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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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waren, und ich habe überlegt, ob es das war, was die Frau nach achtzehn Jahren erneut zum Morden brachte. Und dass sie herausfand, wo sich Lucy Payne aufhielt. Das kann der Auslöser gewesen sein.«
      »Aber was ist mit der anderen Frau, von der du gesprochen hast? Maggie Forrest?«
      »Die ist auch noch nicht aus dem Schneider. Es könnte sogar eine Verbindung zwischen ihr und Kirsten Farrow geben. In diesem Fall gibt es mehrere seltsame Verbindungen und Berührungspunkte, und ich habe erst wieder Ruhe, wenn ich die alle aufgedröselt habe.«
      »Du willst also die Gutachten der Rechtsmedizin sehen, ja?«
      »Genau. Das war damals Dr. Mackenzie, meine ich.«
      Als sie die Kisten durchsuchten, kamen der Kaffee und das Kit-Kat. Blackstone bedankte sich bei dem Constable, der sie brachte, und half dann wieder Banks. Irgendwann entdeckten sie die Gutachten der Rechtsmedizin, und Banks begann zu lesen, während Blackstone das Büro eine Weile verließ.
      Es war so, wie er gedacht hatte. Viele Leichen waren stark verwest gewesen, da sie unter dem Kellerboden und im Garten vergraben gewesen waren. Dennoch war es Dr. Mackenzie gelungen, bei allen Opfern Schnittwunden im Bereich der Brüste und Genitalien nachzuweisen, die ihnen wohl mit der Machete zugefügt worden waren, mit der Terence Payne auch den Kollegen von Janet Taylor angriff und tötete. Die Wunden glichen den Verletzungen, die Kirsten Farrow erlitten hatte, wenn auch durch andere Waffen. Leider waren solche Wunden nicht ungewöhnlich bei sexuellen Übergriffen. Sie waren Ausdruck eines tiefen Hasses auf Frauen, von denen sich manche Männer ihr ganzes Leben lang verraten, gedemütigt und abgewiesen fühlten, sagten jedenfalls die Profiler. Natürlich wurden nicht alle von Frauen verratenen, gedemütigten und abgewiesenen Männer später Vergewaltiger und Mörder, sonst gäbe es deutlich weniger Frauen auf der Welt, und in den Gefängnissen säßen noch mehr Männer als jetzt schon, dachte Banks.
      Es mussten ungefähr zwanzig Minuten vergangen sein, in denen Banks die grausigen Einzelheiten durchlas, die ihm noch lebhaft in Erinnerung waren, als Blackstone zurückkehrte.
      »Wie läuft's?«, fragte er.
      »Es ist genau so, wie ich vermutet habe«, sagte Banks. »Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie viel davon damals an die Presse durchsickerte.«
      »Ziemlich viel, wenn ich mich recht erinnere«, sagte Blackstone. »Was ist, Alan? Hast du was gefunden?«
      Die letzte Akte war Banks aus den Händen gerutscht und zu Boden gefallen, nicht weil die Informationen darin grauenhafter gewesen wären als in den bisherigen Dokumenten, sondern wegen eines Zettels, der hinten an die Akte geheftet war. Es war lediglich eine Liste all derer, die mit den Obduktionen und der Erstellung der Gutachten zu tun gehabt hatten. Sie umfasste sogar die Männer, die die Leichen ins Schauhaus gebracht hatten, und die Putzfrauen, die anschließend saubergemacht hatten, jeweils mit Initialen abgezeichnet, auch um eine ununterbrochene Bewachung zu gewährleisten. »Ich fasse es nicht!«, stöhnte Banks. »Die ganze Zeit habe ich es direkt vor der Nase, und ich sehe es nicht.«
      Blackstone kam näher. »Was? Was ist?«
      Banks hob die Unterlagen vom Boden auf und wies mit dem Zeigefinger auf das, was er gelesen hatte. Auf der Liste derer, die an den Obduktionen der Opfer im Chamäleon-Fall beteiligt gewesen waren, standen mehrere Laborassistenten, Auszubildende und Assistenten der Rechtsmedizin, und eine davon war eine gewisse Dr. Elizabeth Wallace.
      »Ich hätte es wissen müssen«, sagte Banks. »Als Kev Templeton erzählte, man müsse im Labyrinth Streife gehen, um einem künftigen Serienmörder das Handwerk zu legen, war Elizabeth Wallace die Einzige, die genauso nachdrücklich wie er behauptete, wir hätten es mit einem Mörder zu tun, der erneut zuschlagen würde. Und sie versuchte uns einzureden, dass die Waffe ein Rasiermesser wäre und kein Skalpell.«
      »Und? Ich verstehe es nicht.«
      »Das ist doch offensichtlich! Sie war auch da. Elizabeth Wallace hatte ein Auge auf das Labyrinth, und sie hatte problemlos Zugang zu scharfen Skalpellen. War doch viel besser, wenn wir glaubten, die Waffe sei ein Rasiermesser, das sich jeder besorgen konnte. Sie und Kev kamen sich in die Quere. Aber sie sprachen nicht miteinander. Keiner von beiden wusste, dass der andere auch da sein würde. Elizabeth Wallace glaubte, Kev Templeton wolle

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