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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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lebensgetreue Zeichnungen von Simone, mit und ohne Verkleidung, von der Pressestelle an die Zeitungen und an die Fernsehsendung Crimewatch weitergeleitet. In beiden Fällen wurde die Bevölkerung gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen, falls jemand die fragliche Frau irgendwann während der letzten zwei Wochen gesehen hatte.
      Barnaby rief bei Avis Jennings an und bat sie, in Kontakt mit dem Revier zu bleiben, sobald Simone bei ihr eingetroffen war. Er würde im Laufe des nächsten Tages persönlich vorbeikommen, um noch einmal mit Simone zu reden. Falls ihre Erinnerung wiederkehre, oder sie den Wunsch äußere zu gehen, und sei es nur zurück nach Nightingales, solle Mrs. Jennings ihm sofort Bescheid sagen.
      Dann las er noch einmal die Aussage der Leute durch, die den Zwischenfall mit dem Lieferwagen beobachtet hatten. Eine Frau erklärte, Simone wäre »irgendwie herausgerollt«. Eine andere, daß der Mann hinter dem Lenkrad sie gestoßen hätte. Ein dritter Zeuge glaubte, sie sei mit einiger Wucht aus dem Wagen geworfen worden. Alle waren sich einig, daß es keinen Kampf gegeben hatte. Die Zeugin, die bei ihr geblieben war, bis der Krankenwagen kam, hatte den Eindruck, sie sei bereits bewußtlos gewesen, bevor sie auf dem Bürgersteig aufschlug.
      Alle hatten sich so sehr auf Simone konzentriert, daß kaum jemand auf den Fahrer geachtet hatte. Nur ein aufmerksamer junger Mann mit guten Augen, der den Lieferwagen als schmutziggelb und total verrostet beschrieb, hatte sich die Autonummer notiert. Als man sie überprüfte, stellte sich heraus, daß die Schilder gestohlen waren.
      Die Befragungen in und um die Flavell Street, die bereits den zweiten Tag andauerten, hatten bisher nur ein wirklich interessantes Ergebnis erbracht. Und das schien, zumindest teilweise, Sarah Lawsons Geschichte zu bestätigen.
      Ein Ehepaar hatte, als es gerade mit seinem Ford Fiesta rückwärts aus einer der Garagen hinter der Wohnung fuhr, einen Mann die Eisentreppe hinauflaufen sehen. Dann war er, ohne zu klopfen, durch die Küchentür ins Apartment Nummer dreizehn gegangen. Die beiden sagten, der Mann, der eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt trug, hätte dunkle, lockige Haare und sei nicht sehr groß gewesen. Da sie ihn nur von hinten gesehen hatten, konnten sie sein Gesicht nicht beschreiben. Von seinen Bewegungen her glaubten sie, daß er eher jung war. Als man sie um eine etwas genauere Angabe bat, meinten sie, nicht älter als Anfang Dreißig. Das Ganze hatte sich am Dienstag, den 11. Juni gegen halb drei abgespielt.
      Als man dem Ehepaar Fotos von Sarah Lawson und Simone Hollingsworth zeigte, erkannten die beiden nur Sarah. Es gab noch einige weitere Bestätigungen dieser Art, hauptsächlich von Leuten aus dem Waschsalon oder Mr. Patels Gemüseladen. Mehrere dieser Leute hatten den Eindruck gehabt, Sarah Lawson sei wie eine verlorene Seele umhergewandert.
      Am nächsten Morgen sollte Sarah Lawson dem Richter vorgeführt werden. Aufgrund der Schwere des Vergehens würde eine Kaution vermutlich abgelehnt werden. Die Polizei würde sich ganz bestimmt dagegen aussprechen.
      Wenn sie dann offiziell in Untersuchungshaft war, würde sie in ein Frauengefängnis verlegt werden, wahrscheinlich nach Holloway. Barnaby wollte diese letzte Gelegenheit nutzen, sie noch einmal auf eigenem Terrain zu vernehmen. Obwohl man ihm gesagt hatte, daß sie immer noch die Nahrungsaufnahme verweigerte, war er dennoch schockiert, wie sehr sie sich verändert hatte.
      In einer Ecke ihrer Zelle hockte sie zitternd auf einer Schaumstoffmatratze. Sie hatte die Knie bis ans Kinn gezogen, und ihr langer Rock bedeckte die Beine. Die Knochen an Wangen und Stirn standen so weit vor, als wollten sie durch die Haut dringen. Sie starrte wild um sich, als die Tür aufging. Verzweiflung hatte sich in ihr Gesicht gegraben.
      »Miss Lawson«, sagte Barnaby. Er brachte es nicht fertig, sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. »Was hoffen Sie, durch Ihr Verhalten zu erreichen?« fragte er, nachdem er sich auf dem Toilettenrand niedergelassen hatte.
      »Ich will es nur hinter mich bringen.«
      »Was?«
      »Alles. Diese lange Krankheit, mein Leben.«
      »Man wird Ihnen nicht erlauben, sich zu Tode zu hungern. Man wird Sie in ein Krankenhaus bringen und auf irgendeine Weise künstlich ernähren.«
      »Dann dauert es eben länger. Was macht das schon?«
      »Ich bin mir nicht sicher, ob Sie verstehen, wie

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