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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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um.«
      »Asche zu Asche, Staub zu Staub...«
      »Wenn dich der Suff nicht schafft, die Steuer bestimmt.«
      Troy redete fast geistesabwesend vor sich hin, den Blick auf das bleiche, traurige Gesicht der Witwe fixiert. Er zitterte unerklärlicherweise und fühlte sich ziemlich mulmig.
      »Was ist denn mit Ihnen los?«
      »Hä?«
      »Sie zittern.«
      »Das liegt an der Hitze, Chef.«
      Der Leichenschmaus fand im Haus des Arztes statt. Mrs. Jennings hatte sich ziemlich zurückgehalten. Keine extravagant dekorierten Torten und kein Konfekt mit Zucker und Sahne. Das kunstvollste Teil auf dem Tisch war ein mehrschichtiger Blätterteigkuchen mit frischen Himbeeren. Auf einer altmodischen weißen Porzellanplatte lag ein halber York-Schinken, dazu gab es einen Salat mit reichlich Kräutern, frisch gepflückt aus dem Garten. Dr. Jennings fing an, den Schinken aufzuschneiden, wurde jedoch von einem dringenden Anruf unterbrochen, worauf er verschwand und der Pfarrer das Schneiden übernahm.
      Die Unterhaltung war gedämpft und blieb auch so, vielleicht weil an Getränken nur indischer oder chinesischer Tee gereicht wurde. Simone, der natürlich das Mitgefühl aller galt, schien überwältigt. Sie saß zwischen den Verwandten ihres Mannes auf einer Chaiselongue aus Velours und wirkte für Sergeant Troy wie eine zarte schöne Rose zwischen zwei Kakteen. Das Pflaster an ihrer Schläfe war entfernt worden, doch obwohl sie sorgfältig geschminkt war, schien der Bluterguß noch durch.
      Mrs. Jennings hatte ihn und Barnaby ausdrücklich zu dem Imbiß eingeladen, dennoch fühlte Troy sich äußerst unbehaglich. Da sie weder Freunde waren noch zur Familie gehörten, unterstrich ihre Gegenwart nur noch den düsteren Anlaß des Beisammenseins. Wie konnte Troy da einfach auf Simone zugehen und ihr ganz ungezwungen sein Beileid aussprechen? Zum ersten Mal, seit er bei der Truppe war, wünschte sich Sergeant Troy, er wäre kein Polizist.
      Barnaby mischte sich nicht unter die Leute. Er war in der Küche und aß selbstgebackenes Ciabatta mit einem Stück reifen Brie und einem Schälchen Salat. Außerdem unterhielt er sich mit Avis Jennings, die gerade festgestellt hatte, daß sie eine Kuchengabel zuwenig hatte und nun in der Besteckschublade herumwühlte.
      »Ich hab Von Ihrem Mann gehört, daß es Simone allmählich besser geht.«
      »Ja, es geht ihr schon viel besser. Auch ihr Gedächtnis kehrt stückweise zurück. Jim sagt, das ist häufig so. Sie erkennt uns und Elfie und erinnert sich an alle möglichen Sachen aus dem Dorf, aber an kaum etwas über ihr... Martyrium. Ist allerdings auch nicht weiter verwunderlich, oder? Ich meine, sie versucht es bestimmt so lange wie möglich zu verdrängen. Ah, da bist du ja!« schalt Avis ihre Kuchengabel und rieb sie an ihrem Rock blank. »Ich würd das jedenfalls tun.«
      »Vollkommen verständlich.«
      »Ich war mit ihr im Haus, um saubere Sachen und ein paar andere Dinge zu holen. Sie wollte aber nicht bleiben.«
      »Wie sind Sie denn reingekommen, Mrs. Jennings?«
      »Jill Gamble hat uns den Schlüssel gegeben.« Sie sah Barnaby ein wenig besorgt an. »Ich hoffe, das war in Ordnung. Wir waren nur ganz kurz drinnen.«
      »Und Sie waren die ganze Zeit bei Mrs. Hollingsworth?«
      »Das war ich.« Avis wirkte irritiert. »Sie hat nur ein paar Kleider und etwas Unterwäsche in eine Tasche gepackt. Das sind doch ihre Sachen, Inspector.«
      Barnaby, der den Mund voll von dem köstlichen Käse hatte, nickte nur.
      »Nun ja, ich muß wieder zu meinen Gästen«, sagte Avis.
      »Ich wünschte, die schottische Delegation würde ordentlich zulangen. Ist ja nicht so, daß die so sehr von Trauer überwältigt sein müßten. Simone hat erzählt, Alan hätte seit Jahren kein Wort mit denen gesprochen.«
      »Manche Leute halten ein solches Verhalten eben für angemessen bei Beerdigungen.«
      »Hm.« Avis schnaubte. »Meiner Meinung fährt man mit ein bißchen Aufrichtigkeit letztlich doch am besten.«
      In den wenigen Sekunden, in denen Troy seine Augen von Simone abwandte, hatte er am anderen Ende des Raumes eine allgemeine Bewegung auf eine Tür zu bemerkt, die in die Küche führte. Man hätte zwar nicht gerade behaupten können, daß die Leute dort Schlange standen, jedoch Constable Perrot lauerte neben der Tür und schlüpfte hinein, als Mrs. Jennings herauskam. Auch Mrs. Molfrey strebte mit langsamen Drehungen in diese Richtung, in

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