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Inspector Banks kehrt heim

Titel: Inspector Banks kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Dauer. Er würde es mit Sandra nicht mehr erfahren können: das Gefühl, zusammen alt zu werden. Inzwischen hatte sich Banks an den Verlust gewöhnt, aber hin und wieder empfand er Bedauern, etwas verpasst zu haben, dann bekam er einen Kloß im Hals.
      Harry stellte Banks dem Ehepaar am Tisch vor, Dick und Mavis Conroy. Der andere Mann, Jock McFall, grüßte und gab Banks die Hand.
      »Hab gehört, du bist jetzt Fan von Leeds United, Alan«, sagte Harry mit einem Augenzwinkern.
      Banks nickte. »Ich geb's zu. Auch wenn ich nicht oft zur Eiland Road gehen kann. Näher dran als in der Sportschau komme ich meistens nicht.«
      »Eiland Road«, wiederholte sein Vater. »Das kannst du dir doch im Leben nicht leisten, bei dem, was du verdienst, mein Junge.« Alle lachten.
      Banks lachte mit. »Stimmt.«
      So ging es weiter mit der Unterhaltung, und es bildeten sich kleine Grüppchen: Dick und Mavis sprachen mit Jock McFall über die jüngsten Preiskriege der Supermärkte, Harry und Arthur Banks diskutierten über die schlechte Leistung von Peterborough United in der aktuellen Saison. Und Banks rückte mit dem Stuhl näher an Geoff Salisbury heran.
      »Tut mir leid, das mit dem Wechselgeld«, sagte Geoff. »Meine Augen haben sich wirklich stark verschlechtert. Ehrlich, hab mich vertan.«
      Banks nickte. »Nichts für ungut«, sagte er, auch wenn GeofF ihn alles andere als überzeugt hatte. Das war das Höchste, was er als Entschuldigung herausbringen würde, es musste reichen. Es hatte keinen Sinn, GeofF gegen seine Eltern aufzubringen und seine Mutter noch mehr zu verärgern. Banks war schließlich nur übers Wochenende da; die anderen mussten Tag für Tag miteinander auskommen. Und da Banks sonst nicht da war, um seinen Eltern beim Einkaufen und Saubermachen zu helfen, war es doch gut, wenn Geoff Salisbury vorbeikam.
      »Seit wann wohnen Sie denn hier in der Siedlung, Geoff?«, fragte Banks.
      »Ungefähr seit einem Jahr.«
      »Wo haben Sie vorher gelebt?«
      »Ach, hier und dort. Nie lange an einem Ort.«
      »Und warum sind Sie jetzt sesshaft geworden?«
      Lachend zuckte Geoff mit den Schultern. »Liegt wahrscheinlich am Alter. Keine Ahnung. Das Umherziehen ist nicht mehr so aufregend wie früher.«
      »Na, es hat schon so seine Vorteile zu wissen, dass man immer ein Dach über dem Kopf hat.«
      »Allerdings.« Geoff zog ein Kaugummi aus der Tasche. Er packte es aus, schob sich den Streifen in den Mund und faltete das Silberpapier unzählige Male, bis es nur noch ein winziges Quadrat war, das er schließlich in den Aschenbecher warf. Er merkte, dass Banks ihn beobachtete, und musste lachen. »Alte Angewohnheit«, sagte er. »Hab vor fünf Jahren mit dem Rauchen aufgehört und mir diese blöde Sache angewöhnt. Manchmal denk ich, ich wär besser bei Zigaretten geblieben.«
      »Kaugummis sind wahrscheinlich gesünder«, meinte Banks. »Was machen Sie beruflich?«
      »Gelegenheitsarbeiten.«
      »Und was? Reparaturen? Tischlerarbeiten?«
      »Hauptsächlich Autos. Ich bastele an den Motoren rum. War mal Automechaniker.«
      »Jetzt nicht mehr?«
      »Die letzte Werkstatt, in der ich gearbeitet habe, hat mir gekündigt, danach hab ich nichts mehr gefunden. Liegt wohl an meinem Alter. Die finden für die gleiche Arbeit Jugendliche, die noch grün hinter den Ohren sind, für 'nen Appel und 'n Ei.«
      »Stimmt«, sagte Banks. »Das heißt, Sie sind jetzt selbstständig?«
      »Ich brauch ja nicht viel, um mich über Wasser zu halten.«
      »Und Sie helfen meinen Eltern?«
      »Ja, das sind tolle Leute, Arthur und Ida«, sagte Geoff. »Sind wie Mutter und Vater für mich, ehrlich.«
      Falls diese Bemerkung in irgendeiner Weise ironisch gemeint war, merkte Geoff es nicht.
      »Seit wann kennen Sie sich?«, erkundigte sich Banks.
      »Wir haben uns kurz nach Ihrer Abreise diesen Sommer kennengelernt. Ich hab die Geschichte mit dem vermissten Jungen gehört. Furchtbar. Ihre Eltern haben mich von Anfang an gegrüßt, wissen Sie, wenn wir uns auf der Straße begegnet sind. Haben mich zum Tee eingeladen. So was halt. Und da die beiden nicht so ... na ja, Sie wissen schon, was ich meine, da die beiden nicht mehr ganz so gut auf Trab sind, hab ich ihnen hier und da mal einen Gefallen getan. Wäsche waschen, saubermachen, einkaufen gehen und so, ihnen mit dem Geld helfen. Das mache ich gerne.«
      »Mit dem Geld?«
      »Ja, Rechnungen rechtzeitig bezahlen,

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