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Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Sessel, gut genug zum Schlafen.
    »Sie müssten ein bisschen für mich buddeln.«
    »Darauf wäre ich nie und nimmer gekommen.«
    »Er heißt Weir. Nennt sich Major Weir, aber der Dienstgrad könnte auch erfunden sein.«
    »T-Bird Oil?«
    Mairie war eine sehr gute Journalistin. »Genau der.«
    »Er hat gerade eine Rede auf dieser Konferenz gehalten.«
    »Na ja, er hat sie von jemand anderem vorlesen lassen.«
    Eine Pause. Rebus zuckte innerlich zusammen. »John, sind Sie in Aberdeen?«
    »So ungefähr«, gestand er.
    »Erzählen Sie.«
    »Später.«
    »Und wenn's 'ne Story gibt...?«
    »Starten Sie aus der Poleposition.«
    »Mit etwas mehr als neunzig Minuten Vorsprung?«
    »Garantiert.«
    Schweigen in der Leitung. Sie wusste, dass das ohne weiteres gelogen sein konnte. Sie war Journalistin: Sie kannte sich aus.
    »Also gut, was wollen Sie über Weir wissen?«
    »Alles. Die interessanten Dinge.«
    »Geschäftlich oder privat?«
    »Beides, hauptsächlich geschäftlich.«
    »Sind Sie in Aberdeen irgendwie zu erreichen?«
    »Mairie, ich bin nicht in Aberdeen. Besonders, wenn jemand fragt. Ich meld mich wieder.«
    »Es heißt, dass der Spaven-Fall neu aufgerollt wird.«
    »Eine interne Untersuchung, das ist alles.«
    »Als Vorbereitung für eine Wiederaufnahme?«
    Walt öffnete die Tür und kam mit zwei Bechern Kaffee herein. Rebus stand auf. »Ich muss jetzt leider weg.«
    »Die Sprache verloren?«
    »Bis dann, Mairie.«
    »Ich hab mich erkundigt«, sagte Walt, »Ihre Maschine fliegt in einer Stunde.« Rebus nickte und nahm den Kaffee. »Ich hoffe, Sie haben Ihren Aufenthalt genossen.«
    Du lieber Himmel, dachte Rebus, das meint er tatsächlich ernst.
17
    An dem Abend aß Rebus, nachdem er sich vom Rückflug nach Dyce erholt hatte, im selben indischen Restaurant, das Allan Mitchison frequentiert hatte - nicht zufällig. Er wusste nicht, warum er das Lokal mit eigenen Augen sehen wollte, aber es war so. Das Essen war anständig, ein Hühnchen Do-piaza , wie man es in Edinburgh auch nicht besser oder schlechter bekam. Die Gäste waren Paare, teils jung, teils mittleren Alters, ihre Stimmen gedämpft. Das sah nicht wie die Sorte Restaurant aus, in dem man nach sechzehn Tagen auf einer Bohrinsel die Sau rauslassen würde. Wenn überhaupt, so war es ein Ort der Beschaulichkeit - immer vorausgesetzt, man aß allein. Als die Rechnung kam, rief sich Rebus die Beträge auf Mitchisons Kreditkartenauszug ins Gedächtnis: Sie entsprachen rund dem Doppelten dessen, was er jetzt zu zahlen hatte. Rebus zeigte seinen Dienstausweis und bat, mit dem Geschäftsführer zu sprechen. Der Mann kam, ein nervöses Lächeln auf den Lippen, an seinen Tisch gehastet.
    »Gibt es irgendein Problem, Sir?«
    »Nein«, sagte Rebus.
    Der Geschäftsführer nahm die Rechnung und wollte sie schon zerreißen, als Rebus ihn aufhielt.
    »Ich würde lieber zahlen«, sagte er. »Ich wollte nur ein paar Fragen stellen.«
    »Natürlich, Sir.« Der Geschäftsführer nahm ihm gegenüber Platz. »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Ein junger Mann namens Allan Mitchison kam hier regelmäßig zum Essen, ungefähr einmal alle zwei Wochen.«
    Der Geschäftsführer nickte. »Ein Polizist war hier und hat mich nach ihm gefragt.« CID Aberdeen: Bain hatte sie gebeten, sich nach Mitchison zu erkundigen; das Resultat war so ziemlich gleich null gewesen.
    »Erinnern Sie sich an ihn? An den Gast, meine ich.«
    Der Geschäftsführer nickte. »Sehr angenehmer Mann, sehr ruhig. Er war vielleicht zehnmal hier.«
    »Allein?«
    »Manchmal allein, manchmal mit einer Dame.«
    »Können Sie sie beschreiben?«
    Der Geschäftsführer schüttelte den Kopf. Aus der Küche war ein Scheppern zu hören, das ihn ablenkte. »Ich erinnere mich nur, dass er nicht immer allein war.«
    »Warum haben Sie das dem anderen Polizisten nicht auch gesagt?«
    Der Mann schien die Frage nicht zu verstehen. Er stand auf, mit dem Kopf schon halb in der Küche. »Aber das habe ich doch«, erklärte er im Weggehen.
    Das hatte das CID Aberdeen also der Bequemlichkeit halber zu erwähnen vergessen...
    An der Tür des Burke's Club stand ein anderer Rausschmeißer, und Rebus zahlte für den Eintritt wie jeder andere auch. Drinnen war Seventies Night, mit Preisen für die besten Kostüme. Rebus betrachtete den Aufmarsch von Plateausohlen, Oxfordhosen, Midis und Maxis und handbreiten, knalligen Krawatten. Stoff für Alb träume. Das alles erinnerte ihn an die Fotos seiner eigenen Hochzeit. Es gab einen 5

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