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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Verzehr ausglich, sondern sie von allen Hausarbeiten befreite. Nur ihr Zimmer mußte sie selbst reinigen, denn dort konnte niemand rein, weil es immer abgeschlossen war.
      »Ich mach das, Liebes.«
      »Schon gut.«
      »Dann zieh dir wenigstens Handschuhe an.«
      »Also...« Brenda tauchte ihre Hände in das schäumende Spülwasser und klapperte mit dem Besteck herum, bevor sie ihre Frage neu formulierte. »Woher wißt ihr das?«
      »Erzählt hat uns das eigentlich niemand«, sagte Iris. Und als sie den Blick ihres Mannes auffing, konnte sie ihr Erstaunen nicht mehr verbergen. Brenda war bis auf die stark geröteten Wangen sehr blaß geworden. Sie platschte jetzt so heftig im Spülbecken herum, daß das schaumige Wasser über den Rand spritzte. »Daddy hat das nur... äh...«
      »Gefolgert.«
      »Ja, gefolgert.«
      »Weißt du, Brenda...« Reg sah mit gerunzelter Stirn auf den starren Rücken und die wild herumfuhrwerkenden Ellenbogen seiner Tochter. »Könntest du nicht mal einen Augenblick damit aufhören?«
      »Ich hör dir zu.«
      »Heute am späten Nachmittag war eine Läutprobe - übrigens ein sehr ungewöhnliches Gebimmel -, aber Simone kann nicht dort gewesen sein, denn ich war zufällig im Vorgarten, als sie Schluß gemacht haben, und sie ist nicht nach Hause gekommen.«
      »Und dann ist der Pfarrer...«
      »Schon gut, Iris.«
      »Entschuldige.«
      »Kurz darauf hat Reverend Bream nebenan vorbeigeschaut, und es ist wohl anzunehmen, daß er sich erkundigt hat, warum sie nicht da war. Und merkwürdig war nicht nur, daß es sehr lange dauerte, bis die Tür geöffnet wurde, sondern er war kaum drinnen, da kam er auch schon wieder raus. Und dann...«
      »Jetzt kommt das Beste.«
      »Alan ging hinters Haus und rief die Katze.«
      »Mußte er ja wohl, oder? Wenn sie nicht da war.« Brenda zog den Stöpsel heraus und trocknete sich energisch am Geschirrtuch die Hände ab. »Ich glaube, ihr macht aus einer Mücke einen Elefanten.«
      Reg und Iris starrten sich bestürzt und enttäuscht an. Es waren schon oft weit weniger dramatische Begebenheiten zu einer riesigen Sache hochgespielt worden. Und Brenda hatte solche Gespräche immer sehr genossen. Doch jetzt warf sie einfach das Geschirrtuch hin, schnalzte mit der Zunge nach dem Hund und verließ das Zimmer. Shona sprang voller Freude, doch so gut erzogen, dies nicht durch Bellen zu bekunden, aus ihrem Korb und trottete hinter Brenda her. Beide Brockleys hielten den Atem an, als sie hörten, wie das Glöckchen am Hundehalsband läutete, als die Leine eingehakt wurde. Dann fiel die Haustür zu, und Brenda war fort.
      Reg und Iris eilten zu dem großen Fenster im Wohnzimmer und beobachteten, wie Herrin und Hund die Einfahrt hinuntergingen. Der Pudel hüpfte und tänzelte und bellte, was seine Stimmbänder hergaben. Brenda ging bedächtig und mit gleichmäßigen Schritten. Vor Nightingales zögerte sie kurz, bevor sie weiter zur St. Chad’s Lane ging.
      Reg und Iris kehrten in die Küche zurück. Iris hob das Geschirrtuch auf, das eine hübsche Ansicht von Powys Castle zeigte, klappte einen türkisfarbenen Plastikhalter von der Wand und hängte das Tuch neben ihre Gummihandschuhe.
      »Was ist nur mit ihr los?« fragte ihr Mann.
      »Die Nerven, Reg. Das liegt an diesen anstrengenden Konferenzen. Weißt du noch, wie du früher immer nach Hause gekommen bist?«
     
    Heather Gibbs verpaßte Arcadia jeden Freitag eine Generalreinigung. Zwei Stunden für zwölf Pfund. Das war großzügig im Vergleich zur üblichen Bezahlung, doch - wie Heathers Mutter es so trefflich ausdrückte - mußte man schon ein bißchen mehr ausspucken, wenn man nicht alle Tassen im Schrank hatte.
      Mrs. Molfrey saß in ihrem verblichenen Petit-point-Ohrensessel, die Füße auf einem mit Perlen besetzten Schemel, und beobachtete Heather voller Zufriedenheit. Als die junge Frau vor einigen Monaten zum ersten Mal laut redend auf Schuhen, die an Holzblöcke erinnerten, ins Wohnzimmer getrampelt war, hatte Mrs. Molfrey um ihre zerbrechlichen Gläser und den ganzen Nippes gezittert. Doch Heather, die zwar sehr fahrig in ihren Bewegungen war, ging mit den geliebten Kleinodien äußerst fürsorglich um.
      Gerade fuhr sie behutsam mit einem Federwisch über einen kunstvoll geschnitzten und mit vielen kleinen Spiegelstücken verzierten Kaminaufsatz. Mrs. Molfreys Behagen wuchs, als sie durch einen Spalt in der Wohnzimmertür einen Blick auf

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