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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Garage verschwunden.
      Constable Perrot hatte auf der Fahrt nach Fawcett Green einen Umweg gemacht, um seine Kamera zu holen. Er war entschlossen, dem DCI nicht nur die gewünschte Information zu liefern, sondern sie auch noch fotografisch zu belegen. Also fotografierte er als erstes sorgfältig den Sensorschalter und dann noch dessen unmittelbare Umgebung.
      Danach schrieb er eine kurze Zusammenfassung (diesmal nur eine Novelle) über das, was er festgestellt hatte, und las sie noch einmal durch. Ihm war bewußt, daß er nach dem Schnitzer mit Hollingsworths Post diese Aufgabe rasch, effizient und korrekt erfüllen mußte. Er hatte immer noch Barnabys Drohung, ihn zu versetzen im Hinterkopf.
      Als er sicher war, daß der Bericht nicht mehr verbessert werden konnte, schloß er die Garage ab und fuhr dröhnend davon, erleichtert, daß er den Bewohnern von Arcadia entwischt war. Früher oder später würde einer von den beiden wissen wollen, wie Mrs. Molfreys brandaktueller, bahnbrechender Hinweis - so hatte sie sich selbst ausgedrückt - aufgenommen worden war. Und dann würde er ganz schön in der Tinte sitzen.
      Zum Glück war es sehr unwahrscheinlich, daß Mrs. Molfrey Barnaby zufällig traf und ihn fragen konnte. Trotz seiner Unerfahrenheit mit hohen Tieren wußte selbst Perrot, daß der Beamte, der die Ermittlungen in einem Mordfall leitete, den größten Teil seiner Zeit in der Einsatzzentrale verbrachte.
     
    Wenige Minuten nachdem Perrot losgefahren war, bog Barnabys Rover in die St. Chad’s Lane und hielt vor dem Cottage von Sarah Lawson. Ein schäbiger, rot-weißer Citroën Quatre Chevaux parkte jetzt auf der ölverschmierten Grasfläche. Sergeant Troy starrte auf das Auto, die schmalen Lippen spöttisch verzogen.
      »Die kann man bei Toys R Us kaufen und unter den Arm geklemmt mit nach Hause nehmen.«
      Barnaby trottete schwitzend neben ihm her und wischte sich die Stirn mit einem großen Baumwolltaschentuch.
      »Spielzeugautos«, fuhr Sergeant Troy fort. »Und dazu noch ausländische. Wenn mehr Leute britische Produkte kaufen würden, wären wir vielleicht nicht in dem Schlamassel, in dem wir heute stecken.«
      »Sie haben also den Nissan verkauft, Gavin?«
      Weißt du doch ganz genau, daß ich das nicht habe, du biestiger alter Hund. Troy nahm sich vor, besser aufzupassen, was er sagte. Wenn’s dem Boss zu heiß wurde, dann teilte der aufs Geratewohl aus. Sicher ein bißchen so wie Long John.
      Ein Schwarm von winzigen Schmetterlingen flatterte schillernd über Goldlack und morbid duftenden Rosenstöcken. Barnaby stellte sich in den Schatten der Lorbeerbäume, nach denen das Cottage vermutlich benannt war, und schaute bewundernd zu ihnen hinauf. Troy klopfte erfolglos an die Haustür.
      »Sie muß doch da sein, wenn das Legoauto hier steht.«
      »Nicht unbedingt.« Barnaby ging zum nächstgelegenen Fenster. Es war eines dieser Fenster aus vielen kleinen Scheiben in weiß gestrichenen Metallrahmen. Er blickte hinein.
      Auf einem Sofa lag eine Frau, mit einer bunten Patchworkdecke zugedeckt. Ihre langen Haare waren wie ein Fächer über das Kissen aufgebreitet, auf dem ihr Kopf ruhte. Ein Arm hing schlaff über die Sofakante, der andere lag auf ihrer Brust. Barnaby fühlte sich an eine Illustration von Burne-Jones erinnert. Oder an Milais’ Gemälde von Ophelia in ihrem feuchten Grab.
      Er fing an, sich Sorgen zu machen. Falls sie nicht völlig unter Drogen stand, konnte sie Troys Klopfen nicht überhört haben. Der Chief Inspector klopfte vorsichtig ans Fenster, wieder ohne Ergebnis. Als er gerade ernsthaft in Erwägung zog, die Tür aufzubrechen, richtete sie sich plötzlich auf und ging dann ganz langsam durch das Zimmer.
      Als erstes fiel ihm auf, daß sie sehr krank aussah. Als zweites, daß sie trotzdem auffallend schön war. Sie öffnete das Fenster einen Spalt. Da hörte er die Musik. »Sieh, mein Herz erschließt sich dir« aus Samson and Dalila, auf französisch gesungen. Von Jessye Norman, wie er annahm. Oder von Marilyn Horne.
      »Was wollen Sie?« fragte sie. Ihr Atem war kalt und roch säuerlich. Barnaby schauderte, trotz der glühenden Hitze.
      »Miss Lawson?«
      »Ja.«
      »Wir sind von der Polizei. Wir würden uns gern einen Augenblick mit Ihnen über Mr. und Mrs. Hollingsworth von Nightingales unterhalten.«
      »Wieso das denn? Ich hab sie kaum gekannt.«
      »Wir haben Sie nicht speziell ausgesucht, Miss«, sagte Sergeant

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