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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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Bony, der auf dem Rücken einer Düne arbeitete, sah, wie weit hinter Brunnen 9 ein Rauchsignal aufstieg. Die Eingeborenen vom Lake Frome würden zwar nur das obere, bereits leicht zerflossene Ende der Rauchsäule erblicken, aber das würde genügen, um den Häuptling oder den Medizinmann zu veranlassen, sich niederzuhocken und in tiefe Meditation zu versinken. Dann würde an zwei weit voneinander entfernten kleinen Feuern ein eifriges Gemurmel beginnen.
    Bony gab den ersten Schuß ab, jedoch nicht auf ein menschliches Wesen. Er überquerte gerade die gewaltigen Sandberge und war auf einem Gipfel angelangt, da entdeckte er in der dahinterliegenden Senke einen Dingo, der von zwei Adlern angegriffen wurde. Der Dingo war in schwerer Bedrängnis. Ein Raubvogel, der im Tiefflug über die Ebene strich, konnte den Hund mühelos umwerfen, und bevor es dem Dingo gelang, aufzuspringen und weiterzurennen, war der zweite Adler da und traktierte ihn mit einem heftigen Flügelschlag. So nahm das grausige Spiel seinen Fortgang. Ununterbrochen griffen die beiden Adler mit ihren kräftigen Schwingen den Hund an, ohne ein einziges Mal mit ihren Fängen den Boden zu berühren.
    Irgendwo in der näheren Umgebung mußte sich das Adlernest befinden. Am oberen Ende eines abgestorbenen Baumes in einer Astgabel gebaut, hatten die Raubvögel von ihrem hochgelegenen Nest einen prächtigen Ausblick. Und ihre Augen waren so scharf, daß sie noch auf eine Entfernung von zwei Meilen eine Buschratte erkennen konnten.
    Der Hund hätte sich bei hellem Tageslicht nicht erwischen lassen dürfen. Sollte es ihm gelingen, seinen Verfolgern zu entkommen, würde er sich bestimmt nie wieder überraschen lassen. Doch so, wie die Dinge standen, war es für Bony klar, daß er den beiden Adlern nicht entwischen konnte. Sie würden ihre Angriffe fortsetzen, bis der Dingo qualvoll vor Erschöpfung starb. Bony zielte sorgfältig und gab dem geschwächten Tier den Gnadenschuß. Die beiden Adler zogen in weiten, majestätischen Spiralen davon.
    Der Schuß hallte in den Senken, die die Dünen voneinander trennten, laut wider, und Bony hätte zu gern gewußt, ob er von jemandem gehört worden war.
    Da der Wasservorrat knapp wurde und auch die Kamele getränkt werden mußten, wartete er mit dem Errichten des Nachtlagers und marschierte zunächst mit den beiden Tieren durchs Gattertor hinüber nach Südaustralien. Auf halbem Weg zum Brunnensee verriet ihm das Gebimmel von Old Georges Glöckchen, daß sich das Tier losgerissen hatte. Offensichtlich wollte das Kamel noch vor Bony den See erreichen; denn das Glöckchen läutete stürmisch, als das Tier davoneilte. Bony versuchte gar nicht erst, Old George einzufangen, denn dann hätte er Rosie freilassen müssen.
    Als der Inspektor den See erreichte, stand Old George mit weit gespreizten Hinterbeinen am Ufer und soff immer noch. Bony führte Rosie zu George, und nachdem sich die beiden Kamele sattgetrunken hatten, ließ er sie niederknien, damit sie in Ruhe wiederkäuen konnten. Anschließend mußte er George die Lasten abladen, um an die nahezu leeren Wasserfässer zu gelangen. Nachdem die Eisenfässer gefüllt waren, mußte er für George eine neue Nasenleine anfertigen. Er hatte gerade die benötigte Länge von einem dünnen Seil abgeschnitten und eine Schlinge gemacht, die er über den Nasenknebel schieben wollte, als beide Tiere urplötzlich aufsprangen. Sie fuhren herum, kehrten nun dem See das Hinterteil zu. Bony hatte gerade noch Zeit, nach seinem Gewehr Ausschau zu halten. Es lehnte an einem Wasserfaß, aber Old George versperrte ihm den Weg.
    Mit ungeheurer Geschwindigkeit näherte sich ein Kamel. Es war das größte Kamel, das Bony bisher gesehen hatte. Ein Schauer lief dem Inspektor den Rücken hinab, denn es bestand kein Zweifel: Das war das Ungeheuer vorn Lake Frome!

9
    Das Tier durchpflügte schaukelnd die Sandwüste und erinnerte unwillkürlich an ein Schiff bei rauher See. Es sah aus, als besitze es nicht vier, sondern nur zwei Beine. Kaum hatten sich die rechten Beine vom Boden gelöst, stampften sie bereits wieder auf, und die linken Beine lösten sich vom Boden. Der obere Teil des Körpers war dunkelbraun, wurde aber zu den Beinen hin immer heller. Das Kamel hatte den Kopf gesenkt und wirkte außergewöhnlich bösartig-
    Bony wollte zu seinem Gewehr springen, doch in diesem Moment bewegte sich Old George und behinderte ihn. Als sich der Inspektor wieder umdrehte, war das Ungeheuer da.
    Mit erstaunlicher

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