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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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daß sie rötliche Flecken aufwies. Er öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus. Er konnte nicht denken. Sein Gehirn war wie weichgekocht. Wo hatte David tatsächlich gesteckt, als das alles passiert war? Wo um Himmels willen hatte sich David bloß herumgetrieben? Nicht in den Kulissen und (offensichtlich) auch nicht in der Werkstatt. Oben war er ebenfalls nicht gewesen. In der Garderobe! Natürlich.
      »In der Garderobe. Das kann dir jeder bestätigen.«
      »Weshalb sollte sich jemand für ihn verbürgen müssen?«
      »Oh - ich weiß nicht. Nur... falls du es überprüfen möchtest.«
      »Ich verstehe.« Barnaby vollendete nun die zusammengerollte Spitze des Asplenium trichomanes und gab ihr den letzten Schliff. »Ich habe das Gefühl, ich sollte dir sagen, daß wir im Theater versucht haben, einen Streifen Tesafilm die Toilette runterzuspülen, und es hat beim besten Willen nicht geklappt.«
      »... Oh... im Ernst?... Ja... entschuldige... mein Gedächtnis ... ich habe es aus dem Fenster geworfen.«
      »Colin, jetzt hör mir mal gut zu.« Barnaby legte den Stift weg und lächelte seinen Kollegen nicht gerade herzerwärmend an. »Ich habe hier hinter meinem Schreibtisch im Laufe der Zeit schon eine Menge Lügen gehört, aber wenn ich einen Preis für die schlechteste vergeben müßte, dann würdest du ihn bekommen.«
      Er beobachtete Colins Gesicht, in dem das Gemisch aus Besorgnis, Angst und anderen Emotionen bereits deutliche Spuren hinterlassen hatte. Es schien sich wie ein Ballon aufzublähen. Die Haut spannte sich über den Wangenknochen und dem Kiefer, die Augen schossen umher wie kleine gejagte Tiere. Colin schien keine Kontrolle mehr über seinen Mund zu haben. Seine Lippen bewegten sich fortwährend in kleinen Zieh- und Drückbewegungen. Er schwankte auf seinem Stuhl, als sei ihm schwindlig.
      Und schwindlig war ihm auch. Colin wankte nämlich unter der Gewalt eines Sturms, der von zwei Seiten her blies. Er begriff jetzt mit eisiger Klarheit, daß es das Schlimmste gewesen war, was er hätte tun können, hierher ins Revier zu kommen und eine Falschaussage zu machen. Nicht nur, weil er kläglich darin versagt hatte, seinen Sohn zu schützen, sondern auch, weil ihm bei ein klein wenig Nachdenken hätte klar werden müssen, daß David niemals schweigen würde, wenn sein Vater, der nie etwas Kriminelles getan hatte, verhaftet und vielleicht sogar ins Gefängnis geworfen werden würde. Colin sah nun ein, daß er den Jungen durch seinen Versuch, ihn zu schützen, erst recht in den Mordfall hineingezogen und in Verdacht gebracht hatte. Er schlug die Hände vor das Gesicht und begann zu schluchzen.
      Barnaby erhob sich von seinem Stuhl, ging um den Schreibtisch herum und setzte sich auf die Kante. Dann legte er eine Hand auf Colins Schulter und tröstete: »Weißt du, vielleicht irrst du dich ja.«
      »Nein, Tom!« Colin warf dem Chefinspektor einen flehentlichen und hilfesuchenden Blick zu. Grundlose Erwartungen ließen daraus einen wilden Blick werden. Er flehte Barnaby selbst in diesem späten Stadium noch an, einen magischen Zaubertrick vorzuführen, obwohl sein verräterisches Geständnis zwischen ihnen stand, zwar unausgesprochen, doch so fest wie ein Fels in der Brandung. Er sollte ihm nur sagen, daß es nicht so gewesen sei. Als Barnaby weiterhin schwieg, gab Colin einen einzigen schrecklichen trockenen Schluchzer von sich, der aus der Tiefe seiner Eingeweide zu kommen schien, und schrie heraus: »Verstehst du... ich habe gesehen, wie er es getan hat. Ich habe ihn tatsächlich dabei beobachtet, als er es getan hat.«
      Zehn Minuten später, als Colin noch einen Tee genommen hatte und sich bis zu einem gewissen Grad wieder unter Kontrolle hatte, schilderte er Barnaby, was er während der Premiere hinter den Kulissen gesehen hatte. Er sprach mit einer emotionslosen Stimme und ließ den Kopf hängen, so als schämte er sich zutiefst, überhaupt zu reden. Barnaby registrierte die Informationen geduldig und ohne ersichtliche Gefühlsregungen. Als Colin mit seinem Bericht am Ende war, vergewisserte er sich: »Bist du wirklich sicher, daß er sich an der Klinge zu schaffen gemacht hat?«
      »Was sonst hätte er denn dort tun sollen, Tom? Er hat sich so verstohlen umgeschaut, als wollte er sichergehen, daß ihn auch ganz bestimmt niemand beobachtete. Er hat sich über den Requisitentisch gebeugt. Und dann ist er in die Toilette gegangen, wieder rausgekommen und noch mal

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