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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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zu Zeit hektisch. Diese Angewohnheit ließ sie ängstlich und dennoch ein wenig trotzig erscheinen. Sie gehörte zu den Mädchen, die ihre Unsicherheit als ihre Stärke einsetzen.
      Barnaby nannte den Grund für seinen Besuch, und er und Troy wurden hereingebeten. Sie folgten Judy Lessiter durch die Halle. Ihre Beine unter dem formlosen Kittelkleid waren wirklich bemerkenswert. Ziemlich dicke Knie und spindeldürre Knöchel - es sah aus wie auf dem Kopf stehende Kegel.
      Judy stieß die Tür zum Wohnzimmer auf und ging hinein, Barnaby und Troy blieben dicht hinter ihr.
      Doktor Lessiter sah auf und ließ mit einer ungehaltenen Handbewegung den Telegraph sinken. »Gütiger Himmel -ich dachte, die Sache ist ausgestanden, und ich sehe Sie und Ihre Leute nie wieder.«
      »Ja. Tut mir leid, aber Befragungen dieser Art sind üblich ...«
      »Sie stellen das ganze Dorf auf den Kopf.«
      »Bei einem ungeklärten Todesfall...«
      »Die Frau hat aus Versehen Schierling gepflückt. Gleich hinter der Church Lane wächst er in Massen. Der Wind verstreut die Samen überall hin. Offenbar sind ein paar davon in ihrem Garten gelandet und haben Wurzeln geschlagen. Ich habe noch nie erlebt, daß man wegen so einer Sache einen derartigen Wirbel veranstaltet.«
      »Wir fragen alle Dorfbewohner, was sie an dem in Frage kommenden Tag getan haben und wo sie waren. Es geht um den letzten Freitag, den siebzehnten Juli - wir interessieren uns für den Nachmittag und den Abend.«
      Der Doktor schnaubte ärgerlich, warf seine Zeitung auf den Tisch und sprang auf. Er stellte sich mit dem Rücken zu Barnaby und starrte in den Kamin. »Scheint so, als würde uns nichts anderes übrigbleiben, als Auskunft zu geben. Am Nachmittag Hausbesuche ... dann am Ab ...«
      »Du machst nur am Dienstag und Donnerstag Hausbesuche, Daddy«, warf Judy ruhig und sachlich ein, aber Barnaby glaubte zu sehen, daß ein unfreundliches Lächeln ihre Mundwinkel umspielte.
      »Was? Oh... ja, Entschuldigung.« Er nahm eine Zeitschrift, die obenauf in dem Korb mit dem Feuerholz lag, und blätterte sie durch, um seine Gleichgültigkeit zu demonstrieren. »Natürlich, ich war hier. Hab’ ein bißchen im Garten gearbeitet und dann das Spiel im Fernsehen gesehen - was für ein Match ...«
      »Und am Abend?«
      »Ich fürchte, auch da war ich hier. Ein wirklich langweiliger Tag.«
      »War Ihre Frau nachmittags und abends bei Ihnen?«
      »Einen Teil des Abends war sie da. Am Nachmittag hat sie einen Einkaufsbummel gemacht.«
      »Danke. - Miss Lessiter?«
      »Tagsüber habe ich gearbeitet. Ich bin Bibliothekarin. In Pinner.«
      »Und am Abend?«
      »War ich hier.«
      Beide Polizisten registrierten - was zweifellos beabsichtigt war - daß der Arzt übertrieben erstaunt auf diese Behauptung reagierte. Wie du mir, so ich dir, dachte Barnaby.
      »Na ja«, redete sich Judy heraus. »Ich habe einen kleinen Spaziergang gemacht - das Wetter war so schön.«
      »Wissen Sie noch, wie spät es war, als Sie aufbrachen?«
      »Nein, tut mir leid. Aber ich war nicht lange weg.«
      »Wohin gingen Sie?«
      »Nur die Church Lane entlang und etwa eine halbe Meile durch die Felder, dann bin ich umgekehrt.«
      »Sind Sie jemandem begegnet?«
      »Nein.«
      »Haben Sie etwas gehört oder etwas Ungewöhnliches bemerkt, als Sie am Bienenstock-Cottage vorbeikamen?«
      »Nein ... Ich glaube, die Vorhänge waren zugezogen.«
      »Und um wieviel Uhr waren Sie wieder zu Hause?«
      Sie zuckte teilnahmslos mit den Schultern.
      »Können Sie uns in diesem Punkt weiterhelfen, Doktor Lessiter?« erkundigte sich Barnaby.
      »Nein.« Der Doktor hatte sich wieder auf dem Sofa niedergelassen und war in seine Zeitung vertieft. Barnaby wollte gerade fragen, ob er Mrs. Lessiter sprechen könne, als sie auf der Schwelle hinter ihm auftauchte. Er spürte ihre Anwesenheit, weil sich die Atmosphäre im Raum von einer Sekunde zur anderen veränderte. Der Arzt las nach einem kurzen Blick über die Schulter des Chief Inspectors mit einer Konzentration, die nur vorgetäuscht sein konnte, in seiner Zeitung. Judys Miene verfinsterte sich zusehends, und Sergeant Troy spürte mit einemmal, wie ihm so heiß wurde, daß seine helle Haut eine unvorteilhafte rosa Färbung annahm.
      »Ich dachte doch, daß ich Stimmen gehört habe.« Sie sank in den Sessel neben dem Fenster, legte ihre Füße auf einen Schemel und schenkte den beiden

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