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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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überhaupt bei diesen Verrückten aushalten. Er spreizte die Finger und beschloß, diesen Volksbrauch in seinem Protokoll unerwähnt zu lassen.
      »Wirklich?« hakte Barnaby nach.
      »Guter Gott, ja. Das ist doch allgemein bekannt. Ich schlug dreimal mit dem Schlüssel an den Bienenstock und sagte: >Eure Herrin ist tot<, dann ging ich. Die Dorfbewohner behaupten, man müsse auch etwas Schwarzes an die Stöcke binden, aber die Mühe habe ich mir erspart. Die Leute sind entsetzlich abergläubisch. Ich dachte, wenn ich die Bienen durch so etwas aufscheuche, stechen sie mich noch.«
      »Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe, Miss Bellringer. Sergeant Troy liest Ihnen jetzt Ihre Aussage noch einmal vor, bevor Sie sie unterschreiben.«
      Als das erledigt war, erhob sich Miss Bellringer und erkundigte sich ein wenig niedergeschlagen: »Ist das schon alles?«
      »Wären Sie vielleicht so freundlich, mir nach dem Mittagessen die Stelle zu zeigen, an der sie die Orchidee gefunden hat?«
      »Möchten Sie vorher bei mir eine Kleinigkeit zu sich nehmen?« fragte sie wesentlich munterer.
      »Nein, vielen Dank. Ich esse im Black Boy Pub.«
      »Oh, das kann ich Ihnen nicht empfehlen. Mrs. Sweeneys Küche ist berüchtigt.«
      Barnaby grinste. »Ich denke, ich werd’s überleben.«
      »Ahhh ... ich verstehe. Sie wollen sich mit den Örtlichkeiten vertraut machen und sich unauffällig ein wenig umhören.«
      Barnaby benutzte sein Taschentuch, um Miss Bellringer die Tür zu öffnen. Als sie sich zum Gehen umwandte, fiel ihr Blick auf etwas. »Das ist merkwürdig.«
      »Was?«
      »Emilys kleiner Rechen ist nicht da. Sie bewahrte ihn immer zusammen mit der Gartenschürze und der Hacke in diesem Regal auf.«
      »Vielleicht liegt er irgendwo im Garten.«
      »O nein. Emily war ein Gewohnheitstier. Sie reinigte ihre Geräte mit Zeitungspapier und legte sie nach dem Gebrauch auf die Matte.«
      »Er wird bestimmt noch auftauchen.«
      »Im Grunde spielt das auch gar keine Rolle mehr, nicht wahr?« Sie drehte sich um. »Ich sehe Sie dann etwa um zwei?«
      Nachdem sie gegangen war, postierte Barnaby Sergeant Troy an der Vordertür, ließ sich in dem stillen, ordentlichen Zimmer auf dem Chintzsofa nieder und lauschte dem Ticken der Uhr. Zwei Sessel standen ihm gegenüber - die Polster waren inzwischen aufgeschüttelt und glatt. In einem hatte jemand mit einem Glas Wein gesessen, gelächelt, geredet, beruhigt. Gemordet?
      Der Chief Inspector hatte kaum noch Zweifel daran. Der Schierlingsstrauß in der Küche war ein ziemlich plumper Versuch, es so aussehen zu lassen, als hätte die kurzsichtige Miss Simpson Petersilie mit Schierling verwechselt und sich selbst damit vergiftet. Eine hastige Maßnahme, die nachträglich ergriffen wurde, als sich die Neuigkeit von der Autopsie im ganzen Dorf wie ein Lauffeuer verbreitet hatte.
      Er ging zum Telefontischchen, auf dem bereits eine feine Staubschicht lag, und schaute auf die Bücher. Der Shakespeare lag oben auf dem Stapel. Julius Caesar, der erhabenste aller Römer. Aber auch der langweiligste, dachte Barnaby, als er sich daran erinnerte, wie er sich vor dreißig Jahren mit Caesars Texten gequält hatte. Seit der Schule hatte er keine Zeile mehr von Shakespeare gelesen, und ein Pflichtbesuch im Theater, als Joyce im Sommemachtstraum die Titania wie eine edwardianische Suffragette spielte, hatte nicht dazu beigetragen, daß er diese Entscheidung bereute. Er sah sich die aufgeschlagene Seite genauer an und tastete nach seiner Lesebrille, aber dann fiel ihm ein, daß sie im anderen Jackett steckte, und nahm dann mit seinem Taschentuch das Vergrößerungsglas zu Hilfe.
      Miss Simpson war beinahe am Ende des Stückes angelangt.
      Pindarus hatte die schlechten Nachrichten vom Schlachtfeld bereits überbracht. Barnaby las ein paar Zeilen. Nichts davon kam ihm auch nur im entferntesten bekannt vor. Dann entdeckte er etwas. Eine feine graue Linie am Rand. Er nahm das Buch mit zum Fenster und betrachtete die Markierung im Licht. Jemand hatte vier Zeilen von Cassius’ Rede angestrichen. Er las sie laut:
     
    An diesem Tage atmet’ ich zuerst;
    Die Zeit ist um, und enden soll ich da,
    Wo ich begann: Mein Leben hat den Kreislauf Vollbracht...
     
     

* 5
     
    Die Gespräche verstummten, als Barnaby den Black Boy betrat. Aber das hatte nicht allzuviel zu bedeuten. In einer Ecke saß, in dichte Rauchwolken gehüllt, ein alter Mann; zwei Jugendliche

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