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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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wenn es jemand tun muß, dann ist es wohl besser, ich übernehme es.« Wellington protestierte mit einem Fauchen, und Miss Bellringer machte sich wieder an dem Fisch zu schaffen.
      »Danach wird Ihnen der Coroner eine Bescheinigung ausstellen, und Ihre Freundin kann bestattet werden.«
      »Gott sei Dank. Die arme Emily.« Sie stellte den Teller mit dem Fisch auf den Boden, öffnete eine Tüte Sahne und schüttete etwas davon in ein Keramikschüsselchen, das sie neben den Teller plazierte. »Die Arterien von diesem alten Kater müssen inzwischen vollkommen verkalkt sein. Jeden Tag bekommt er eine Ladung Cholesterin.« Sie stupste Wellington liebevoll mit dem Fuß an. »Aber er liebt Sahne über alles.«
      »Sie sagten, daß Sie einen Schlüssel zu Miss Simpsons Cottage haben.«
      »Ja, das stimmt. Ich habe einen. Möchten Sie sich dort umsehen?«
      »Nur ein wenig. Morgen wird das Haus gründlich untersucht.«
      »Oh ... heißt das ...?«
      »Tut mir leid, ich kann im Augenblick wirklich nichts Genaueres sagen.«
      »Natürlich. Sie haben allen Grund, mich zurechtzuweisen, Chief Inspector.« Sie preßte den Zeigefinger auf die Lippen. »>Stumm war die Schar.< Mögen Sie Keats?«
      »Könnten wir uns so schnell wie möglich auf den Weg machen?«
      Sie nahm ein Burberry-Cape vom Haken hinter der Tür und warf es sich um die Schultern. Als sie zum Gartentor gingen, stieß Miss Bellringer den überwuchernden Kotoneaster mit dem Fuß vom Weg. »Wir hatten früher eine ausgezeichnete Beziehung, die Pflanzen und ich. Ich habe sie in Ruhe gelassen und sie mich. Jetzt gerät alles aus dem Ruder. Sehen Sie sich all das Zeug nur mal an! Ich dachte, Büsche und Sträucher wären ideal für Leute, die nichts für Gartenarbeit übrig haben.«
      »Sie müssen gelegentlich zurückgeschnitten werden«, empfahl der Chief Inspector, dessen Blumenrabatten den Neid sämtlicher Mitglieder des Gartenvereins erregten.
      Sergeant Troy beobachtete die beiden von der anderen Straßenseite - den großen Mann in dem hellgrauen Sommerjackett mit passender Hose und die schäbige Greisin, die neben ihm herumzappelte wie ein alter englischer Hirtenhund, den man in einen Leinensack gesteckt hatte. Natürlich, dachte Troy, kann man die Menschen nicht nach den Klamotten beurteilen. Er erinnerte sich an die alte Lady Preddicott, zu der seine Mutter putzen gegangen war. Sie hatte immer ausgesehen, als würde sie sich aus den Säcken der Altkleider-sammlung bedienen. Und er selbst bekam die abgelegten Sachen von ihrem Enkel - sagenhaft teure Kleider aus exklusiven Geschäften -, obwohl er sich nichts sehnlicher gewünscht hatte als eine lässige Jeans und ein Batman-T-Shirt.
      Zwei Kinder und eine Frau mit Einkaufswagen blieben vor einem Auto auf der anderen Straßenseite stehen und starrten Troy neugierig an. Er lehnte sich entspannt zurück und legte lässig eine Hand aufs Steuerrad, behielt aber die Augen offen -  ein wichtiger Einsatz. Plötzlich drehte sich Barnaby um und winkte ihn zu sich. Mit vor Ärger hochrotem Gesicht stieg Troy aus dem Rover, schloß die Tür ab und lief seinem Boß nach.
      Das Bienenstock-Cottage stand schräg gegenüber von Miss Bellringers Haus. Es war perfekt und sah genauso aus wie die Abbildungen auf englischen Kalendern und Postkarten, die die Touristen verschickten. Von einem solchen Zuhause träumte jeder im Exil Lebende.
      Haus und Grundstück wirkten hübsch und liebevoll gepflegt. Eine zweite Strohschicht lag über dem Dach wie eine Schürze, und die Fenster hatten Bleiglasscheiben. Ein im Fischgrätmuster gepflasterter, im Alter uneben gewordener Weg wand sich durch Lavendelstauden und Zypressenkraut bis zur Hintertür. Dort wuchsen Stockrosen, Nelken, Rittersporn, Thymian und Reseda. Eine makellose Rasenfläche schloß sich an den gepflasterten Hof an. Am gegenüberliegenden Rand des Rasens sah man, halb versteckt hinter einem riesigen Schneeballstrauch, zwei Bienenstöcke. Barnaby war angenehm überrascht und blieb lange in schweigender Bewunderung stehen. Der harmonische Garten mit den hübsch zusammengestellten Pflanzengruppen übte eine beruhigende Wirkung auf ihn aus.
      »Was für ein wundervoller Duft.« Er ging zum nächsten Rosenbusch.
      »Das war ihre Lieblingssorte. Ich weiß nicht, wie sie heißt.«
      »Es ist eine Papa Meilland.« Barnaby bückte sich und sog den unvergleichlichen Geruch tief ein. Sergeant Troy verdrehte die Augen. Miss Bellringer

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