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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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beendete seine Übungen, dehnte und streckte sich, atmete einige Male tief durch, zog sich aus, putzte die Zähne, stieg ins Bett und versank sofort in einen tiefen Schlaf.
      Er träumte von der Premiere von Amadeus, und er stand, ganz in Schwarz gekleidet, mit gekräuselten Trikothosen und einem Totenschädel unter dem Arm, in den Kulissen, weil er die Rolle des Hamlet gelernt hatte.
      Rosa Crawleys Ehemann war aufgeblieben. Er hatte den Abend mit einigen befreundeten Rotariern und ihren knitterfreien Ehegattinnen im Caps and Bells verbracht. Er versuchte stets, vor seiner Frau nach Hause zu kommen, nicht nur, weil sie es haßte, das Haus leer vorzufinden, sondern vor allem, weil er sich darauf freute, die Fortsetzung der Saga vom Theatervolk zu hören, mit der sie fast in derselben Minute begann, in der sie zur Tür hereinkam. Sie begleitete ihn natürlich nie in einen Pub, und Ernest sonnte sich ein bißchen in ihrer Abwesenheit, weil er wußte, daß seine Kameraden erkannt hatten, wieviel exquisite Interessen seine Frau zu bieten hatte.
      Heute abend war er nur wenige Minuten vor ihr nach Haus gekommen und hatte sich gerade seinen Kakao gemacht, als sie kam. Ernest schüttelte die Sofakissen auf, goß einen doppelten Scotch mit Eis ein, damit sich seine Frau entspannen konnte, und lehnte sich mit seinem eigenen Getränk in der Hand zurück, wobei sein Gesicht vor Erwartung leuchtete.
      Rosa nippte an ihrem Whisky und beobachtete Ernest ein wenig neidisch dabei, wie er die gekräuselte Haut auf seinem dampfenden Kakao zur Seite schob. Manchmal, besonders an Abenden wie diesem, hätte sie eine Tasse Kakao vorgezogen, aber sie hatte das Gefühl, das wäre bestimmt (abgesehen von Slippery Elm Food) das gewöhnlichste Getränk auf der ganzen Welt. Wenn sie eines Abends damit anfangen würde, Kakao zu schlürfen, wäre das wohl der erste Schritt auf dem schleichenden Weg in eine behäbige Gemütlichkeit und käme im Grunde einer offiziellen Beitrittserklärung zum Verein der Leute in den mittleren Jahren gleich. Als nächstes würde sie dann wahrscheinlich in einem warmen Bademantel und im Unterrock herumlaufen. Rosa zog ihre hochhackigen Schuhe aus und massierte sich die Füße. Die Schuhe lagen da, das Oberleder nach unten, und die spitzen, zehn Zentimeter hohen Absätze ragten in die Luft.
      Sie war eine kleine Frau, kaum größer als einen Meter fünfzig, von zigeunerhaftem Typ, den sie in ganz extremer Weise betonte. Ihr schwarzes Haar war von einer gleichmäßigen Intensität, ihre schönen dunklen Augen von Kajal umrahmt und mit einer doppelten Reihe falscher Wimpern dekoriert, während ihre kupferne Gesichtsfarbe vom Wind über der Heide und einem vorbeiziehenden Stern erzählte. Ihre Nase war zwar länger, als ihr lieb war, aber sie schlug auch daraus Kapital, indem sie durchblicken ließ, daß die Ursache dafür in der besonders tragischen Geschichte eines jüdischen Emigranten zu suchen sei. Eine Vorstellung, die vor allem ihre Großeltern, sture angelsächsische Bauern aus Lincolnshire, entsetzt hätte. Sie nährte diese undurchsichtige semitischzigeunerhafte Herkunft, indem sie dunkle Kleidung mit derart funkelnden Accessoires trug, daß diese eher wie ein Feuerwerk und weniger wie modische Zutaten wirkten.
      Sie sah Ernest dabei zu, wie er geduldig an seiner Tasse nippte, und einmal mehr wunderte sie sich darüber, daß sie mit ihm verheiratet war. Es war für sie niemals in Frage gekommen, nach ihrer Scheidung von Esslyn solo zu bleiben. Das ging gegen ihren Stolz, und abgesehen davon, konnte sie es nicht aushalten, länger als fünf Minuten allein zu sein. Sie hatte geglaubt, in Anbetracht ihres Aussehens und ihrer Ausstrahlung kämen die Männer nur so in Scharen angelaufen, wenn erst einmal bekannt würde, daß sie zu haben war. Aber Ernest Crawley, hiesiger Bauunternehmer und gemütlicher Witwer, war der einzige ernsthafte Freier.
      Er war ein entzückender Mann, der seinen Platz kannte, und schon als er ihr das erste Mal einen Heiratsantrag machte, nahm sie ihn an. Er war der CADS gegenüber schüchtern, ein bißchen reserviert und blieb den Aufführungen daher, abgesehen von Rosas Premieren und den jeweils letzten Vorstellungen, fern, vermutlich weil er glaubte, er würde ihr damit einen Gefallen tun. Gelegentlich lud Rosa die wichtigsten Personen des Ensembles zum Essen ein, und dann spielte Ernest den Gastgeber, verbarrikadierte sich hinter einem Tapeziertisch und schenkte

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