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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Baby gekommen wäre.«
      »Ach? Wieso denn das?«
      »Esslyn war immer so eifersüchtig. Er konnte es nicht ertragen, nicht im Mittelpunkt zu stehen, und Babys brauchen nun mal eine Menge Aufmerksamkeit. Wenigstens«, fügte er, für Barnabys Geschmack etwas zu wehmütig, hinzu »soweit ich weiß.«
      »Wußten Sie, daß sie eine Affäre hatte?«
      »Nicholas hat es uns erzählt.« Avery wurde rot und sah seinen Partner eher aufsässig an. »Und ich zumindest kann ihr das nicht übelnehmen.«
      Keinem von beiden fiel im Moment noch etwas ein, was Barnaby hätte weiterhelfen können. Er ließ sie daher gehen. Als sich die Tür geschlossen hatte, wandte er sich seinem Sergeanten zu und erkundigte sich bei ihm: »Nun, Troy, was halten Sie davon?«
      Troy war klar, daß hier seine Meinung über Homosexuelle nicht zur Debatte stand. Vergangenes Jahr, bei einem Fall im Badger’s Drift, hatte es ein besonders abstoßendes Exemplar dieser Spezies gegeben, dennoch wurde Troys Vorschlag, wie man die Aktivitäten dieser Männer beschneiden könnte, sehr frostig entgegengenommen. Sein Chef war in dieser Sache etwas komisch. In vieler Hinsicht hart wie Stahl. Härter als die stählernen Männer, die glaubten, nichts könnte sie brechen, und die dann doch erwischt wurden und nun hinter Gittern ihre Zeit absaßen. Auf der anderen Seite hatte er diese seltsamen Schwächen. Er würde solche Dinge nie verdammen, obwohl jedermann wußte, daß Schwule übel waren. Vielleicht ist es sein Alter, dachte Troy. Du mußt einfach nachsichtig mit ihm sein.
      »Nun, Sir - mir fällt kein plausibler Grund dafür ein, weshalb einer von den warmen Brüdern in den Fall verwickelt sein sollte. Es sei denn, der Tote wäre schwul gewesen, und seine Frau mußte sich deshalb herumtreiben. Aber nach allem, was ich gehört habe, schien der Tote ja eine ganze Menge Schneckchen in Trab zu halten.«
      Barnaby nickte. »Ja. Ich glaube nicht, daß seine Heterosexualität anzuzweifeln ist.«
      »Und diese Everards - nun ja... nichts weiter als kleine schleimige Duckmäuser.«
      »Das scheint die allgemeine Einstellung zu sein. Gut -dann wollen wir uns mal Nicholas anhören.«
      Der Sergeant hielt auf seinem Weg nach draußen kurz inne. »Was soll ich diesem fetten Opa sagen? Jedesmal, wenn ich da reingehe und es ist nicht für ihn, macht er sich fast naß.«
      »Sagen Sie ihm«, empfahl Barnaby grinsend, »sagen Sie ihm, die Primadonna kommt immer zuletzt.«
      Die beiden Männer von der Spurensicherung hatten sich durch die Kulissen vorgearbeitet und nahmen sich nun die Bühne vor. Um Zeit zu sparen, waren Colin und David Smy entlassen worden, und man hatte sie gebeten, am nächsten Morgen ins Revier zu kommen. Barnaby befragte Nicholas.
      Er hatte den Jungen immer gemocht, und ihm wurde schnell klar, daß Nicholas das Dramatische dieser Situation genoß, sich aber gleichzeitig auch schämte, es auszukosten. Damit, dachte Barnaby, ist er im Ensemble bestimmt kein Einzelfall. Nachdem er sich wiederum versichert hatte, daß Nicholas weder von jemandem wußte, noch irgendwen gesehen hatte, der an der Klinge zugange gewesen war, fragte Barnaby, ob er sich einen Grund vorstellen könne, weshalb jemand Esslyn ans Leder wollte.
      »Sie sind nie mit ihm zusammen aufgetreten, oder?« entgegnete Nicholas mit einem nervösen Lachen. Er war vor lauter Aufregung und Angst rot angelaufen.
      »Ich muß Sie mit Nachdruck bitten, sich solche frechen Bemerkungen zu sparen«, entgegnete Barnaby streng. »Hier ist heute abend ein Mann gestorben.«
      »Ja... natürlich. Tut mir leid, Tom. Es sind nur die Nerven ... der Schreck... vermute ich.«
      »Was versetzt Sie denn so in Panik?«
      »Nichts... nichts...«
      Barnaby schwieg einen Moment und ließ seine ausdruckslosen Augen auf Nicholas ruhen. Dann wechselte er einen Blick mit Sergeant Troy, in dem alles zu lesen war. Nicholas, der ohnehin schon ein Bündel zitternder Besorgnis war, fühlte, wie sich seine Wirbelsäule in Gelee verwandelte.
      Barnaby konnte nicht gesehen haben, was ihm unter dem Tisch auf der Bühne zugestoßen war. Aber selbst, wenn es von ihm bemerkt worden wäre, hätte er niemals geglaubt, daß dieser Angriff ohne ein angemessenes Motiv stattgefunden hätte. Wer würde ihm das schon abnehmen? Und wenn Esslyn tatsächlich einen Grund dafür gehabt hätte, Nicholas anzugreifen, könnte dann nicht auf der anderen Seite auch Nicholas ein Motiv gehabt

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