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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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abseits gelegene Parklücke fand. Sie warteten, bis die Polizeiwagen umständlich wendeten und in Richtung A92 losfuhren; dann hängten sie sich an den letzten Wagen.
    Sie fuhren nach Norden, über den Dee und den Anderson Drive entlang, an Gebäuden der Robert Gordon's University und mehreren Zentralen von Erdölunternehmen vorbei. Schließlich bogen sie vom Anderson Drive ab, fuhren an der Summerhill Academy vorbei und hinein in eine labyrinthische Vorstadtsiedlung, hinter der sich noch unerschlossene Bauflächen ausdehnten.
    Ein paar Autos lösten sich aus dem Konvoi, wahrscheinlich um sich Davidsons Haus von der anderen Seite her zu nähern und dem Verdächtigen den Fluchtweg abzuschneiden. Bremslichter leuchteten auf, die Autos blieben mitten auf der Straße stehen. Türen öffneten sich, Beamte stiegen aus. Rasch gewechselte Worte. Grogan erteilte Befehle, deutete nach links und rechts. Die meisten Augen waren auf ein frei stehendes Haus mit zugezogenen Vorhängen gerichtet.
    »Meinst du, er ist ausgeflogen?«, fragte Jack.
    »Sehen wir mal nach.« Rebus öffnete die Tür.
    Grogan schickte gerade Männer zu den benachbarten Häusern, teils, damit sie die Leute befragten, teils, um sich durch deren Hintertür an die Rückseite von Davidsons Haus heranzupirschen.
    »Ich hoffe, das ist nicht alles für die Katz«, brummte Grogan. Er bemerkte Rebus, ignorierte dessen Anwesenheit jedoch weiterhin.
    »Alle Männer in Position, Sir.«
    Nachbarn traten aus ihren Häusern und fragten sich, was eigentlich los sei.
    »Sondereinsatzkommando steht bereit, Sir.«
    »Ich glaube nicht, dass wir es brauchen werden.«
    »Nein, Sir.«
    Grogan schniefte, rieb sich die Nase und bestimmte dann zwei Männer, die ihn zur Tür des Verdächtigen begleiten sollten. Er klingelte, dann warteten alle mit stockendem Atem. Grogan klingelte noch einmal.
    »Was ist von hinten zu sehen?«
    Einer von Grogans Männern gab die Frage über Sprechfunk weiter. »Vorhänge oben und im Erdgeschoss zu, keinerlei Lebenszeichen.«
    Genau wie vorne.
    »Rufen Sie einen Friedensrichter an, wir brauchten einen Durchsuchungsbefehl.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Und in der Zwischenzeit einen großen Hammer her und die Scheißtür aufgemacht.«
    Der Beamte nickte, gab ein Signal, und ein Kofferraum wurde geöffnet. Darin sah es so aus wie im Lieferwagen eines Bauunternehmers. Heraus kam der Hammer. Drei Schläge, und die Tür war offen. Zehn Sekunden später hörte man Stimmen, die nach einem Rettungswagen riefen. Weitere zehn Sekunden später meinte jemand, ein Leichenwagen sei wohl angebrachter.
    Jack war ein guter Bulle: Der Kofferraum seines Wagens enthielt eine komplette Spurensicherungsausrüstung, einschließlich Über- und Handschuhen und dieser Plastikoveralls, in denen man wie ein wandelnder Pariser aussah. Die Beamten mussten draußen bleiben, um keine Spuren zu verwischen. Sie drängten sich an die offene Tür und versuchten hineinzusehen. Als Rebus und Jack ankamen, erkannte sie niemand, und so glaubten alle, sie seien von der Spurensicherung. Die Menschenmenge teilte sich für einen Moment und ließ die zwei Männer durch.
    Höhere Beamte und deren Laufburschen schienen per definitionem keine Spuren zu verwischen: Grogan stand mitten im Wohnzimmer, die Hände in den Taschen, und nahm den Tatort in Augenschein. Auf dem schwarzen Ledersofa lag der Leichnam eines jungen Mannes. Sein blondes Haar war über einer tiefen Platzwunde verklebt.
    Mehr geronnenes Blut an Gesicht und Hals. Man erkannte die Spuren eines Kampfes. Der Couchtisch aus Glas und Chrom war umgekippt, auf dem Boden zerknitterte Zeitschriften. Über die Brust des Toten hatte jemand eine schwarze Lederjacke geworfen - eine freundliche Geste nach dem Blutvergießen. Als er näher trat, sah Rebus Würgemale unter den eingetrockneten Blutrinnsalen. Auf dem Fußboden neben der Leiche stand eine große grüne Tasche, wie man sie zum Sport oder Wochenendausflug mitnahm. Rebus spähte hinein, entdeckte einen Rucksack, einen einzelnen Schuh, Angie Riddells Halskette... und ein Stück kunststoffummantelte Wäscheleine.
    »Ich denke, Selbstmord können wir ausschließen«, brummte Grogan.
    »Bewusstlos geschlagen, dann erwürgt«, tippte Rebus.
    »Sie glauben, das ist er?«
    »Diese Tasche steht nicht nur zur Dekoration da rum. Wer immer es getan hat, wusste, wer er war, und wollte, dass wir es erfahren.«
    »Ein Komplize?«, fragte Grogan. »Ein Kumpel, jemand, vor dem er sich verplappert hatte?«
    Rebus

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