Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inspector Banks kehrt heim

Titel: Inspector Banks kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
Vom Netzwerk:
Heim gezogen und gestorben, und der Junge von den Venables, Hausnummer Sechsundsechzig, saß im Erziehungsheim, weil er einen Rentner überfallen hatte. Banks hatte keine Lust, seine Mutter zu belehren, dass man nicht mehr Erziehungsheim sagte, sondern Jugendstrafanstalt. Für das, was Banks so machte, interessierten seine Eltern sich nicht sonderlich, abgesehen von der Scheidung von Sandra. Sie fragten nach Brian und Tracy und bedauerten, dass beide nicht zur Feier am Sonntag kommen konnten. Brian hatte mit seiner Band eine Reihe wichtiger Konzerte in Deutschland, Tracy eine Grippe. Weil Banks ihr nicht geglaubt hatte, war er bei ihr in Leeds vorbeigefahren, um sie vom Studentenwohnheim aus mitzunehmen, aber als er sah, wie es ihr ging, tat es ihm leid, und er versprach, auf dem Rückweg noch einmal nach ihr zu sehen. Zum Glück hatte sie Freundinnen, die sie mit Hühnersuppe und Medikamenten versorgten.
      »Hast du gesehen, wer nebenan eingezogen ist?«, fragte Mrs Banks.
      »Nein«, antwortete Banks. »Aber ich hab sie schon gehört.«
      »Nicht auf der Seite, auf der anderen. Pakistanis. Aber ich muss sagen, sie machen einen guten Eindruck. Sehr ruhig, sogar die Kinder, nicht wahr, Arthur? Und sehr freundlich. Grüßen immer und fragen, wie's geht. Sprechen auch ganz normal. Ganz anders als die auf der anderen Seite.«
      »Was sind das für welche?«, fragte Banks.
      Seine Mutter schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht mal, wie die heißen. Sind vor zwei Wochen eingezogen. Du glaubst nicht, wie unhöflich die sind! Man kann nicht mal sagen, wie viele da wohnen. Ich trau denen nicht über den Weg. Tag und Nacht geht es da rein und raus. Und der Krach! Das Haus ist ein Schweinestall.«
      Hörte sich nach Drogen an. Banks nahm sich vor, die Augen offen zu halten. Wenn ihm etwas Verdächtiges auffiel, würde er zur Polizei gehen.
      Um halb sechs griff Banks' Vater zur Fernbedienung und machte den Fernseher an, so wie an jedem Wochentag. »Ist es schon so spät?«, fragte Ida Banks. »Dann mache ich besser mal Essen. Koteletts mit Erbsen und Pommes, ja?«
      »Schön«, sagte Banks, obwohl er nichts Schweres essen wollte. Er hatte keine Wahl.
      »Und hinterher Pudding mit Soße.«
      »Ich helfe dir.« Banks folgte seiner Mutter in die Küche.
      Wie angekündigt, kehrte Geoff Salisbury mit einer Tüte Lebensmittel von Asda zurück. Er stellte sie auf dem Küchentisch ab und reichte Ida Banks zwei Pfund Wechselgeld, dann gingen die beiden ins Wohnzimmer.
      Als Banks die Kartoffeln geschält hatte, begann er die Einkaufstüten auszupacken. Dabei fand er den Bon, der durch das Kondenswasser an einer kalten Apfelsaftflasche klebte.
      Die Zahlen waren leicht verwischt, dennoch konnte er erkennen, dass sich die Summe auf 16,08 Pfund belief. Das hieß, es fehlten noch 1,92 Pfund; Geoff hatte seiner Mutter nur zwei gegeben. Mit der Quittung in der Hand ging Banks ins Wohnzimmer.
      »Ich glaube, Sie haben sich geirrt mit dem Wechselgeld«, sagte er und hielt Geoff den Bon hin.
      Banks' Mutter runzelte die Stirn. »Alan! Was soll das?« Dann, an Geoff gewandt: »Das tut mir schrecklich leid. Unser Alan ist bei der Polizei, daran muss er ständig alle erinnern«, sagte sie mit verächtlichem Schnauben.
      »Ach, tragen Sie normalerweise eine blaue Uniform?«
      »Nein, ich bin bei der Kripo«, korrigierte Banks.
      »Aha. Sherlock Holmes und so.«
      »So ähnlich.«
      »Dann zeigen Sie mal!« Geoff zog seine Lesebrille aus der Hemdtasche und betrachtete blinzelnd die Quittung. »Verdammt, Sie haben recht!«, gab er zu und errötete. Er zeigte Ida Banks den Zettel. »Jetzt bin ich aber dran. Sehen Sie hier, Mrs Banks? Ich dachte, das wäre eine Acht, aber es ist eine Sechs. Das kommt davon, wenn man zu eitel ist, um im Supermarkt eine Brille aufzusetzen.«
      Ida Banks lachte und gab ihm einen neckischen Klaps auf den Arm. »Ach, hören Sie auf, Geoffl So was kann doch jedem mal passieren.«
      Geoff zählte ihr den Rest des Geldes in die Hand. Immer noch leicht rot vor Scham, warf er Banks einen kurzen Seitenblick zu. »Ich sehe schon, ich muss mich in Acht nehmen, wo jetzt ein Polizist im Haus ist«, witzelte er.
      »Ja«, gab Banks zurück, ohne zu lächeln. »Besser ist das.«
     
     
    * 3
     
    »Das war doch wohl nicht nötig, Alan«, sagte Banks' Mutter, als Geoff Salisbury gegangen war. »Das war peinlich für alle!«
      »Mir war das nicht peinlich«,

Weitere Kostenlose Bücher