Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony

Titel: Inspektor Bony 29 - Gefahr fuer Bony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W Upfield
Vom Netzwerk:
Mord könnte also auch in der Nacht verübt worden sein.«
    »Warum lief Maidstone eigentlich nachts herum?«
    »Er hatte von einer geographischen Zeitschrift den Auftrag, Nachtaufnahmen von Tieren zu machen, die zur Tränke kommen. Im Augenblick interessiert man sich sehr für das Innere Australiens. Deshalb kann er durchaus auch bei Nacht am Bach gewesen sein. Die Aufklärung des Mordes ist nur deshalb so schwierig, weil scheinbar jegliches Motiv fehlt. Meine Kollegen aus Broken Hill, die die ersten Ermittlungen angestellt haben, fanden nicht den geringsten Hinweis, obwohl sie volle vierzehn Tage nachgeforscht haben. Aber irgend jemand muß geschossen haben.«
    »Da haben Sie allerdings recht. – So, und nun besorgen wir den Proviant. Ich werde Sie im Store einführen. In den Packtaschen am Sattel müssen Proviantsäcke stecken.«
    Bony nahm ein halbes Dutzend kräftige Kalikosäcke mit und ließ sich Mehl, Tee und Zucker geben, dazu Preßtabak und Zündhölzer. Er kaufte außerdem ein feststehendes Messer mit Lederscheide und eine Schachtel mit fünfzig Schuß Gewehrmunition. Damit kehrte er zu den Kamelen zurück und verstaute alles in den Packtaschen. Nachdem dies erledigt war, begleitete ihn der Verwalter zum Stationskoch. Der packte ihm in die mitgebrachten Säcke vierzig Pfund frisches Rindfleisch und ein Quantum grobes Salz. Nun hatten sie auf dem Stammsitz der Quinambie-Station alles erledigt und machten sich auf den Weg zum Basislager.
    Newton beobachtete zufrieden, wie Bony die Packtaschen festschnallte und die Kamele zum Aufstehen brachte. Dieser Mann kennt sich aus! dachte er.
    Am Hals des letzten Kamels baumelte ein Glöckchen, das während des Marsches in gleichmäßigem Rhythmus anschlug. Auf diese Weise brauchte man nicht immer wieder nachzusehen, ob der Strick, der die Tiere miteinander verband, gerissen war.
    Die beiden Männer schritten nebeneinander her. Newton hatte die Nasenleine des Leitkamels über dem Arm gehängt. Sobald sie die zum Stammsitz gehörende eingezäunte Weide hinter sich gelassen hatten, wurden die Futterverhältnisse besser. Statt des spärlichen Gestrüpps wuchsen nun saftige Büsche. Der Kamelpfad wand sich über die Sanddünen, und schließlich tauchte in der Ferne eine Gruppe von Eingeborenen auf.
    Die Schwarzen umringten vier am Boden kniende Kamele. Sie befanden sich in einer schmalen, flachen Mulde, hinter der sich ein mit Mulgabäumen bestandener Hang erhob. Zwischen den Bäumen war ein an der Vorderseite offener, mit Bambusgras gedeckter Schuppen errichtet.
    Die Eingeborenenfrauen nahmen den Kamelen gerade die Reit- und Packsättel ab. Die Kinder tollten umher. Der Herr und Gebieter aber saß auf einer Kiste und rauchte gemütlich seine Pfeife. Unter heftigem Gekläff stürmten vier Hunde auf Newton und Bony zu und begrüßten die Ankömmlinge. Jetzt erhob sich der Schwarze würdevoll und rief die Hunde zur Ordnung. Inzwischen führten die Kinder die Kamele einige Meter zur Seite, fesselten ihnen die Vorderbeine und nahmen ihnen die Nasenleinen ab.
    Fred Newton schritt bedächtig den Hang hinauf zu dem Schuppen, wo er die Kamele niederknien ließ. Jetzt erst kam der Eingeborene herüber. Er war untersetzt und hatte kurze, stämmige Beine. Man sah ihm nicht an, daß er weiße Ahnen hatte, aber seine Aussprache war akzentfrei. Zu seiner Hose aus grobem Baumwollstoff trug er ein zerfetztes Hemd. Die Füße waren nackt.
    »Guten Tag, Boß.«
    »Tag, Nugget. Nun, wie steht es bei dir?« fragte Newton.
    Diesmal half Nugget beim Abladen der Lasten, während er bei seinen eigenen Kamelen diese Arbeit Frauen und Kindern überlassen und statt dessen Pfeife geraucht hatte.
    »Gut, Boß.« Er lachte laut auf. »Mary hat zwei Dingos erwischt. Für das Geld will sie die Kinder neu einkleiden.«
    Wenn man bedachte, daß es für einen Dingoskalp nur zwei Pfund gab, würde sie den Kindern nicht sehr viele Sachen kaufen können. Aber da diese Leute auch im Norden Fallen stellten, erbeuteten sie vielleicht noch einige Felle.
    »Nugget, dies ist Ed Bonnay. – Ed, ich möchte Sie mit Nugget bekannt machen.«
    Die Männer reichten sich feierlich die Hände.
    »Nugget, ich habe diesen Nichtsnutz am Südabschnitt entlassen. Ich möchte, daß du diesen Abschnitt übernimmst und in Ordnung bringst. Ed übernimmt inzwischen deinen Abschnitt.«
    »Ist mir recht«, meinte Nugget ohne den geringsten Einwand, dann fügte er–wie um seine Gleichgültigkeit zu erklären – hinzu: »Ed wird

Weitere Kostenlose Bücher