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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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glühenden Gabel herausnimmt.«
      »Er hat meinen Arm festgehalten - man sieht immer noch die blauen Flecken, schauen Sie mal...« Donald krempelte den Ärmel hoch. »Und er hat gefragt: Wer...?«
      »Und ich habe erst in sein Gesicht gesehen, dann meinen Arm angeschaut und mir gedacht, nun ja, ich werde bestimmt nicht derjenige sein, der es ihm sagt.«
      »Freundschaft kann auch zu weit gehen.«
      »Absolut«, entgegnete Barnaby, der seine Übelkeit mühsam unterdrückte und ein ermutigendes Lächeln aufsetzte. »Also... ?«
      »Also habe ich zu ihm gesagt«, fuhr Donald fort, »frag besser Nicholas. Und noch ehe ich weiterreden konnte...«
      »... ehe einer von uns etwas sagen konnte.,.«
      »...ist er davongerannt. Und ich hatte keine Gelegenheit mehr hinzuzufügen, daß er derjenige sei, der es weiß.«
      »Und erst, als wir wieder in der Garderobe waren, ist uns klargeworden, daß Esslyn es in den falschen Hals gekriegt hat und glauben mußte, es sei Nico!«
      »Und Sie hatten nicht das Gefühl, ihm damit zu schaden?«
      »Da standen doch überall Leute herum, Tom.« Clive hörte sich empört, wenn nicht sogar beleidigt an. »Es sollte doch nicht gleich jeder wissen.«
      Selbst Troy, der in seiner Rolle als Taschenträger derart passiv agierte, daß Verdächtige gelegentlich glaubten, er sei in eine Art Winterschlaf verfallen, wurde durch dieses erstaunliche Beispiel von Doppelbödigkeit zu einem verwunderten Lachen angeregt, das ihn beinahe umwarf. Die Everards drehten sich zu ihm um und musterten ihn argwöhnisch. Clive ergriff das Wort.
      »Der schreibt das doch nicht etwa alles auf, oder?«
      Dierdre rannte weiter. Und immer weiter. Es kam ihr vor, als liefe sie schon seit Stunden. Ihre Beine und Füße schmerzten, und der heftige Wind schlug ihr immer wieder triefend nasse Haarsträhnen über Augen und Mund. Ihr Hals fühlte sich entzündet an, und ihre Schleimhäute waren total verstopft. Sie schloß daraus, daß sie wohl weinte, aber da so viel Wasser ihre Wangen herunterlief, war es unmöglich, sicher zu sein. Das inzwischen nasse Jackett ihres Vaters, das sie immer noch über dem Arm trug, fühlte sich so schwer wie Blei an. Sie wischte sich zum hundertsten Mal die Haare aus dem Gesicht und stellte sich im Eingang der McAndrews-Apotheke unter. Das Herz veranstaltete Sprünge in ihrer Brust, und sie versuchte, tief und lang Luft zu holen, um es zu beruhigen. Das schaffte sie ein- oder zweimal, aber dann brach sie in tiefes Schluchzen aus, das ihren ganzen Körper erschütterte.
      Sie ruhte sich zwischen den beiden Schaufenstern aus. Zu ihrer Linken stand ein Stapel von Papierwindeln und Tommy-Tippee-Zahnbechern, die auf einer Woge aus Styroporwürmern drapiert waren. Zu ihrer Rechten befand sich eine Auslage voller Korbflaschen, Dosen mit Weintraubenkonzentrat und Spiralen aus zitronenfarbenen Plastikrohren, die wie die Gedärme eines Roboters aussahen. (Sei dein eigener Qualitätsweinlieferant.)
      Dierdre trat bis zum Rand der Treppe hinaus und blickte zum schwarzen, donnernden Himmel hinauf, der wie eine zarte Blume gewesen war, als sie das Haus verlassen hatte. Die Sterne, die sich niemals um das Wohl der Menschen kümmerten, waren heute besonders indifferent. Durch die Bäche, die an Dierdres Brillengläsern hinunterliefen, wurden die einzelnen Sterne erst verwischt und dann zu hart wirkenden Lanzen verlängert.
      Sie war im Kreis gelaufen. Losgerannt war sie in der High Street, und dann hatte sie sich in konzentrischen Kreisen vorgearbeitet. Sie hatte in jeden Ladeneingang geschaut, war bei Adelaide’s und dem Jolly Cavalier gewesen, obwohl ein öffentliches Lokal der letzte Ort war, an dem sie erwartet hätte, ihren Vater vorzufinden. In beiden Kneipen wurde ihr zerzaustes Äußeres und ihr schnelles Verschwinden mit lautem Gelächter quittiert. Sie lief immer wieder durch das Viertel, weil sie Angst hatte, ihren Vater zu verpassen. Sie glaubte ihn, unterkühlt und bis auf die Haut durchnäßt, nur eine Straße weiter, hundert Meter hinter sich oder vielleicht sogar in einer Parallelstraße auf gleicher Höhe mit ihr, nur durch ein Haus oder dunkle Bäume für sie unsichtbar verborgen.
      Sie war auch schon zweimal zu Hause gewesen und hatte in jedem Zimmer nachgesehen, sogar in der Gartenlaube. Beim zweiten Mal konnte sie nur schwer der Versuchung der immer noch glühenden Kohlen im Küchenofen widerstehen, die nassen Kleider auszuziehen, Tee zu

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