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Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende

Titel: Inspector Barnaby 03 - Ein Böses Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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arbeiteten?« Jetzt schüttelte Andrew den Kopf - wie ein Mensch, der mit etwas konfrontiert wird, das er absolut nicht fassen kann. »Ich würde sagen, das war der Hauptgrund, warum Sie dagegen waren, daß die Polizei nach dem Tod Ihres Onkels gerufen wurde. Nicht weil die Menschen hier etwas spitzkriegen konnten, sondern aus Angst vor dem, was wir in Erfahrung bringen könnten.«
      »Das ist absoluter Quatsch.«
      »Ich stimme Andrew Zu«, sagte May. »Beim ersten Treffen, das ich besuchte, stand Jim auf dem Podest und sprach darüber, wie die Begegnung mit dem Meister sein Leben verändert hat. Aus diesem Grund habe ich mich der Kommune angeschlossen. So sehr hat mich seine Schilderung bewegt.«
      »Diesen Trick, Miss Cuttle, kriegen Sie auf jedem Jahrmarkt vorgeführt. Ein Betrüger verkauft irgendeinen Mist, und ein anderer in der Menge ruft, daß dieser Mist sein Leben verändert hat. Sagen Sie mir - fanden Sie das Leben auf Windhorse kurz nach Ihrem Eintreffen nicht etwas teuer?«
      Der abrupte Themenwechsel schien May zu irritieren. »Ich fürchte, ich muß dem zustimmen. Man ist an mich herangetreten und hat mich gebeten, eine höhere Gebühr für meine Kurse zu verlangen, als mir persönlich recht war. Arno... du bist kurz nach mir hierhergezogen, ich weiß nicht, wie du...?«
      »Ja. Ich entsinne mich, im Schaufenster eines Reisebüros eine Notiz entdeckt zu haben, kurz nachdem ich mein erstes Wochenende gebucht hatte. Für die gleiche Summe hätte ich gut und gerne eine Woche nach Spanien reisen können. Damit möchte ich nicht sagen, daß das Wochenende nicht jeden Penny wert gewesen ist.« Er warf May einen Blick von der Seite zu, errötete und wackelte nervös mit den Zehen, zumindest mit den fünfen, die er noch bewegen konnte.
      »Das war doch nur so, bis sich Windhorse einigermaßen etabliert hatte?« fragte Heather. »Ein Jahr später, als wir hier auftauchten, waren die Preise schon vernünftig.«
      »Ansonsten hätten wir gar nicht bleiben können«, erläuterte Ken.
      »Ich glaube nicht, daß es um die Etablierung von Windhorse ging. Ich denke, daß ursprünglich geplant war, den Leuten soviel Geld wie nur irgend möglich aus der Tasche zu ziehen«, meinte Barnaby.
      »Und was ist dann schiefgelaufen?« fragte Ken und schob hastig nach, »oder besser gesagt, richtig gelaufen?'«
      »Meine Meinung ist - und das ist keine Seltenheit, obgleich es eigenartig anmutet, wenn der Kriminelle schon lange seinem Handwerk nachgeht -, daß Craigie eine Veränderung durchmachte. Das könnte an der Literatur gelegen haben, die er las, an seinen Meditationen, an der Begegnung mit den vielen Menschen, die sich ernsthaft darum bemühten, ein spirituelles Leben zu führen. Ich spreche nicht von einem abrupten Sinneswandel, sondern eher von einer langsamen Verwandlung, was der Echtheit dieser Verwandlung allerdings nicht widerspricht. Mit anderen Worten, der Mann wurde zu dem, was er zu sein vorgab.«
      »Ich wußte es«, seufzte May erleichtert. »Er hätte sonst nicht so lehren können, wie er es tat -«
      »Oder sich so um uns kümmern können«, warf Suhami ein.
      »Und dann ist da noch Tim gewesen«, gab Arno zu bedenken. »Er reagierte ganz emotional auf Menschen. Er begriff, wie sie wirklich waren. In dieser Hinsicht war er wie ein Kind, und Kinder lassen sich nicht an der Nase herumführen.«
      Auf diese Bemerkung ging Barnaby nicht weiter ein. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt zu betonen, wie leicht Kinder sich zum Narren halten ließen. Er fuhr fort: »Irgendwann wurde Craigie krank. Und begriff später, daß er niemals wieder gesund würde. Diese Erkenntnis führte zu - wie ich vermute - der Erwähnung von »etwas Schrecklichem«, wie Carter sich im Brief an seinen Neffen ausgedrückt hat. Das Wort Treuhandvermögen wollte mir von Anfang an einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Wieso dem so war, wußte ich lange Zeit nicht zu sagen. Ich wußte alles, was es über Miss Gamelins Erbe zu wissen gab und in welcher Beziehung es zu diesem Fall stand. Schließlich erinnerte ich mich an Ihr erstes Verhör, Mr. Gibbs, und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Hier ging es nicht um einen, sondern um zwei Treuhandfonds.«
      »Wirklich?« Arno runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht... es sei denn, Sie meinen die Wohltätigkeit -«
      »Genau«, sagte der Chief Inspector. »Craigie hatte den Wunsch, das Haus und die Organisation dergestalt zu hinterlassen,

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