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Inspiration – Du sollst mein sein!

Inspiration – Du sollst mein sein!

Titel: Inspiration – Du sollst mein sein! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wolter
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Fingerabdrücke. Den schriftlichen Bericht kriegen Sie dann wahrscheinlich morgen.«
    Damit waren Rick und Cooper offiziell entlassen, was zumindest Cooper nicht wirklich schmeckte. Er sah aus, als hätte er gerne noch eine kleine Kaffeepause mit Dr. Purcell angehängt, allerdings weit außerhalb des Leichenschauhauses. Doch auch Cooper war klar, dass dafür weder der richtige Moment noch genügend Zeit war.
    * * *
    Entnervt schlug Bellinda mit dem Handballen auf das Lenkrad. Seit dreißig Minuten quälte sie sich durch den allabendlichen Stau auf dem San Diego Freeway, und das nur, weil sie ihren beiden Freundinnen versprochen hatte, die verdammten Briefe zur Polizei zu bringen.
    Insgeheim verfluchte sie sich im Nachhinein, dass sie Elli und Christine diesen Schund überhaupt gezeigt hatte. Nachdem eine Nacht darüber vergangen war, erschien ihr ihre plötzliche Unruhe bei dem Gedanken, dass der Absender sie kannte und möglicherweise in ihrer Nähe lebte, völlig unsinnig. Was hatte der Mann denn schon getan? Es war schließlich kein Verbrechen, Verehrerbriefe zu schicken. Gut, okay, die Briefe waren irgendwie bizarr. Aber trotzdem …
    Bellinda drückte auf die Hupe, als der Wagen vor ihr ruckartig stehen blieb. Nichts brachte sie mehr in Rage als dieses endlose Stop-and-go am Abend. Dabei durfte sie nur wütend auf sich selbst sein, denn genau genommen war sie selbst schuld, dass sie jetzt im Rushhour-Stau steckte. Den ganzen Tag war sie zu Hause gewesen und hatte an ihren Skripten gearbeitet. Sie hätte das durchaus zwischendurch erledigen können, ohne sich diesem Stress auszusetzen. Aber nein, sie hatte wieder mal so lange hin und her überlegt, bis es schließlich zu spät war, um dem Feierabendverkehr noch zu entgehen.
    Als sie endlich den großen Parkplatz vor dem Polizeirevier in Brentwood erreichte, hatte sie endgültig die Nase voll von der Blechlawine. Dass der Beamte am Empfangstresen sie erst einmal ignorierte und ungerührt weiter in einem Angelmagazin blätterte, machte die Sache auch nicht besser. Bellinda hatte große Lust, vor seinen Augen mit den Händen hin- und herzuwedeln, um seine geistige Anwesenheit zu überprüfen. Mit einem energischen Räuspern und der lauten Frage nach einem Beamten, bei dem sie ihre Anzeige erstatten könne, riss sie ihn endlich aus dem Studium seiner offenbar hochinteressanten Lektüre, und er verwies sie an einen gewissen Officer Turner, der sich bestimmt gern ihres Problems annehmen würde.
    Bellinda schnaufte … ihres Problems. Genau genommen hatte sie selbst gar kein wirkliches Problem. Ihr Möchtegernverehrer hatte eins!
    Officer Turner, ein korpulenter Mann mittleren Alters, der offenbar schon bessere Tage gesehen hatte und sich wahrscheinlich auf seine Pension freute, bot ihr einen Stuhl neben seinem mit Akten überfüllten Schreibtisch an, schob eine Schachtel beiseite, die den Aufdruck einer bekannten Bäckereikette trug, und ließ sich leicht gelangweilt ihre Geschichte erzählen. Bellinda übergab ihm die beiden Schreiben und wartete ungeduldig, bis er sie gelesen hatte. Mehr als einmal konnte sie beobachten, wie Officer Turners Augenbrauen amüsiert nach oben ruckten. Schließlich hob sich sein Blick wieder in ihre Richtung.
    »Tja, Miss Carlyle, mir ist nicht ganz klar, was wir für Sie tun können. Der Mann ist offenbar vernarrt in Sie, was ich ihm nicht übelnehmen kann, wenn Sie mir die Bemerkung gestatten. Allein aus dem Umstand, dass die Briefumschläge nicht frankiert und deshalb wahrscheinlich nicht auf dem normalen Postweg zugestellt worden sind, und der Tatsache, dass er Sie anscheinend persönlich kennt, lässt sich keine Bedrohung ableiten. Zugegeben, seine Wortwahl ist etwas wunderlich, aber ansonsten … ich kann da beim besten Willen nichts Beunruhigendes entdecken. Meine Empfehlung ist, dass Sie erst einmal abwarten. Wir können jedenfalls im Moment überhaupt nichts tun. Ich nehme Ihre Bedenken zu Protokoll und mache Ihnen von den Briefen eine Kopie. Die Originale lege ich zur Akte. Wir werden sie auf Fingerabdrücke untersuchen und das Ergebnis durch unseren Computer schicken. Dafür brauchen wir aber noch Ihre Abdrücke, damit wir die ausschließen können. Die nehme ich dann gleich noch. Mehr kann ich nicht tun, es tut mir leid.«
    Bellinda nickte nur. Sie verkniff sich jeden Kommentar, das würde doch zu nichts führen. Ohnehin konnte sie sich lebhaft vorstellen, was in Officer Turners Kopf momentan vorging. Wahrscheinlich reichten

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