Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders

Titel: Inspector Rebus 08 - Das Souvenir des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
Anzug. Es war höchste Zeit, ihn aufzuklären. Er zeigte ihm seinen Dienstausweis.
    »CID«, erklärte er dem Smoking. »In diesem Lokal wird mit Drogen gehandelt, und ich steh ganz kurz davor, die Drogenfahndung zu rufen. Kann ich jetzt mit dem Boss reden?«
    »Ich heiße Erik Stemmons.« Der Mann kam hinter seinem Schreibtisch hervor, um Rebus die Hand zu geben. Es war ein kleines Büro, aber gut eingerichtet. Auch gut schallisoliert. Die Bässe waren alles, was man akustisch von der Disko mitbekam. Es gab allerdings Monitore, sechs an der Zahl. Drei zeigten die Tanzfläche, zwei die Bar und einer eine Gesamtansicht der Nischen.
    »Sie sollten eine Kamera im Klo installieren«, schlug Rebus vor, »da läuft die Show. Sie haben zwei auf die Bar gerichtet: Probleme mit dem Personal?«
    »Seitdem wir die Kameras haben, nicht mehr.« Stemmons trug Jeans und ein weißes T-Shirt mit bis zu den Schultern aufgekrempelten Ärmeln. Er hatte lange Ringellocken, aber das Haar lichtete sich bereits, und über sein Gesicht zogen sich verräterische Furchen. Er war nicht viel jünger als Rebus, und je jünger er auszusehen versuchte, desto älter wirkte er.
    »Sind Sie vom CID Grampian?«
    »Nein.«
    »Hab ich mir gedacht. Die meisten Beamten bekommen wir bei uns regelmäßig zu sehen, Stammgäste praktisch. Wollen Sie sich nicht setzen?«
    Rebus nahm Platz. Stemmons machte es sich hinter seinem Schreibtisch bequem. Die Arbeitsfläche war mit Papierkram bedeckt.
    »Offen gesagt, verwundert mich Ihre Behauptung«, fuhr er fort. »Wir kooperieren uneingeschränkt mit der hiesigen Polizei, und dieser Klub ist der sauberste in der Stadt. Natürlich wissen Sie selbst, dass es unmöglich ist, Betäubungsmittel vollkommen draußen zu halten.«
    »Eben hat sich jemand auf der Toilette eine Nase reingezogen.«
    Stemmons zuckte die Schultern. »Meine Rede. Was können wir dagegen tun? Jeden Gast am Eingang filzen? Einen Drogenhund rumlaufen lassen?« Er stieß ein kurzes Lachen aus. »Sie sehen das Problem.«
    »Wie lang leben Sie schon hier, Mr. Stemmons?«
    »Ich bin 78 rübergekommen. Es hat mir gefallen, und ich bin geblieben. Das sind fast zwanzig Jahre. Ich bin praktisch naturalisiert.« Ein weiteres Lachen; wieder keine Reaktion von Rebus. Stemmons legte die Hände flach auf die Schreibtischplatte. »Wo immer die Amerikaner hinkommen - Vietnam, Deutschland, Panama -, ziehen Unternehmer nach. Und solange die Profite stimmen, bleiben wir auch.« Er sah auf seine Hände. »Was wollen Sie wirklich}«
    »Ich will wissen, was Sie mir über Fergus McLure erzählen können.«
    »Fergus McLure?«
    »Sie wissen schon: ein Toter, lebte in der Nähe von Edinburgh.« Stemmons schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, der Name sagt mir nichts.«
    Sagt mir nichts, o sagt mir nichts von Lie-hi-hi-be , hätte Rebus um ein Haar gesungen.
    »Sie scheinen hier drinnen kein Telefon zu haben.«
    »Bitte?«
    »Telefon.«
    »Ich besitze ein Handy.
    »Das tragbare Büro.«
    »Rund um die Uhr geöffnet. Hören Sie, wenn Sie irgendein Problem haben, gehen Sie damit zu den hiesigen Bullen. Ich kann solchen Ärger nicht gebrauchen.«
    »Sie wissen noch gar nicht, was Ärger heißt, Mr. Stemmons.«
    »Hey.« Stemmons richtete einen Finger auf ihn. »Wenn Sie was zu sagen haben, sagen Sie's. Ansonsten ist die Tür das Ding hinter Ihnen mit dem blank polierten Griff.«
    »Und Sie sind das Ding vor mir mit der gleich polierten Fresse.« Rebus stand auf und beugte sich über den Schreibtisch. »Fergus McLure hatte Informationen über einen Drogenring. Er starb ganz plötzlich. Auf seinem Schreibtisch lag die Telefonnummer Ihres Klubs. McLure war nicht gerade der Diskotyp.«
    »Und?«
    Rebus sah Stemmons in einem Gerichtssaal vor sich, wie er genau dasselbe erwiderte. Er sah die Geschworenen, die sich genau dieselbe Frage stellten.
    »Hören Sie«, sagte Stemmons einlenkend. »Wenn ich dabei wäre, einen Drogendeal aufzuziehen, würde ich diesem McLure dann die Nummer unseres Münztelefons, bei dem jeder abnehmen könnte, oder eher meine Handynummer geben? Sie sind Detective - was meinen Sie?«
    Rebus sah einen Richter, der das Verfahren einstellte.
    »Johnny Bible hat sein erstes Opfer hier kennen gelernt, richtig?«
    »Herrgott, fangen Sie nicht damit wieder an! Was sind Sie, pervers oder was? Das CID hat uns deswegen wochenlang schikaniert.«
    »Sie haben seine Beschreibung nicht wieder erkannt?«
    »Niemand hat sie wieder erkannt, nicht mal die Rausschmeißer, und

Weitere Kostenlose Bücher