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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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»Vielleicht.«
      »Hat schon jemand ihren Namen in den Computer eingegeben?«
      »Ja, ich«, erklärte Winsome. »Name, Fingerabdrücke, Personenbeschreibung. Kein Treffer. Falls sie je ein Verbrechen begangen hat, wurde sie nicht erwischt.«
      »Wäre nicht das erste Mal«, brummte Gristhorpe. »In Ordnung. Oberste Priorität: Ihre Identität ermitteln und herausfinden, was sie in der Gegend zu suchen hatte. Ich nehme an, es läuft schon eine Hausermittlung im Umkreis des Unfalls, oder?«
      »Ja, Sir«, sagte Annie. »Es gibt bloß nicht viele Häuser in der Gegend. Sie wissen ja, der Unfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden auf einem verlassenen Stück Landstraße zwischen der A1 und Eastvale. Unsere Leute gehen von Haus zu Haus, aber in einer Meile Umkreis vom Auto stehen nur ein paar Feriencottages und hier und da ein Bauernhof. Bisher ist noch nichts rausgekommen.«
      »Keiner hat den Schuss gehört?«
      »Bisher haben wir niemanden gefunden.«
      »Idealer Ort für einen Mord also«, bemerkte Gristhorpe. Er kratzte sich am Kinn. Annie fiel auf, dass er sich nicht rasiert hatte. Allem Anschein nach auch nicht gekämmt. So war das manchmal: Die eigene Körperpflege trat in den Hintergrund, wenn eine Mordermittlung besonders dringend war. Zumindest bei den Männern. Kev Templeton war natürlich viel zu eitel, um auch nur ansatzweise auf sein schickes, sportliches, gestriegeltes Erscheinungsbild zu verzichten. Und immer cool wie der Nordpol. Aber Jim Hatch-ley hatte sich offenbar eine Scheibe von Gristhorpe abgeschnitten. Gavin sah aus wie ein Trainspotter; seine Kassenbrille wurde sogar von einem Pflaster zusammengehalten. Winsome war wie immer tadellos gekleidet in einer dunkelblauen Nadelstreifenhose und passender Weste, darunter eine weiße Bluse. Annie kam sich reichlich konservativ vor in ihrem schlichten Pastellkleid und dem Leinenblazer. Auch war sie unangenehm verschwitzt. Sie hoffte, dass es niemand merkte.
      Sie stellte fest, dass sie gedankenverloren ein Bild von Kev Templeton in Siebziger-Jahre-Outfit gezeichnet hatte, komplett mit Afrolook und hautengem Goldlame-Shirt. Annie riss sich aus ihren satirischen Betrachtungen und schalt sich zum wiederholten Male, in letzter Zeit so unkonzentriert zu sein. Zurück zum aktuellen Fall: Jennifer Clewes. Gristhorpe hatte Annie eine Frage gestellt; sie merkte, dass sie nicht zugehört hatte.
      »Wie bitte?«
      Gristhorpe runzelte die Stirn. »Ich fragte, ob wir wissen, von wo das Opfer kam.«
      »Nein, Sir«, entgegnete Annie.
      »Dann sollten wir uns vielleicht dranmachen, die Tankstellen, Geschäfte und so weiter abzuklappern, die rund um die Uhr geöffnet haben?«
      »Wenn das Opfer wirklich Jennifer Clewes ist«, sagte Annie und hoffte, ihre mangelnde Aufmerksamkeit damit wettzumachen, »dann kam sie höchstwahrscheinlich aus London. Da die Straße, auf der man sie fand, zur A1 führt, die wiederum zur M1 führt, sieht es ganz danach aus.«
      »Also Autobahnraststätten?«, schlug Kevin Templeton vor.
      »Gute Idee, Templeton«, sagte Gristhorpe. »Das überlassen wir Ihnen, ja?«
      »Wäre es nicht besser, die Kollegen vor Ort damit zu beauftragen?«
      »Das dauert zu lange mit der Koordinierung. Wir brauchen schnelle Ergebnisse. Am besten machen Sie es selbst. Heute Abend.«
      »War schon immer mein Traum«, murmelte Templeton. »Die M1 rauf- und runterfahren und Restaurants testen.«
      Gristhorpe grinste. »Na, es war schließlich Ihre Idee. Und ich hab gehört, die Schinken-Panini in Woodall sollen sehr gut sein. Sonst noch was?«
      »DC Jackman fiel ein, dass es vor ein paar Monaten einen ähnlichen Fall gab«, erklärte Annie.
      Gristhorpe sah Winsome Jackman mit erhobenen Augenbrauen an. »Ach, ja?«
      »Ja, Sir«, entgegnete Winsome. »Hab ich überprüft. Die Parallelen sind nicht ganz so augenfällig, wie es auf den ersten Blick erscheint.«
      »Trotzdem«, meinte Gristhorpe. »Wir würden gerne mehr darüber hören.«
      »Es war Ende April, der 23. Eine junge Frau namens Claire Potter, dreiundzwanzig Jahre alt, wohnhaft im Norden von London, fuhr gegen acht Uhr am Freitagabend los, um das Wochenende bei Freunden in Castleton zu verbringen. Sie kam nie dort an. Am nächsten Morgen wurde ihr Wagen von einem Motorradfahrer in einem Graben an einer abgelegenen Straße nördlich von Chesterfield gefunden. Die Frau lag in der Nähe, vergewaltigt und erstochen. Man nimmt

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