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Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder

Titel: Inspector Barnaby 01 Die Rätsel von Badgers Drift 02 Requiem für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Der scharfe Geruch der Zigaretten lag in der Luft und mischte sich mit schalem Schweißgestank. Auf dem einzigen Stuhl häuften sich Kleider. Sergeant Troy, >täglich sauber geschrubbt und immer frische Wäsche<, wie seine Frau in der Wäscherei stets prahlte, rümpfte die Nase.
      »Ein bißchen unbedacht«, sagte er, als sie nach einiger Zeit wieder in den unteren Flur kamen, »das Haus nicht abzuschließen.«
      »Ach, ich weiß nicht.« Barnaby zog die Haustür einen Spalt auf und spähte nach allen Seiten, dann ging er hinaus. »Das einzige Zimmer, in dem etwas Wertvolles sein könnte, ist abgesperrt.«
      »Große Werke des großen Künstlers, meinen Sie?« spöttelte Troy.
      »Ich dachte an die Leinwände - sie kosten verdammt viel Geld. Genau wie die Farben. Vielleicht macht er’s ja auch wie Keating.«
      »Wie bitte, Sir?«
      »Tom Keating ist ein sehr erfolgreicher Fälscher.«
      »Was immer Lacey auch macht, erfolgreich ist er sicher nicht. Ich kenne Familien, die von der Fürsorge leben, und bei denen sieht’s besser aus. Er hat nicht mal einen Fernseher.«
      »Noch tiefer kann man nicht sinken.«
      Troy musterte seinen Boß argwöhnisch, aber Barnabys Ausdruck verriet nichts. Als sie zur Church Lane kamen, sahen sie, daß einige Streifenwagen am Tatort eingetroffen waren. Die Menschenansammlung, größer geworden durch die heimkehrenden Arbeiter, wurde eindringlich aufgefordert, den Platz zu räumen und nach Hause zu gehen. Barnaby fragte sich, wie lange es noch dauern konnte, bis die überregionale Presse mit großem Aufgebot auftauchte. Spekulationen wurden laut, als Barnaby und Troy auf Lessiters Haus zugingen, und alle redeten aufgeregt durcheinander. Die Tatsache, daß alle Dorfbewohner in Kürze vernommen würden, war zwar allen bekannt, aber daran dachte jetzt niemand. Die Polizei stattete den Lessiters einen Besuch ab, also mußten die Lessiters in irgendeiner Weise in das Verbrechen verwickelt sein.
      Als Barnaby wieder einmal neben der rankenden Clematis stand und durch das Fenster sah, entdeckte er, wie neulich, Barbara Lessiter. Diesmal wirkte sie jedoch keineswegs verängstigt oder erschrocken. Er konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber ihre Schultern waren gestrafft und ihre Hände zu Fäusten geballt. Er hörte Lessiter schreien: »Letzte Nacht im Bett hast du ganz andere Töne angeschlagen.«
      »Das war letzte Nacht.« Sie warf den Kopf zurück, und Barnaby erhaschte einen Blick auf ihr wutverzerrtes Gesicht. Troy zog spöttisch die sandfarbenen Augenbrauen hoch und murmelte: »Aber, aber« und drückte auf den Klingelknopf.
      Als Barnaby ins Wohnzimmer kam, hatte er das Gefühl, ein Schlachtfeld zu betreten. Der Rauch der letzten beiden abgefeuerten Salven schien noch bebend in der Luft zu schweben. Barnaby gab ihnen einen Moment Zeit, ehe er sich vergewisserte, ob sie von dem Mord an Mrs. Rainbird gehört hatten.
      »Eine schreckliche Sache, einfach schrecklich!« rief Lessiter. »Mit der Axt den Schädel eingeschlagen, soviel ich gehört habe. Ich vermute, er hatte eine Art Anfall... Dennis, meine ich. Zumindest«, setzte er hinzu und verzog dabei verächtlich die Lippen, »kann mir diesmal niemand vorwerfen, daß ich den Totenschein falsch ausgestellt habe.«
      Die Lessiters betrachteten die beiden Polizisten interessiert - zweifellos waren sie froh über die Verschnaufpause. Doch der Doktor wahrte nicht lange seine distanzierte, leicht überhebliche Haltung, als Barnaby ihn fragte, wo er sich zwischen drei und fünf Uhr an diesem Nachmittag aufgehalten habe.
      »Ich?« Er starrte den Chief Inspector fassungslos und mit offenem Mund an. Das Blut wich aus seinem runden Gesicht. »Was, um alles in der Welt, hat die Geschichte mit mir zu tun?«
      »Alle werden in einem Mordfall befragt, Liebling.« Barnaby schätzte sich glücklich, daß ihn noch nie jemand auf diese Weise »Liebling« genannt hatte. »Was ist daran so schlimm?«
      »Nichts.« Er ging zu seinem Schreibtisch. »Also gut, Inspector. Ich... habe einen Privatpatienten besucht. Ich schreibe Ihnen den Namen und die Adresse auf.« Er kritzelte etwas auf einen Block, riß den Zettel ab und hielt ihn Barnaby hin, aber seine Frau war schneller und riß ihn ihm aus der Hand. »Barbara!«
      Sie las, was er aufgeschrieben hatte, und gab den Zettel wortlos an Barnaby weiter. Äußerlich wirkte sie ganz ruhig und gefaßt, aber ihre Augen blitzten wie Diamantsplitter.
      »Und Sie,

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