Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
aturday-Night-Fever-Tx avolta und ein Mädchen, das eine passable Imitation von Jodie Foster in Taxi Driver hinlegte.
    Die Musik war eine Mischung aus Diskokitsch und Retrorock: Chic, Donna Summer, Mud, Showaddywaddy, Rubettes, dazwischen etwas Rod Stewart, Stones, Status Quo, ein Hauch Hawkwind und das gottverdammte »Hi-Ho Sil-ver Lining«.
    Jeff Beck an die Wand: sofort!
    Gelegentlich kam ein Song, bei dem es funkte, der ihn mit einem Schlag um Jahrzehnte zurückkatapultierte. Der DJ hatte irgendwo noch ein Exemplar von Montroses »Connection« aufgetrieben, einer der besten Coverversionen eines Stones-Songs überhaupt. Beim Militär hatte Rebus es sich jede Nacht in seiner Unterkunft auf einem frühen Sanyo-Kassettenrekorder angehört, mit Ohrstöpsel, um die anderen nicht zu stören. Am nächsten Morgen war, er dann immer auf dem einen Ohr taub gewesen. Durch mehr oder weniger regelmäßiges Umstöpseln vermied er bleibende Schäden.
    Er setzte sich an die Bar. Das schien der Ort zu sein, an dem sich die männlichen Singles zur stummen Betrachtung des Dancefloors versammelten. Die Nischen und Tische waren Paaren und Bürogesellschaften vorbehalten, heiser gackernden Frauen, die sich wirklich zu amüsieren schienen. Sie trugen tief ausgeschnittene Tops und kurze enge Röcke. Im schmeichelhaften Halblicht sahen sie durch die Bank umwerfend aus.
    Rebus stellte fest, dass er zu schnell trank, goss sich mehr Wasser in den Whiskey und bat den Barkeeper auch um mehr Eis. Er saß an der Ecke des Tresens, anderthalb Meter vom Münztelefon entfernt. Unmöglich, es zu benutzen, solange die Musik dröhnte, und bisher hatte es keine nennenswerte Pause gegeben. Was Rebus zu denken gab - die einzige reelle Möglichkeit, das Telefon zu benutzen, konnte nur außerhalb der Öffnungszeiten sein, wenn es im Lokal still war. Dann waren aber keine Gäste da, nur Personal ...
    Rebus glitt von seinem Hocker hinunter und ging um die Tanzfläche herum. Er folgte dem TOILETTEN-Schild einen kurzen Gang entlang, trat ein und hörte, wie sich jemand in einer der Kabinen etwas durch die Nase reinzog.
    Dann wusch er sich die Hände und wartete. Die Klospülung rauschte, der Riegel klickte, und ein junger Mann im Anzug kam heraus. Rebus hatte schon seine Dienstmarke parat.
    »Sie sind festgenommen«, sagte er. »Alles, was Sie von jetzt an sagen -«
    »He, Moment mal!« Der Mann hatte noch immer weiße Puderränder an den Nasenlöchern. Er war Mitte zwanzig, unteres Management, krampfhaft bemüht, nach mittlerem auszusehen. Sein Jackett sah nicht sehr teuer aus, aber zumindest war es neu. Rebus stieß ihn gegen die Wand, drehte den elektrischen Handtrockner herum und schaltete ihn ein, so dass der heiße Luftstrahl dem Mann ins Gesicht blies.
    »Hier«, sagte er, »föhnen Sie sich den Babypuder aus der Nase.«
    Der Mann wandte das Gesicht ab. Er zitterte, schlapp wie ein nasser Sack, geschlagen, noch bevor es richtig losgegangen war.
    »Eine Frage«, sagte Rebus, »und dann spazieren Sie hier raus... wie heißt es doch so schön? Frei wie ein Vögelein. Eine einzige Frage.« Der Mann nickte. »Wo haben Sie ihn her?«
    »Wen?«
    Rebus drückte ein bisschen fester. »Den Koks.«
    »Das mache ich nur freitagabends!«
    »Letztes Mal: Wo haben Sie das Zeug her?«
    »Von irgendso'm Typen. Der ist manchmal hier.«
    »Ist er heute Abend hier?«
    »Ich hab ihn nicht gesehen.«
    »Wie sieht er aus?«
    »Nichts Auffälliges. Durchschnittstyp. Sie sagten, eine Frage.« Rebus ließ den Mann los. »Ich hab gelogen.«
    Der Mann schniefte, zog das Jackett zurecht. »Kann ich jetzt gehen?«
    »Sie sind schon weg.«
    Rebus wusch sich die Hände, lockerte den Krawattenknoten, so dass er den obersten Hemdknopf aufbekam. Der Kokser konnte sich jetzt wieder in seine Nische verkriechen. Er konnte beschließen, das Lokal zu verlassen. Er konnte sich bei der Geschäftsleitung beschweren. Vielleicht zahlte der Laden ja was dafür, dass die Bullen keinen Arger machten. Er verließ die Toilette und machte sich auf die Suche nach dem Büro, konnte aber keins finden. Draußen im Foyer gab's eine Treppe. Davor parkte der Rausschmeißer. Rebus sagte dem ausgestopften Smoking, dass er mit dem Geschäftsführer reden wolle.
    »Geht nich.«
    »Es ist wichtig.«
    Der Rausschmeißer schüttelte langsam den Kopf. Seine Augen blieben dabei auf Rebus' Gesicht geheftet. Rebus wusste, was der Typ sah: einen Säufer mittleren Alters, eine Mitleid erregende Figur in einem billigen

Weitere Kostenlose Bücher