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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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natürlich wirkte. Wie lang und seidig ihre Wimpern waren.
      »Viel besser, wie ich sehe.«
      »Ja. Danke.«
      »Sergeant, hier wird es bis auf weiteres Polizeipräsenz geben. Das muß Mrs. Jennings erklärt werden. Wenn Sie also jetzt die Honneurs machen würden?«
      »Was, jetzt?«
      »Ja. Jetzt.«
      Die Betonung auf dem zweiten Wort war nicht zu überhören. Troy stand widerwillig auf. Er lächelte Simone an, eine Mischung aus Trost und Ermutigung, dann zog er sich zurück. Zu seinem Pech verschwand Mrs. Jennings ausgerechnet in diesem Moment durch die Verandatür in den Garten. Mit sehnsüchtigen Blicken nach hinten folgte Troy ihr.
      »Avis war ja so nett«, erklärte Simone. »Und ihr Mann auch.«
      »Trotzdem nehm ich an, daß Sie sich darauf freuen, wieder nach Hause zurückzukehren.«
      »Nach Hause?«
      »Nach Nightingales.«
      »Da geh ich nie mehr hin.« Sie drückte ihre Handflächen heftig gegen die Knie. »Ich hasse es!«
      »Sie erinnern sich also, daß Sie dort unglücklich waren?«
      »Ja.« Sie sah ihn unsicher an. »An manche Dinge mehr als an andere.«
      »Ich verstehe. Ich möchte Ihnen noch eine Frage stellen, Simone. Und«, ihre Augen hatten sich bereits erschrocken geweitet, »es hat nichts zu tun mit... Nun ja, vielleicht ganz indirekt. Regen Sie sich bitte nicht auf.«
      »Sie müssen mich für ziemlich dämlich halten.«
      »Nein, überhaupt nicht.« Barnaby lächelte. »Können Sie sich erinnern, daß Sie, kurz bevor Sie... weggegangen sind, einen Karton mit ein paar Gläsern auf Ihre Veranda gestellt haben, damit Sarah Lawson sie abholen konnte!«
      »Gläser? Was für Gläser?«
      »Offenbar Einmachgläser. Für Obst und so.«
      »Ich kann mich nicht... Augenblick mal. Ach ja. Die waren für das Kirchenfest.«
      »Das stimmt.« Er konnte sich kaum verkneifen, »gutes Mädchen« zu sagen, denn nachdem sie die richtige Antwort gegeben hatte, wirkte sie stolz wie ein kleines Kind.
      »Können Sie mir jetzt auch noch sagen, wo Sie die herhatten?«
      »Hmh, lassen Sie mich nachdenken.« Sie runzelte die Stirn und seufzte und runzelte erneut die Stirn. »Vom Kirchenbasar. Es wird immer von einem erwartet, daß man da was kauft. Und weil das meiste ziemlich scheußlich ist, taucht der Kram beim nächsten Fest oder beim nächsten Trödelmarkt wieder auf. Es gab da wohl mal so eine fürchterliche Tischlampe, die hat angeblich jahrelang die Runde gemacht.«
      »Ausgezeichnet«, sagte der Chief Inspector. »Damit wäre das geklärt.«
      »Ist das alles?«
      »Im Augenblick ja.«
      Sie wirkte sichtlich erleichtert und nahm die Hände von den Knien. Doch sie hatte so fest gedrückt, daß ihr Kleid an der Stelle zerknüllt war. »Was haben Sie da eben Gavin von Polizeipräsenz erzählt?«
      »Das ist zu Ihrem eigenen Schutz, Mrs. Hollingsworth.« Gavin? Darüber reden wir noch.
      »Aber ist denn nicht alles vorbei?« Trotz des Make-ups wurde sie blaß. »Ich meine...«
      »Ich hab’s ausgerichtet, Sir.« Sergeant Troy machte unmißverständlich klar, daß er wieder anwesend war. Er stand breitbeinig auf dem Teppich, damit nur ja keiner wagte, ihn zu verdrängen.
      »In Ordnung.« Barnaby stand auf. »Gehn wir.«
     
    Als sie sich dem Auto näherten, das sie vor dem Bay Tree Cottage geparkt hatten, sahen sie, daß Gray Patterson gegen die Motorhaube lehnte. Er kam hastig auf sie zu.
      »Ich hab den Rover erkannt, Inspector«, sagte er. »Ich wollte nicht bei den Jennings reinplatzen, und in die Kirche zu gehen hatte ich auch keine Lust. Gerade wenn Alans Bruder da ist. Hätte vielleicht ein bißchen heuchlerisch gewirkt.«
      »Hätte es sicher«, antwortete Barnaby. »Bei Ihrer Vorgeschichte.«
      »Ich versuche rauszukriegen, wie die Sache mit Sarah steht. Ich hab gehört, sie sei verhaftet worden, also bin ich zur Wache gegangen. Aber man wollte mich nicht zu ihr lassen.«
      »Die Mühe würd ich mir an Ihrer Stelle auch sparen, Mr. Patterson.«
      »Aber Sie braucht mich doch. Um ihr zu helfen, damit dieser dumme Irrtum geklärt wird.«
      »Ich fürchte, da gibt es keinen Irrtum.« Barnaby wiederholte noch einmal, was er vorhin Cubby und Mrs. Molfrey erklärt hatte, und erhielt so ziemlich die gleiche Reaktion. Patterson war absolut niedergeschmettert.
      »Das kann nicht sein. Ausgerechnet Sarah?«
      »Sie hat mit ihrem Lover zusammengearbeitet«, sagte Sergeant Troy. Er war immer noch

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