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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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holte einen großen Schlüssel hervor und öffnete die Tür. Barnaby wies Troy an, im Hinterhof Stellung zu beziehen, und folgte Miss Bellringer ins Haus. Das erste, was ihnen ins Auge fiel, als sie die Küche betraten, war ein Holzregal, in dem eine ordentlich gefaltete Gartenschürze, eine saubere Pflanzhacke und eine Kniematte lagen. Miss Bellringer ging mit raschen Schritten in die Mitte des Raums und rief: »Lieber Himmel, was ist das für ein scheußlicher Gestank?« Sie wandte sich zur Spüle um.
      »Nichts anfassen, bitte«, schrie Barnaby.
      »Oh.« Sie blieb stocksteif stehen wie ein Kind, das Statue spielt. »Wegen der Fingerabdrücke?«
      Ein überwältigender muffiger Geruch lag in der Luft. Der Chief Inspector sah sich um. Alles war blitzblank und aufgeräumt. In einem Marmeladenglas auf dem Kühlschrank steckte ein Sträußchen Petersilie. Ein paar Kartoffeln lagen in einem Drahtkorb für Gemüse, und daneben stand eine Emailschüssel mit zwei Äpfeln.
      »Waren Sie noch einmal hier, seit der Leichnam abgeholt wurde?«
      Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht ertragen ohne sie.«
      »Ist Ihnen der Gestank schon vorher aufgefallen?«
      »Nein. Aber mein Geruchssinn ist nicht besonders ausgeprägt. Emily hat sich ständig darüber beschwert und mich immer wieder gedrängt, an diesem und jenem zu schnuppern. Vollkommene Zeitverschwendung.«
      »Aber er wäre Ihnen doch sicher aufgefallen, wenn er so stark gewesen wäre wie jetzt.«
      »Ich denke schon.« Sie schaute unglücklich in die Runde, dann runzelte sie angewidert die Stirn. »Guter Gott!«
      »Was ist?«
      »Da ist die Erklärung dafür. Wer, um alles in der Welt, hat das hierher gebracht?« Sie deutete auf das Marmeladenglas auf dem Kühlschrank. Barnaby roch an dem Sträußchen. Der mäuseartige Gestank fuhr ihm in die Nase und brachte ihn beinahe zum Niesen.
      »Ist das nicht Petersilie?« fragte er.
      »Ich bitte Sie - das ist Schierling.«
      »Was?«
      »Er wächst in Massen an den alten Bahngeleisen.«
      »Er sieht aus wie Petersilie. Glauben Sie, Ihre Freundin hat die Pflanzen verwechselt?«
      »Großer Gott, nein. Emily hatte ein eigenes Petersilienbeet neben dem Walnußbaum. Sie hat drei verschiedene Sorten gezogen. Nein, den Gedanken können Sie vergessen. Außerdem - das Zeug war am Morgen nach ihrem Tod noch nicht da.«
      »Sind Sie sicher?«
      »Ziemlich sicher, ja. Natürlich bin ich nicht herumgelaufen und habe Inventur gemacht, aber...«
      »Und das Cottage war seither verschlossen?«
      »Ja. Und«, setzte sie hinzu, da sie seine nächste Frage erahnte, »ich bin die einzige, die einen zusätzlichen Schlüssel in Verwahrung hat. Die vordere Tür war von innen verriegelt. Sie führt direkt zur Straße. Emily hat sie nie benutzt. Sind Sie sich bewußt, was das bedeutet, Chief Inspector?« Sie faßte aufgeregt nach seinem Arm. »Wir haben einen ersten Hinweis!«
      »Ist das das Wohnzimmer?« Barnaby ging auf die Tür zu und zog den Kopf ein.
      »Ja.« Sie folgte ihm. »Es gibt nur diese beiden Räume hier unten.«
      »War die Tür an dem Morgen, an dem sie gefunden wurde, offen?«
      »Nein.«
      Eine Standuhr tickte träge in der Ecke. Barnaby sah einen kleinen Kamin und mit Messing beschlagene Balken, eine mit Chintz bezogene, dreiteilige Sitzgruppe, einen Queen-Anne-Tisch und zwei Schränke mit Rautenglastüren, in denen Teller und Porzellanfiguren standen. An einer Wand stand ein volles Bücherregal.
      Die Einrichtung des Cottage sah genauso aus, wie man es dem äußeren Anschein nach erwartet hätte, und Barnaby befiel das eigenartige Gefühl, ein naturgetreues Bühnenbild zu betreten. Jeden Augenblick würde ein Dienstmädchen hereinkommen, den Hörer von dem massiven Bakelittelefon abnehmen und sagen: »Leider ist Lady Sonstnochwie im Augenblick außer Haus.« Oder ein hellgekleideter Jugendlicher würde fragen, ob jemand mit ihm Tennis spielen wolle. Die Alternative wäre ein barscher alter Colonel... »Die Leiche lag hier, Inspector.«
      »Wie bitte?«
      »Hier.« Miss Bellringer stand vor dem Kamin. »Könnten Sie mir zeigen, wie genau?«
      »Ich versuche mein Bestes.« Sie betrachtete stirnrunzelnd den Teppich, dann legte sie sich hin und schleuderte den Burberry beiseite. Ihr nilgrüner Liebestöter spitzte unter dem Rocksaum hervor, als sie sich krümmte, um hilfsbereit die Lage der Leiche zu demonstrieren. »Ihr Kopf lag

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