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Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck

Titel: Inspector Barnaby 06 - Ein sicheres Versteck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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ständigen Strom von Schmarotzern sowie ein altes marodes Auto unterhalten musste, mehr als ausreichend für ihre bescheidenen Bedürfnisse sein.
      Wegen des furchtbaren Unglücks, das Lionel durch sein Handeln über sie selbst und über Louise gebracht hatte, ließ Ann sich relativ leicht von ihrem Vorhaben abbringen, ihm irgendwo eine Wohnung zu kaufen und finanzielle Unterstützung anzubieten. Zunächst hatte sie vehement behauptet, es ginge doch wohl nicht, dass sie ihm gar nichts gäbe. Woraufhin Louise erklärt hatte, selbst wenn sie ihm nichts gäbe, wäre das noch zehnmal mehr, als er ihr je gegeben hatte. Und als Louise dann erfuhr, dass Ann außerdem beschlossen hatte, eine angemessene, inflationssichere Rente für Hetty einzurichten, erklärte sie, dass beides und dazu noch ein neues Haus für Ann selbst absolut nicht machbar seien.
      Ann ging nur noch einmal ins alte Pfarrhaus, und das in Begleitung ihres Anwalts. Sie wählte einige wenige Möbelstücke und persönliche Dinge aus, die sie behalten wollte. Der Anwalt sorgte dafür, dass die Sachen irgendwo gelagert und alles andere verkauft wurde. Die ganze Angelegenheit nahm nicht mehr als eine Stunde in Anspruch, doch sie konnte es kaum erwarten, wieder von dort wegzukommen. Sie sprachen auch kurz über ihr Testament, das in seiner Kanzlei hinterlegt war. Sie hatte vor, ein neues zu machen, und sie vereinbarten einen Termin für Anfang nächsten Monats.
      Wie es sich ergab, sah Ann Lionel nie wieder. Als er sich endlich durchgerungen hatte, sie im Krankenhaus zu besuchen, war Ann bereits wieder soweit hergestellt, dass sie dem Arzt erklären konnte, sie könne die Gegenwart dieses Mannes keinen Augenblick ertragen, und ihm der Zutritt verweigert wurde. Er ließ sich kein zweites Mal blicken.
      Ein Brief von Lucy and Breakbean, Caustons einziger Anwaltskanzlei, die bedürftigen Personen kostenlose Rechtshilfe gewährte, in dem behauptet wurde, dass Lionel die Hälfte am alten Pfarrhaus zustünde, wurde von Anns Anwalt Taylor Reading mit eindeutigen Worten beantwortet. Eine Drohung, dass Lionel weitere Schritte unternehmen würde, verlief im Sande. Im Dezember erhielt Ann dann eine ziemlich jämmerliche Weihnachtskarte mit einer Adresse in Slough, auf die sie nicht antwortete. Und das war's dann auch.
      Einige Jahre später erzählten Leute, die Lionel gekannt hatten, Ann, sie hätten ihn gesehen, als sie nach einer Abendvorstellung aus dem National Theatre kamen. Er trüge wieder seinen Priesterkragen und hätte geholfen, Suppe und Sandwiches an die Obdachlosen auf dem Embankment zu verteilen. Doch sie hätten ihn nur kurz gesehen und könnten sich genauso gut getäuscht haben.
     
     

* 13
     
    Eigentlich fiel die silberne Hochzeit von Tom und Joyce Barnaby auf Sonntag, den zwölften September. Doch da sie, wie so viele Leute, an einem Samstag geheiratet hatten, beschlossen sie, lieber an dem Tag selbst zu feiern. Und außerdem würde sich, wie Cully erklärt hatte, jede anständige Feier ohnehin über beide Tage erstrecken.
      Der Tag begann ziemlich kühl mit nur ein bisschen bleichem Sonnenschein. Es wurde ein seltsamer Morgen und ein verkrampfter Nachmittag. Die Zeit schleppte sich förmlich dahin. Nach dem Frühstück stellte Barnaby das Geschirr in die Spülmaschine, und Joyce ging zum Friseur, um sich die Haare machen zu lassen. Als sie zurückkam, tranken sie Kaffee und arbeiteten sich durch die Samstagszeitungen. Und dann war es immer noch nicht an der Zeit, endlich zu Mittag zu essen.
      »Gefallen dir meine Haare so? »
      »Sie sind prima.«
      »Ich dachte, da heute ein besonderer Tag ist, sollte ich mal was anderes haben.«
      »Es sieht sehr schön aus. »
      »Mir gefällt es nicht.«
      »Es ist ganz in Ordnung.«
      »Mir gefiel die alte Frisur besser.« Joyce stöhnte auf, trat die Zeitungen vom Sofa und legte die Füße hoch. Dann nahm sie sie wieder runter.
      »Ich wünschte, es wäre schon acht Uhr«, sagte Barnaby.
      »Es ist aber noch nicht acht. Wir haben zwanzig vor zwölf.«
      »Wann wollten wir uns noch gleich die Geschenke geben?«
      »Um sieben, wenn die Kinder kommen und wir den Champagner aufmachen.«
      »Kann ich meins jetzt schon haben?«
      »Nein.«
      Barnaby faltete seufzend den Kulturteil des Independent zusammen, ging in den Flur, zog seine alte Jacke und einen Schal an und ging nach draußen. Er holte eine Harke aus dem Geräteschuppen und fing an, die Erde um die

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