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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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eingeschlagen sein, wenn er Ihnen davon berichten konnte«, meinte Bony. »Er hätte genausogut umkommen können. Vielleicht ist auch Maidstone einem derartigen Unfall zum Opfer gefallen, weil jemand leichtsinnig in der Gegend herumgeknallt hat. Damit wäre die Verschwiegenheit der Abos erklärt. Sie handeln ja niemals grundlos. Selbst, wenn sie eine Lubra mit dem Schweigebann belegen, haben sie einen guten Grund dafür. Wir müssen immerhin einräumen, daß alle Handlungen der Eingeborenen einer gewissen Logik entsprechen.«
    »Ja, es könnte sich natürlich um einen Unfall gehandelt haben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie Maidstone lediglich aus Übermut abgeknallt haben.«
    Ein neuer Gesichtspunkt, und auch gleichzeitig eine Erklärung für die geringe Hilfsbereitschaft der Eingeborenen bei den Ermittlungen. Es dürfte sich lohnen, in dieser Richtung weitere Nachforschungen anzustellen. Es war ja Bony bisher nicht gelungen, ein Motiv für einen Mord zu finden.
    »Wenn man einem Abo befiehlt, sich dumm zu stellen, dann ist er ein sehr guter Heuchler«, fuhr Newton fort. »Und ich wette, daß man diesen Abos befohlen hatte, sich dumm zu stellen. Nicht nur den beiden, die der Verwalter von Quinambie mitgenommen hatte, sondern auch den Eingeborenen vom Lake Frome. Wer aber kann allen Schwarzen einen Schweigebann auferlegen? Nur Charlie der Spinner natürlich! Und er war bei dem Verwalter von Quinambie, als die Leiche Maidstones gefunden wurde.«
    »Richtig. Der Medizinmann brauchte nur die Stirn zu runzeln, und schon verstummten sämtliche Abos vom Lake Frome.« Bony nickte. »Dies würde er allerdings bestimmt nicht getan haben, um einen Weißen zu decken. Damit werden wir in unserer Vermutung bestärkt, daß ein Eingeborener Maidstone erschossen hat. Und in diesem Fall ist kaum daran zu zweifeln, daß es ein Unfall war. Raub liegt nicht vor. Jedenfalls fehlte von Maidstones Besitz nichts von irgendwelchem Wert.«
    »Durchaus möglich. Trotzdem kann ich nicht recht verstehen, wie es zu einem solchen Unfall kommen konnte – es sei denn, ein kurzsichtiger Abo hat Maidstone für ein Känguruh gehalten.«
    »Nun, ganz gleich, ob es ein Unfall war oder nicht – ich muß den Todesschützen finden. Seit der Tat sitzen die Abos auf beiden Seiten des Zauns tatenlos herum. Sie sprechen nicht einmal miteinander über den Mord. Das Thema ist ganz einfach tabu, und keine Macht der Erde wird die Schwarzen zum Reden bringen. Nun, ich habe auch früher schon einer derartigen Wand des Schweigens gegenübergestanden – nicht nur bei Eingeborenen. Ein kluger Mörder taucht ganz einfach unter und verhält sich still. Das gilt auch, wenn mehrere an der Tat beteiligt sind. Wie Karnickel sitzen sie im Bau. Ich muß nun dafür sorgen, daß sie ihren Bau verlassen, obwohl sie das Tageslicht scheuen. Die müssen etwas unternehmen. Und nun möchte ich gern, daß Sie etwas für mich tun.«
    »Schießen Sie los, Ed.«
    »Wenn wir nach Quinambie kommen, lassen Sie ein paar Bemerkungen fallen, daß Sie vermuten, ich sei ein Detektiv, der den Fall Maidstone aufklären möchte. Sorgen Sie vor allem dafür, daß die Eingeborenen es hören. Übertreiben Sie ruhig, und verkünden Sie, daß ich schon bald den Täter verhaften werde. Wie Sie vorgehen, überlasse ich Ihnen.«
    »Ich soll also lediglich Andeutungen machen?«
    »Ganz recht. Erzählen Sie, daß ich Sie dauernd über den Mord ausfrage. Und daß ich mich schrecklich für die Eingeborenen interessiere, auch für Nugget. Sie werden sich schon eine glaubhafte Geschichte ausdenken.«
    Newton lachte leise. Plötzlich brach er ab und wurde sehr nachdenklich.
    »Könnte das aber nicht recht gefährlich werden für Sie?« meinte er schließlich. »Bei dem einsamen Leben, das wir führen, könnte man Sie leicht aus dem Weg räumen. Niemand kann Ihnen den Rücken decken, und wenn Ihnen plötzlich ein ›Unfall‹ zustößt, würde kein Mensch Verdacht schöpfen.«
    »Dieses Risiko muß ich eingehen. Sie dürfen mir glauben, daß es mir nicht leichtfällt, aber ich bin nicht nur hierhergekommen, um Stachelgrasbüschel über Ihren Zaun zu schaufeln.«
    »Schon gut. Ich werde diese Gerüchte in Umlauf setzen. Aber wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich mehr nach hinten als nach vorn schauen. Und wie steht es mit den Nächten?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Ein vorsätzlicher Mord will wohl überlegt sein. Und gerade während der Vorbereitungen kann das ausersehene Opfer seine

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