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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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bestätigte damit prompt seine Vermutung. Sie öffnete die Zigarrenkiste und nahm einen Füllfederhalter heraus. »Und sei es nur, daß wir unser Mitgefühl ausdrücken und anbieten, ihnen zu helfen, soweit wir können.«
      »Ich glaube kaum, daß das erwünscht ist.«
      »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, eine mögliche Zurückweisung zu fürchten, Liebster.«
      »So hab ich das nicht gemeint. Ich kann mir bloß überhaupt nicht vorstellen, was wir für sie tun könnten.«
      »Manchmal kann schon allein das Wissen, daß Mitgefühl - und ich rede nicht von sensationslüsterner Neugier oder dem Wunsch, sich einzumischen, sondern von echtem Mitgefühl -, daß es existiert, ein wenig Trost spenden.«
      Cubby wirkte immer noch zweifelnd. Es widersprach seinem Naturell, sich mit dem Unglück anderer Menschen auseinanderzusetzen. Er wollte nichts weiter, als in Ruhe seinen Garten pflegen.
      Elfrida, die das verstand, sagte: »Du kannst dich ja raushalten, Süßer.«
      Daraufhin wollte Cubby natürlich doch mitmachen, weil er fürchtete, daß die Brockleys sonst glaubten, sie seien ihm egal.
      »Ich werde ein paar Zeilen schreiben, die natürlich von uns beiden kommen, und sie bei ihnen durch den Briefschlitz schieben.« Elfrida wählte ein Blatt schweres, elfenbeinfarbenes Papier mit Wasserzeichen und einen langen schmalen Umschlag. Dann drehte sie ihren Füller auf.
     
    Rein zufällig bog Reg Brockley mit Shona an der Leine zur gleichen Zeit in die St. Chad’s Lane, und zwar an der Stelle, wo das letzte Haus im Dorf an die Gerstenfelder grenzt.
      Außer PC Perrot und dem Pfarrer hatte Reg niemanden gesehen und mit niemandem gesprochen, seit der Tod seiner Tochter offiziell bekanntgegeben worden war. Und da ihm vor einer Begegnung mit anderen Menschen graute, hatte er diesen Spaziergang auf halb eins gelegt. Denn um diese Zeit würden die meisten Einwohner von Fawcett Green sicher gerade ihr Mittagessen vorbereiten oder einnehmen.
      Shona war noch einmal in den Garten hinter dem Haus gelassen worden und hatte aus purer Verzweiflung erneut das makellose, samtige Prunkstück verunreinigt. Mit den schlimmsten Befürchtungen war sie dann zurück ins Haus geschlichen, hatte vorsichtig um die Küchentür gelinst und war zurückgeschreckt, als Reg auf sie zukam. Sie hatte ihn wohl letztlich am meisten bewogen, sich vor die Tür zu wagen. Der Garten interessierte ihn keinen Deut mehr, aber das war schließlich der Hund seiner Tochter. Seit dem Abend, an dem Brenda verschwunden war, hatte Shona, die ganz offenkundig verstört und einsam war, keinerlei Auslauf bekommen, geschweige denn ein freundliches oder tröstendes Wort. Irgendwie schaffte es Reg, die Leine vom Haken im Flur zu nehmen, so wie Brenda es jeden Abend getan hatte. Dann, nachdem er sich vergewissert hatte, daß Iris immer noch fest schlief und niemand auf der Straße war, lief er mit Shona los.
      Sie umrundeten das nächstgelegene Feld; der Pudel folgte Reg traurig winselnd auf den Fersen. Shona sprang und tänzelte nicht mehr. Reg versuchte, mit ihr zu reden, kam sich aber blöde vor und wußte gar nicht, was er sagen sollte. Brenda hätte in Babysprache über alles und nichts geplappert und die Hündin mit Kosenamen belegt. Unglaublich, daß das Iris und ihn manchmal gestört hatte.
      Auf dem Rückweg und nur wenige Meter von seinem Haus entfernt tauchte eine Frau auf, deren Namen Reg nicht kannte, die aber im Dorf wohnte. Sie kam mit dem Fahrrad direkt auf ihn zu. Eine Begegnung schien unvermeidlich.
      Regs Magen fing an zu rebellieren. Trotz der glühenden Hitze brach ihm auf Oberlippe und Stirn der kalte Schweiß aus. Überzeugt, daß sie wüßte, wer er ist, starrte er stur auf seine auf Hochglanz polierten Schuhkappen.
      Doch dann, als der Abstand zwischen ihnen immer kleiner wurde, passierte etwas Außerordentliches. Er konnte den Blick nicht gesenkt halten. Er spürte, wie seine Augen sich unwillkürlich immer wieder nach oben und zur Seite bewegten. Ein unerklärliches Verlangen nach menschlichem Kontakt überwältigte ihn. Und als sie nur noch wenige Schritte voneinander entfernt waren, starrte er ihr fest und entschlossen direkt ins Gesicht.
      Die Frau runzelte die Stirn und sah auf ihre Uhr. Dann schüttelte sie das Handgelenk und sah erneut auf die Uhr. Dabei seufzte sie vor sich hin und legte eine Gereiztheit an den Tag, die eindeutig künstlich war. Bis sie ihre Show abgezogen hatte, war sie längst

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