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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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monatliche Überweisungen auf ein Sparbuch aufwiesen. Barnaby legte das alles zur Seite. Es lagen auch ein paar Reiseprospekte in den Schubladen. Sie gingen das Bücherregal durch (alles über Buchhaltung, bis auf eine Gesamtausgabe von Dickens, die aber nicht so aussah, als wäre sie jemals aufgeschlagen oder gar gelesen worden), und sie schüttelten die Bücher aus, weil sie hofften, daß ein paar finstere Briefe oder ein erhellendes billet doux herausfallen würden, doch dieser Wunsch erfüllte sich nicht.
      Esslyns Kleiderschrank und der Rest des Hauses waren ähnlich wenig aussagekräftig. Als sie schließlich fertig waren und das Haus gerade verlassen wollten, tauchte Kitty in einem schwarzen Trainingsanzug auf, um sich auf ihre Joggingrunde zu begeben. Sie kam in die Eingangshalle hinunter und begleitete die Beamten zur Tür. Das Haar hatte sie sich jetzt gebürstet, und es fiel wie blasser Satin um ihre samtenen Schultern.
      »Ein schönes Haus«, erklärte Troy und setzte ein freundliches Lächeln auf, um für alle Fälle vorgesorgt zu haben.
      »Viel zu groß für jemanden, der so klein ist wie ich«, antwortete Kitty und öffnete die Eingangstür. »Ich werde es morgen in die Zeitung setzen.«
      »Dann sollten Sie aber erst sichergehen, daß es auch Ihnen gehört«, rief Barnaby.
      »Was meinen Sie damit? Als nächste Verwandte geht doch alles an mich.«
      »Das ist ein weit verbreitetes Mißverständnis, Kitty.« Dann, als er sah, wie ihre Gesichtszüge plötzlich erstarrten, tätschelte Barnaby mitfühlend ihren Arm. »Ich bin sicher, Esslyn hat alles ordentlich hinterlassen, aber wenn ich Sie wäre, würde ich mir vorsichtshalber einen Anwalt nehmen. Nur, um absolut sicherzugehen.«
      Dann ging er, und sein Sergeant wollte ihm gerade folgen, als Kitty eine Hand auf seinen Ärmel legte:
      »Ist doch seltsam, daß Sie Troy genannt werden, finden Sie nicht auch?«
      »Wieso denn das, Mrs. Carmichael?« Selbst durch den dicken Mantel konnte er die Wärme ihrer Finger spüren.
      »Weil mein zweiter Name Helen ist«, erwiderte sie mit einem verruchten Lächeln.
     
    »Warten Sie... warten Sie.«
      Barnaby unterbrach Colin schon in seinem ersten Satz, bat um Tee und gab einige ungenaue Gemeinplätze von sich, bis das Gewünschte gebracht wurde. Er wartete, bis Colin seine drei Zuckerstücke unter heftigem Rühren aufgelöst hatte, und zog dann Block und Stift näher zu sich heran.
      »Ist der Tee gut?«
      »Oh... ja... danke.« Colins Aufregung war während der Warterei auf den Chefinspektor immer größer geworden. Daher hatte er sich auch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, was außer seinem Schuldgeständnis alles auf ihn zukommen würde. Wenn er das getan hätte, wäre er jedoch sicher von einem nervöseren Empfang ausgegangen als dem, der ihm bisher zuteil geworden war.
      »Was erwartest du jetzt von mir, Colin?« fragte Barnaby. »Daß ich dich in Eisen lege?«
      Colin wurde rot. Und es beunruhigte ihn sehr, daß der andere ihn so leicht durchschaute. Er bemühte sich, seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu bekommen, eine Maske der Unbesorgtheit aufzusetzen. »Natürlich nicht.« Er schluckte nervös. »Ich wußte,,daß ich Tee bekommen würde. Ich habe das schließlich schon oft genug im Fernsehen gesehen.«
      »Ah, ja. Vor Z Cars haben sie da alle nur Wasser und Brot bekommen.«
      Colin hatte das Gefühl, daß er lachen oder wenigstens ein Lächeln hervorbringen sollte. Dann gab es eine lange Pause. Worauf warteten sie denn noch? Colin kratzte nervös an seinem Hals und trank noch etwas Tee. Vielleicht lief es nun mal genauso ab. Vielleicht war das ihre Art, Menschen zu brechen. Folter durch Schweigen. Aber was sollte an ihm gebrochen werden? Er war doch gekommen, um ein Geständnis abzulegen, oder etwa nicht? Wieso zum Teufel konnte er nicht einfach damit loslegen? Das Schweigen, das sich weiter in die Länge zog, brachte ihn schließlich zum Sprechen. Er hätte am liebsten wild drauflos geredet.
      »Es hat mir einfach keine Ruhe gelassen, Tom...«
      »Das Herumtüfteln an dem Rasiermesser?«
      »Ja. Ich hatte das Gefühl, ich könnte... ähem... so nicht weiterleben... und deshalb bin ich hergekommen, um es zu gestehen...«
      »Ich verstehe.« Barnaby nickte ernsthaft, aber ohne etwas in seinen Block zu notieren, wie Colin bemerkte. »Und wieso genau hast du es getan?«
      »Wieso?«
      »Das war doch eine ganz

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