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Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
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kann eine Woche dauern, aber ebensogut ein Jahr.«
    »Oho, Sie gehören zu den Leuten, die niemals aufgeben!« Newton musterte Bony abschätzend. »Nun, wenn Sie Ihre Arbeit nicht machen, kann ich Sie am Zaun nicht gebrauchen. Für mich kommt zuerst der Zaun und dann nochmals der Zaun. Der Mord interessiert mich nicht.« Er warf eine Handvoll Teeblätter in den Kessel, ließ das Wasser noch eine volle Minute sieden, dann nahm er den Kessel vom Feuer. »Haben Sie schon einen Verdacht?«
    »Nein. Sie vielleicht?«
    »Ich habe beim besten Willen keine Ahnung. Mir ist die ganze Sache schleierhaft. Dieser Mann hat keinem Menschen etwas zuleide getan. Warum sollte ihn also jemand erschießen?« Newton rührte den Tee um, wartete, bis sich die Blätter gesetzt hatten, und füllte zwei Becher. Dann nahm er aus seiner Lebensmittelkiste eine Dose Milch und eine Büchse Zucker. »Es heißt daß er zum Lake Frome wollte. Ich verstehe nur nicht recht, was er dort wollte. Angeblich wollte er Fotos machen. Aber dort draußen gibt es nur Sand, Salz und Schlamm, und man muß schon eine riesengroße Geduld aufbringen, um überhaupt einmal ein Tier zu sehen. Waren Sie schon mal am Lake Frome?«
    »Nein. Aber ich habe einmal mitten im Lake Eyre einen Mörder gestellt.« Bony lächelte. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Lake Frome schlimmer sein sollte. – Was ist eigentlich der Fencer, dessen Abschnitt ich übernehmen soll, für ein Mensch?«
    »Mit den Abos kommt er sehr gut aus, denn er ist selbst zu drei Vierteln Eingeborener. Er hat Frau, Kinder und einige Verwandte dabei, die für ihn arbeiten. Er kommandiert lediglich. Heute müßte er mit seinen Leuten zum Basislager kommen. Sie übernehmen das Gerät und zwei von seinen Kamelen, weil die Tiere an diese Gegend gewöhnt sind.«
    »Wo liegt dieses Basislager?«
    »Von hier aus zwei Meilen in Richtung zum Zaun. Der Zaun ist fünf Meilen entfernt. Einmal im Monat holen Sie sich Fleisch und Proviant. Das Fleisch erhalten Sie kostenlos, alles übrige wird in Rechnung gestellt. Haben Sie ein Gewehr mitgebracht?«
    Bony schüttelte den Kopf. Daß er einen Dienstrevolver bei sich hatte, erwähnte er wohlweislich nicht.
    »Sie müssen unbedingt ein Gewehr haben. Man weiß nie, ob man es nicht plötzlich braucht. Ich besitze eine Winchester und eine Savage. Ich werde Ihnen die Winchester leihen. Die Munition müssen Sie sich drüben im Store kaufen. Ich bin im Moment etwas knapp damit. – Übrigens, ich habe gehört, daß Maidstone mit einer vierundvierziger Winchester erschossen wurde. Die Polizei hat sich für alle Winchesterbüchsen interessiert.«
    Bony ging über diesen Punkt geflissentlich hinweg.
    »An den Grenzzäunen von Westaustralien müssen die Fencer über den zurückgelegten Weg und die ausgeführten Arbeiten genau Tagebuch führen«, fuhr er statt dessen fort. »Ist das hier auch so?«
    »Nein. Haben Sie denn schon mal am Zaun gearbeitet?«
    »Ja. An der Grenze nach Westaustralien. Mein Abschnitt hatte eine Länge von hundertvierundsechzig Meilen.«
    »Hier ist Ihr Abschnitt nur elf Meilen lang. Sobald Sie den Zaun gesehen haben, wissen Sie auch, warum er so kurz ist.«
    »Sie besitzen also keinerlei Aufzeichnungen, wo sich Ihre Fencer jeweils aufgehalten haben – zum Beispiel an dem Tag, an dem Maidstone erschossen wurde?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Wo waren Sie denn am neunten Juni?«
    »Rund sechzig Meilen weiter unten. Ich kontrollierte den Zaun in nördlicher Richtung.«
    »Einer Ihrer Fencer, Nugget Early, konnte seine genaue Position nicht angeben, als er von der Polizei verhört wurde«, fuhr Bony fort. »Vermutlich hat er in der Mitte seines Abschnitts kampiert, also südlich des Tatorts und einiger Sandhügel. Der Fencer, der an dem nördlich anschließenden Zaunabschnitt arbeitet, befand sich angeblich am sogenannten Zehnmeilenpunkt. Könnten diese Angaben stimmen?«
    »Ich kann sie nicht widerlegen«, antwortete Newton. »Übrigens, Early ist der Mann, den Sie ablösen. Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?«
    »Beide Männer besitzen Winchesterbüchsen. Maidstone wurde mit einer Winchester erschossen. Es ist weiter nicht wichtig, aber ich möchte möglichst alle gemachten Aussagen von Zeugen bestätigt haben. Aus den Akten konnte ich ersehen, daß der zehnte Juni und fast der ganze folgende Tag nahezu windstill waren. Wir haben keinen Beweis dafür, ob Maidstone während des Tages oder während der Nacht getötet wurde. Der Mond ging spät auf – der

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