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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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gesehen hatte... und sie waren nicht mehr da. Ach, Scheiße, vielleicht hatte ich die überhaupt nicht gesehen, hatte es mir nur eingebildet! Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ich glaube , sie gesehen zu haben. Ich glaube , dass Lenny Spaven die Sache nur angehängt wurde, und ich habe es schon immer geglaubt... und ich habe deswegen nie etwas unternommen.« Er setzte sich wieder hin. »Hab bis zu diesem Moment niemandem was davon erzählt.« Er versuchte, den Becher an den Mund zu führen, aber seine Hand zitterte. »Säufertatterich«, sagte er und rang sich ein Lächeln ab.
    Jack dachte nach. »Spielt es eine Rolle?«, fragte er schließlich.
    »Du meinst, ob ich mich richtig erinnere oder nicht? Verdammt, Jack, ich weiß es nicht.« Rebus rieb sich die Augen. »Es ist alles so lang her. Spielt's eine Rolle, ob der Mörder davonkam? Selbst wenn ich damals was gesagt hätte, Spaven wäre vielleicht entlastet gewesen, aber damit hätten wir noch lange nicht den wirklichen Mörder gehabt, oder?« Er atmete tief aus. »Das geht mir schon so lange durch den Kopf- das dreht sich und dreht sich, dass die Rille komplett ausgeleiert ist.«
    »Vielleicht wär's an der Zeit, sich eine neue Platte zu kaufen.«
    Diesmal lächelte Rebus wirklich. »Vielleicht hast du Recht.«
    »Eins verstehe ich nicht... warum hat Spaven das niemals erklärt? Ich meine, in seinem Buch steht nirgendwo ein Wort darüber. Er hätte doch einfach sagen können, warum Geddes einen solchen Hass auf ihn hatte.« Rebus zuckte die Achseln. »Sieh dir Weir und seine Tochter an.«
    »Du meinst, es war nur was zwischen den beiden?«
    »Ich weiß es nicht, Jack.«
    Jack nahm den Brief und überflog ihn. »Interessant ist allerdings, was er über die Bilder aus Borneo schreibt. Ancram dachte, sie wären wichtig, weil sie Spaven zeigten. Jetzt erfahren wir, dass es dieser Sloane war, um den es Geddes ging.« Jack sah auf seine Uhr. »Wir sollten schnellstens nach Fettes fahren und das hier Ancram zeigen.«
    Rebus nickte. »Das machen wir. Aber zuerst will ich Lawsons Brief fotokopieren. Wie du gesagt hast, Jack - ich mag selbst nicht daran glauben, aber hier steht's schwarz auf weiß.« Er sah seinen Freund an. »Was für das Justice Programme eigentlich genügen sollte.«
    Ancram sah aus, als hätte er ein Überdruckventil benötigt. Er war so wütend, dass er fast schon wieder ruhig wirkte. Seine Stimme war das erste Rauchfähnchen aus einem noch untätigen Vulkan.
    »Was ist das?«
    Rebus versuchte, ihm ein zusammengefaltetes Blatt Papier in die Hand zu drücken. Sie befanden sich in Ancrams Büro. Ancram saß, Rebus und Jack standen.
    »Sehen Sie selbst«, antwortete Rebus.
    Ancram starrte ihn an, faltete dann das amtlich aussehende Schreiben auseinander.
    »Es ist ein Attest«, erklärte Rebus. »Achtundvierzigstündige Magen-Darm-Grippe. Dr. Curt hat mir eingeschärft, ja nicht unter Menschen zu gehen. Er sagte, es könnte ansteckend sein.«
    Als Ancram sprach, war seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. »Seit wann lässt man sich von Pathologen krankschreiben?«
    »Sie haben die Menschenschlangen vor der Praxis meines Kassenarztes noch nicht gesehen.«
    Ancram knüllte das Attest zusammen.
    »Ist datiert und alles«, meinte Rebus. Dr. Curt war ihre letzte Zwischenstation gewesen, bevor sie mit Eve nach Norden aufgebrochen waren.
    »Mund halten, hinsetzen und zuhören, während ich Ihnen erkläre, warum Sie einen strengen Verweis erhalten. Und bilden Sie sich ja nicht ein, ein Verweis wäre schon das Ende der Geschichte.«
    »Vielleicht sollten Sie zuerst das hier lesen, Sir«, sagte Jack und reichte ihm Geddes' Brief.
    »Was ist das?«
    »Nicht so sehr das Ende der Geschichte, Sir«, antwortete Rebus, »als vielmehr der Kern der Sache. Während Sie sich das zu Gemüte führen, könnte ich vielleicht noch einen Blick in die Akte werfen.«
    »Warum?«
    »Diese Bilder aus Borneo, ich würd sie mir gern noch einmal ansehen.«
    Schon nach den ersten Zeilen konnte Ancram sich nicht mehr von Geddes' Geständnis losreißen. Rebus hätte völlig unbemerkt mit der Akte unter dem Arm den Raum verlassen können. Doch stattdessen holte er die Fotos aus dem Umschlag und sah sie durch, einschließlich etwaiger Namen, die auf den Rückseiten notiert sein mochten.
    Auf einem Bild war der Dritte von links ein gewisser Gefreiter R. Sloane. Leicht unscharf, durch Feuchtigkeit beschädigt und schon etwas verblasst. Ein junger Mann, Anfang zwanzig, mit

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