dran, Stefan.« Er wandte sich an die anderen. »Ist die Identität der Frau schon geklärt?«, fragte er.
      »Noch nicht«, erwiderte Annie. »Ich habe mich mit Lambeth North in Verbindung gesetzt. Der Detective Inspector in Kennington ist zufällig ein alter Freund von mir, Dave Brooke, er hat zwei Constables zu ihrer Anschrift geschickt. War niemand zu Hause. Sie behalten die Sache im Auge.«
      »Und ihr Auto ist nicht als gestohlen gemeldet?«
      »Nein, Sir.«
      »Es ist also mehr als wahrscheinlich, dass der registrierte Fahrzeughalter identisch ist mit der Person, die tot im Fahrzeug gefunden wurde?«
      »Ja. Es sei denn, sie hat das Auto einer Freundin geliehen, oder es wurde gestohlen, und sie hat es noch nicht gemerkt.«
      »Wissen wir eigentlich mit Sicherheit, dass sie allein im Auto saß?«, wollte Gristhorpe wissen.
      »Nein.« Annie warf Stefan einen Blick zu. »Ich denke, das wird man in der Werkstatt herausbekommen.«
      Stefan nickte.
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