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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Causton, die Mitteilung, daß die Beerdigung von Alan Hollingsworth in zwei Tagen stattfinden würde. Der Gottesdienst würde in der Pfarrkirche St. Chad’s in Fawcett Green abgehalten, und die Bestattung erfolge gleich anschließend auf dem Friedhof neben der Kirche. Es werde gebeten, von Blumenspenden abzusehen.
      Barnaby, der sich fragte, wer denn darum gebeten hätte, kritzelte eine Notiz auf seinen Block. Die vergangenen sechsunddreißig Stunden waren so vollgestopft mit Ereignissen und Enthüllungen gewesen, die es zu beurteilen und zu verarbeiten galt, daß der Tod von Alan Hollingsworth und der armen Brenda Brockley für ihn in den Hintergrund getreten war. Nun wandte er seine Gedanken wieder den beiden zu.
      Der Tod von Brenda deprimierte ihn am meisten, weil er das Gefühl hatte, daß er in dieser Sache am wenigsten tun konnte, Es war unstrittig, daß sie durch Hollingsworths Auto ums Leben gekommen war. Vermutlich, wenn auch nicht hundertprozentig erwiesen, hatte er den Wagen auch gefahren. Doch welche Chance bestand jetzt noch herauszufinden, was genau passiert war?
      Im Fall von Hollingsworths Tod hatte man zumindest einen Verdächtigen. Den gesichts- und treulosen Tim, von dem man noch nicht mal den wirklichen Namen kannte. Bei der zweiten Vernehmung hatte Sarah ja wohl zu verstehen gegeben, daß er dafür verantwortlich war.
      Natürlich war da noch Gray Patterson, der perfekt in den Rahmen paßte. Ein starkes Motiv, kein Alibi und außerdem ein Freund von Sarah Lawson. Dagegen sprach jedoch die Tatsache, daß es keinerlei Anzeichen gab, daß Gray in der Nacht, in der Hollingsworth starb, in Nightingales gewesen war. Außerdem hatte er an dem Nachmittag, an dem Simone durchgebrannt war, im Causton Odeon gesessen und sich Goldeneye angesehen. Und drittens, und dies war sicher am überzeugendsten, konnte man Patterson selbst mit größter Phantasie nicht als kleinen Mann mit dunklen lockigen Haaren beschreiben.
      Und nach einem solchen Mann mußten sie jetzt suchen.
     
    Das Gewitter vor zwei Tagen hatte tatsächlich eine Wetteränderung herbeigeführt. Am Tag der Beerdigung war es zwar warm, aber unbeständig. Die Sonne verschwand immer wieder, Wolken jagten über den Himmel, und die Ulmen und Eiben auf dem Friedhof rauschten im Wind.
      Reverend Bream, der ein schneeweißes Chorhemd unter seinem schäbigen Talar trug, verlas die Trauerrede. Seine Stimme klang ernst und feierlich und voller echt empfundener Trauer. In solchen Momenten war er ganz in seinem Element.
      Barnaby und Troy gingen weder zum Gottesdienst, noch gesellten sie sich zu der kleinen Trauergemeinde am Grab, sondern standen in einiger Entfernung auf einer Graskuppe - Außenseiter, die nur als Randfiguren an der Feier teilnahmen.
      »Denn der Mensch, vom Weibe geboren, hat nur kurze Zeit auf dieser Erde...«
      Wer würde das schon bestreiten wollen? Wir gebären rittlings über dem Grabe, wie der Dichter sagt. Barnaby glaubte zumindest, daß es ein Dichter war. Oder vielleicht erinnerte er sich an diese Zeile aus einem der Stücke, die Joyce’s Laienspielgruppe aufgeführt hatte. In jedem Fall hatte der Schreiber den Nagel auf den Kopf getroffen. Wenn man es in kosmischen Dimensionen betrachtete, ging es tatsächlich so schnell. Einen Augenblick sah man das Licht der Sonne, im nächsten Moment schon nicht mehr.
      Obwohl eine ganze Menge Leute am Eingang zum Friedhof herumlungerten, waren nur acht Trauergäste am Grab. Avis Jennings stand neben Simone, die Arme um die schmalen Schultern der jungen Frau gelegt. Constable Perrot, den Motorradhelm in der Armbeuge, hatte mehr oder weniger Haltung angenommen. Der Buchhalter Ted Burbage stand als Vertreter von Penstemon neben Elfrida Molfrey. Sie und Cubby Dawlish hielten sich an den Händen und blickten mit ernster Miene nach unten.
      Die beiden übrigen Trauergäste waren Barnaby nicht bekannt. Er vermutete, daß es sich um den Bruder des Toten und dessen Frau handelte. Sie mußte seine Frau sein, denn ein so streng und griesgrämig aussehender Mann würde es nie wagen, seine Geliebte mitzubringen. Er trug einen schwarzen Anzug aus mattem, schwerem Stoff, sie ein formloses Kleid mit schiefem Saum, das die Farbe von schmutzigem Wasser hatte. Um einen Ärmel hatte sie ein schwarzes Samtband befestigt. Ihr Gesichtsausdruck wirkte noch säuerlicher als der ihres Mannes. Barnaby mußte an den Ausspruch seiner Mutter denken. »Da geht einem ja die Milch

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