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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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hinunterschleppte.
      Nein. Barnaby maß der Entdeckung, daß Mrs. Rainbird die Leute beobachtet hatte, statt den Flug von Ziegenmelkern zu studieren, wenig Bedeutung bei; vielmehr interessierte ihn, was sie mit dem Wissen angefangen hatte, das sie sich auf diese Weise aneignete. Dieser Raum wirkt so spartanisch und beinahe grausam funktionell, dachte er, als er die restlichen Akten aus dem Schrank holte, die Notizbücher zusammenpackte und sich daran machte, Troy zu folgen. In den unteren Räumen verriet jedes Detail Maßlosigkeit und Wollust, aber das hier oben war etwas anderes. Dieses Zimmer, überlegte Barnaby und sah sich ein letztes Mal um, ist geschäftsmäßig - eine Art Büro.
     
     

* 4
     
    Die Ankunft der transportablen Baracke mit der Einrichtung für die Spurensicherer verursachte einen Tumult. Die Zugmaschine fuhr wieder weg. Eine hydraulische Maschinerie ertönte, vier Pfosten wurden ausgefahren, und der Container stand einsatzbereit. Ein Mann in der Menge rief: »Schön, die Wanderbibliothek ist da - habt ihr eure Bücher mitgebracht?« Lautes Gelächter. Eine Frau sagte: »Robbie, lauf heim und sag deiner Mum, daß die Marsmännchen gelandet sind.« Generator und Kabel wurden installiert und eine Telefonleitung eingerichtet.
      Sobald Barnaby auf die Straße kam, stürzte der Echo-Reporter im weißen Trenchcoat - diesmal trug er dazu einen Fred-MacMurray-Filzhut - auf ihn zu.
      »Chief Inspector, können Sie ein Statement für die Presse abgeben?«
      »Nein, im Moment nicht.«
      »Die Öffentlichkeit hat das Recht, alles zu erfahren.« Lieber Gott. Ein Dialog aus den Universal Pictures. »Stimmt es, daß ein grausiger Mord geschehen ist?«
      »Es gibt einen verdachterregenden Todesfall, ja.«
      »Oh, kommen Sie schon, Inspector Barnaby. Was ist in diesen Akten?«
      »Bitte ... o bitte ...« Ein junges Mädchen mit Kassettenrecorder vertrat ihm den Weg. »Leiten Sie die Ermittlungen in diesem Fall?« Sie klang atemlos und munter, als wäre sie auf dem Weg zu einer Party. »Ich bin vom Lokalsender«, fügte sie hinzu und hielt ihm ein vor Windgeräuschen geschütztes Mikrophon vor die Nase. »Wenn Sie mir jetzt Informationen geben, können wir sie in den Sieben-Uhr-Nachrichten bringen.«
      »Tolle Sache«, brummte Troy.
      »Wurde schon ein Pressesprecher bestimmt?« rief der Reporter und schob sich vor das Mädchen.
      »Nein. Geben Sie uns die Chance, erst mal Luft zu holen«, versetzte Barnaby unwirsch und drängte sich an den beiden vorbei.
      »Aber, Inspector ...«
      Barnaby hörte noch, wie einer der Dorfbewohner (der Mann, der vorhin die Bemerkung über die Bibliothek gemacht hatte) die Stunde seines möglichen Ruhmes nutzte. »Oh, es war schrecklich. Grauenvoll«, kreischte er ins Mikrophon. »Der Sohn hat’s getan ... er kam aus dem Haus, war über und über voll Blut. Sie haben ihn mit einem Krankenwagen weggebracht. Sie glauben, er hatte einen Anfall. Er ist ein komischer Kauz, schwul, verstehen Sie? Solche Leute rasten manchmal aus ...«
      »Aber wer ist getötet worden?« fragte das Mädchen.
      »Na ja, ich denke doch die Mutter, oder nicht?« Er sah sich mit strahlendem Blick um. »Ist die Kamera auf mich gerichtet?«
      Barnaby verstaute die Schnellhefter im Kofferraum des Wagens und schloß ihn ab.
      »Die lassen sich nicht lange Zeit, bis sie überall herumschnüffeln«, sagte Troy.
      »In fast jedem Dorf gibt’s jemanden, der die Lokalpresse mit Informationen versorgt. Normalerweise berichten sie über die Frauenorganisation und Blumenschauen. Ich denke, sie haben sofort in den Redaktionen Alarm geschlagen.« Er marschierte entschlossen die Church Lane entlang, und Troy eilte an seine Seite.
      Als sie den Weg mit dem Schild nach Gessler Tye erreichten, erkundigte sich Troy: »Wollen Sie sofort mit den Verdächtigen sprechen, Sir?«
      Barnaby gab keine Antwort. Er atmete schnell, sein Gesicht war gerötet, und er preßte die Lippen zusammen. Der Mord an Mrs. Rainbird hatte den Fall ins Rollen gebracht - gestern noch hatte er sich mit dürren Fakten herumgeschlagen und war auf der Stelle getreten, und plötzlich gab es ungeahnte neue Einblicke und Möglichkeiten. Und obwohl der Mörder nach wie vor gesichtslos blieb, gab es jetzt eine ganz frische Fährte. Barnaby spürte, daß seine Beute nicht mehr fröhlich und unbekümmert vor ihm herlief, sondern einen Unterschlupf suchte und witterte, daß die Entfernung zwischen ihnen

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