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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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wieder, als sie all ihren Mut zusammennahm. »Also ... gestern holte ich den Nerzmantel aus dem Schrank für die Trace-Hochzeit und nahm ihn mit, aber dann habe ich ihn auf dem Rücksitz des Wagens liegen gelassen. Als ich vom Einkaufen zurückkam - o Liebling! -, jemand muß ihn gestohlen haben!« Sie brach in Tränen aus, und als er nichts sagte, spähte sie schüchtern durch die Finger. Früher hätte ihn diese Geste bezaubert, jetzt fand er, daß sich nur ein dreijähriges Kind so albern benahm.
      »Wieso, zur Hölle, willst du einen Nerzmantel mitten im Juli anziehen?«
      »Ich wollte, daß du stolz auf mich bist.«
      »Warst du bei der Polizei?«
      »Nein ... ich war so durcheinander... ich bin nur herumgefahren und hatte schreckliche Angst.«
      »Du mußt den Diebstahl gleich morgen anzeigen. Beschreib den Mantel ganz genau. Zum Glück ist er versichert.«
      »Ja, Liebling. Wahrscheinlich«, ein Arm schlang sich um seinen Hals, »kauft Pookie seiner unartigen Barbie wieder einen so schönen Mantel?«
      Pookies Miene verriet nichts. Er versuchte sich an Krystals Bemerkung zu erinnern - die gute Krystal freute sich immer so, wenn sie ihn sah, und hieß ihn jedesmal herzlich und' liebevoll willkommen. Was hatte sie gesagt? »Ich muß es fünfhundertmal tun, um mir so einen Mantel leisten zu können.« Er lächelte gelassen, beinahe nachsichtig und tätschelte die glatten, gebräunten Schultern seiner Frau.
      »Wir werden sehen.«
     
     

* 3
     
    Barnaby saß in Hemdsärmeln und bei offenem Fenster im Büro. Das leise Aufschlagen der Tennisbälle und ein gelegentlicher vorwurfsvoller Schrei drangen vom Sportplatz zu ihm herüber. Er sah zum hundertstenmal die Karteikarten in der sich drehenden Hängeregistratur durch und verlangte lautstark nach einem Kaffee.
      »Aber nicht in diesem Becher mit dem aufgeblasenen Frosch!«
      »Und gerade den finde ich so süß«, sagte die Polizistin Brierley, ihre Lippen zuckten, als sie sich ein Lachen verbiß.
      »Ich nicht.«
      Barnaby widmete sich wieder den Karteikarten. Er kannte alle Informationen, die sie enthielten, in- und auswendig, hoffte aber, daß ihm wenigstens ein Teil des Rätsels in einem anderen Licht erscheinen würde, wenn er alles noch einmal las, daß sich ihm die Tatsachen in der richtigen Reihenfolge präsentierten und etwas offenbarten, was bisher im dunkeln geblieben war. Zumindest gab es einen Verdächtigen weniger, nachdem geklärt werden konnte, wo sich der arme Teufel Loveless/Lovejoy/Lessiter am Freitag nachmittag herumgetrieben hatte.
      Barnaby spielte mit dem Gedanken, daß der Mörder oder die Mörderin frei und ungebunden sein könnte und nur getötet hatte, um den Ruf seiner Gespielin oder ihres Geliebten zu wahren. Es klang ein bißchen weit hergeholt, aber wenn das angetraute Ehegespons die Brieftasche festhielt, lag es im Bereich des Möglichen. Geld und Sex. Das gehörte zusammen. Und beides war ein Motiv für Mord, seit es Morde gab.
      Zwei Tage waren seit der Beerdigung vergangen, und Barnaby hatte einen davon damit verbracht, mit allen Mitgliedern der Jagdgesellschaft über Mrs. Traces Tod zu sprechen - nur den Farmersjungen und die beiden Gutsbesitzer in der Nachbarschaft von Tye House hatte er Troy überlassen. Er hatte kaum etwas Neues erfahren, nur ein kleines Detail war ihm bis gestern unbekannt gewesen: Phyllis Cadell befand sich, als der Schuß fiel, bereits auf dem Heimweg nach Tye House, weil sie der Jagdausflug gelangweilt hatte. Henry Trace war überrascht gewesen, daß sie sich ihnen überhaupt angeschlossen hatte. Phyllis behauptete, daß Bella sie dazu überredet hatte. In ihrer Jugend war Phyllis öfter auf die Jagd gegangen, und sie konnte mit einem Gewehr umgehen, aber sie hatte den Geschmack an Vergnügungen dieser Art verloren. »Ich bereute schon, als wir aufbrachen, daß ich Bellas Bitte nachgegeben hatte. Aber ich hielt eine Weile aus, dann beschloß ich, nach Hause zu gehen. Ich wollte nicht die Aufmerksamkeit der anderen auf mich ziehen, deshalb machte ich mich ohne viele Worte auf den Weg.«
      Wieder ein Beispiel für untypisches Verhalten. Barnaby konzentrierte sich auf seine Karteikarten und auf Miss Simpson. An dem Tag, an dem sie starb, hatte sie sich auch untypisch benommen. Bestand ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Todesfällen? Es gab keinen logischen Grund für diese Annahme. Trotzdem ließ ihn dieser Gedanke nicht los. Barnaby las das Protokoll der

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