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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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Manchmal wunderte sich Bony, warum die Fencer unter derart rauhen Bedingungen ihre schwere Arbeit verrichteten. Gewiß, die Bezahlung war gut. Es gab auch keine Stechuhr und keine Akkordarbeit. Hier draußen war man ein völlig freier Mensch. Die Männer, die an den Grenzzäunen Dienst taten, wurden von keiner Fabriksirene kommandiert. Ein Mensch aber, der normalerweise im Büro arbeitete, mußte hier draußen noch viel schneller überschnappen als Bohnenstange Kent.
    Acht Tage später, nachdem Bony mit King Moses und dessen Adjutanten gesprochen hatte, sah er Newton mit seinen Kamelen einen langen Abhang herunterkommen. Während dieser acht Tage hatte der Inspektor außer einem Dingo und seinen beiden Kamelen kein lebendes Wesen zu Gesicht bekommen, und er war froh, den Zaunwart zu sehen.
    »Na, wie steht's?« fragte Newton.
    »Der Zaun ist in einer nicht ganz so guten Verfassung wie damals, als Nugget mit seinen Leuten von hier weggegangen ist.«
    »Viele Hände machen die Arbeit leicht, Ed. Sie haben durchaus nicht schlecht gearbeitet. Den Mount Everest hat es diesmal nicht erwischt. Wie steht es mit Ihren Rationen?«
    »Ich habe keine Kartoffeln mehr und seit vierzehn Tagen kein frisches Fleisch. Ich wollte nach Quinambie gehen, sobald ich den Abzweig zu Ihrem Bambusgrasschuppen erreiche.«
    »Dann können wir gleich zusammen gehen. Der Zaun kann jetzt schon mal für zwei Tage allein gelassen werden. Hat sich was ereignet? Haben Sie schon etwas herausgefunden?«
    »Ich erhielt Besuch von Old Moses und Frankie«, erwiderte Bony und berichtete nähere Einzelheiten.
    »Die beiden wollen nach einem Pferd gesucht haben? Dieser alte Halunke würde doch nie im Leben einem Pferd nachreiten. Da schickt er stets seine Leute. Der wollte Sie nur mal beäugen. Das war der Grund! An welcher Stelle des Zaunes traf er Sie denn so ›ganz zufällig‹?«
    Bony erklärte es ihm, so gut er konnte. Dann koppelten sie Bonys Kamele mit der Nasenleine an das letzte Tier von Newton und machten sich auf den Weg nach Süden. Bony nahm seine Heugabel und marschierte auf der anderen Seite des Zauns entlang, warf einzelne Stachelgrasbüschel hinüber auf das Gebiet von Quinambie. Bei Sonnenuntergang schlugen die beiden Männer am Abzweig zum Schuppen ihr Lager auf.
    Als sie sich rauchend an dem hell lodernden Feuer niederließen, entschloß sich Bony, Newton weiter ins Vertrauen zu ziehen. Er berichtete ihm, was er beim Brunnen 9 entdeckt und welche Schlußfolgerungen er daraus gezogen hatte.
    »Wenn Sie an der Stelle des Verwalters gewesen wären – hätten Sie dann nicht erwartet, daß Ihnen die Schwarzen ihre Ansicht über das Lagerfeuer mitteilen?« wollte Bony wissen.
    »Doch, das hätte ich erwartet. Sie mußten ja gemerkt haben, daß der Verwalter eine falsche Schlußfolgerung zog. Komisch, Ed – Frankie ist sonst immer sehr hilfsbereit. Daß keiner der Abos der Polizei gegenüber etwas erwähnt hat, mag seinen Grund darin haben, daß der Sergeant und seine Leute davon ausgingen, Maidstone sei geradewegs zum Brunnen zehn gefahren. Sie verließen sich auf die Aussage des Verwalters, daß Maidstone bei Brunnen neun lediglich Tee gekocht und einige Fotos gemacht habe.«
    »Kommen Häuptling Moses oder sein Medizinmann viel in der Gegend herum? Geht der Stamm manchmal am Zaun entlang auf Wanderschaft?«
    »Seit das Ungeheuer aufgetaucht ist und ihnen Angst eingejagt hat, nicht mehr sehr oft. Natürlich, zu gewissen Zeiten unternehmen sie auch heute noch ihre Wanderzüge.« Newton benützte einen meterlangen Zweig als Fidibus und zündete sich die Pfeife an. »Hier in dieser Gegend habe ich sie zum letztenmal vor ungefähr drei Monaten gesehen.«
    »Besitzen viele von ihnen Gewehre?« fragte Bony.
    »Schwer zu sagen. Ich kenne einige, die ein Gewehr besitzen. Als sie vor drei Monaten hier in der Gegend waren, schoß einer der Abos auf einen Adler. Er verfehlte ihn, traf aber um ein Haar Nugget, der oben auf einer Düne stand. Nugget wurde fuchsteufelswild und beschwerte sich bei mir. Als ich dann Moses das nächstemal traf, beschwerte ich mich meinerseits bei ihm. Es ist eben so: Die jungen Abos arbeiten ab und zu auf den Viehstationen, und für ihr Geld kaufen sie sich dann bei dem syrischen Hausierer ein Gewehr. Man sollte das unterbinden. Bei uns kann man genauso leicht ein Gewehr kaufen wie eine Dose Milch – auch wenn man in seinem ganzen Leben noch kein Gewehr in Händen hatte.«
    »Die Kugel muß aber dicht bei Nugget

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