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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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versuchen.
      »Die Sache ist nämlich die«, Troy holte tief Luft und richtete sich auf, »wir machen uns ziemliche Sorgen um sie. Wußten Sie, daß sie seit zwei Tagen vermißt wird?«
      »Ich weiß nicht, ob ich ein so gefühlsgeladenes Wort wie vermißt benutzen würde.«
      »Könnten Sie mir bitte sagen, wann Sie sie das letztemal gesehen haben, Mr. Patterson?« Gott, diese aufgesetzte Höflichkeit schnürte ihm fast die Kehle zu. Troy konnte kaum glauben, daß auf seiner Stirn nicht in flammenden Buchstaben stand: Dieser Mann ist ein absolutes Ekelpaket.
      »Tja, das war vor vier Tagen.« Gray hatte keinerlei Absicht zuzugeben, wie oft er seitdem bei ihr geklopft hatte. Oder wie er sich, aus keinerlei logischem Grund, so sehr in seine Sorge, Sarah könnte etwas passiert sein, hineingesteigert hatte, daß er letzte Nacht schon nicht mehr hatte schlafen können.
      »Und was für einen Eindruck machte sie da auf Sie?«
      Gray zögerte. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, was die Polizei daraus machen würde, wenn er ihnen sagte, daß Sarah wegen des Todes von Alan Hollingsworth völlig außer sich gewesen ist. Doch er fürchtete, daß irgendwelche Ausflüchte ebenfalls merkwürdig erscheinen könnten.
      »Ein bißchen deprimiert, würd ich meinen.«
      »Hat sie gesagt warum?«
      »Sehen Sie mal, eine Frau von hier ist verschwunden und zwei Menschen sind unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Auch wenn niemand sie gut gekannt hat und sie nicht sonderlich beliebt waren, läßt so etwas eine kleine Gemeinde doch nicht unberührt. Ich glaube, daß uns das allen mehr oder weniger nahegegangen ist.«
      »Und sie ist sicher besonders sensibel. Als Künstlerin.«
      »Bis zu einem gewissen Grad, Lord Copper«, sagte Gray trocken. Schließlich hatte Sarah sich nicht allzu verständnisvoll gezeigt, was seine Gefühle betraf.
      Troy antwortete nicht, doch erst als Gray wieder aufblickte, bemerkte er, daß sein Gegenüber offenbar vor Wut ganz rot geworden war. Ihm kam der Gedanke, daß Troy diesen Ausspruch vielleicht noch nie gehört hatte und ihn deshalb für sarkastisch hielt. »Das war ein Zitat von Evelyn Waugh, Sergeant.«
      »Das ist mir schon klar, Sir. Vielen Dank.« Troy, dem bei einer Lüge immer wohler war, merkte, wie seine Röte nachließ. »Miss Lawson hat Ihnen also nicht gesagt, daß sie weg wollte?«
      »Es gibt keinen Grund, weshalb sie das hätte tun sollen.«
      »Klingt alles etwas überstürzt.« Troy dachte an die Teller im Spülbecken, die darauf hindeuteten, daß da jemand einfach weggegangen war und das Haus so hinterlassen hatte, wie es gerade war. Genau wie Mrs. Hollingsworth.
      »Muß sie nicht morgen unterrichten?«
      »Das stimmt.«
      »Könnten Sie mir bitte Name und Adresse von der Schule geben, wo sie arbeitet?« Troy zog sein Notizbuch hervor und schrieb alles auf. Dabei murmelte er ganz beiläufig: »Wir haben übrigens am Samstag morgen mit Miss Lawson gesprochen.«
      »Tatsächlich?« Grays Stimme klang mißtrauisch.
      »Hmm. Ihr war wohl nicht klar, daß wir den Verdacht haben, daß Mr. Hollingsworth eines unnatürlichen Todes gestorben ist. Ich muß sagen, als wir ihr das erklärten, war ihre Reaktion nun ja, ziemlich extrem.«
      »Inwiefern?«
      »Sie fiel in Ohnmacht.«
      »O Gott!«
      »Was uns natürlich ein wenig zu denken gab, könnte man sagen.«
      »Sie glauben doch nicht etwa, daß sie was mit der Sache zu tun hat?«
      »Wer will das wissen?«
      »Ich weiß es. Ich kenne Sarah. Da sind Sie völlig auf dem Holzweg.«
      »Haben Sie denn mit ihr über diese Angelegenheit gesprochen, Mr. Patterson?«
      Gray zögerte kurz, da ihm klar war, daß ein Nein unglaubwürdig wäre. »Kurz. Und wir sind zu keinem Ergebnis gekommen, bevor Sie danach fragen.«
      »Hat Sie jemals Ihnen gegenüber enge Freunde oder Verwandte erwähnt? Ich meine, wo sie vielleicht sein könnte.«
      »Sie meinen, wo Sie Jagd auf sie machen können.«
      »Ich finde, Jagd ist doch ein sehr gefühlsgeladenes Wort, meinen Sie nicht, Sir?« Zufrieden, es Gray so geschickt heimgezahlt zu haben, steckte Troy sein Notizbuch ein. »Danke für Ihre Hilfe, Mr. Patterson. Ach übrigens...«
      »Was denn nun noch?« Gray hatte bereits wieder mit dem Harken begonnen.
      »Ihr Alibi für den 6. Juni ist bestätigt worden. Die Kassiererin im Kino erinnert sich, daß Sie eine Eintrittskarte gekauft haben.« Was

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