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Instrumentalität der Menschheit

Instrumentalität der Menschheit

Titel: Instrumentalität der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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Respekt und Zustimmung. »Das sind unveräußerliche Rechte.«
    A’dolar schüttelte den Kopf. »Das sollten sie sein«, sprakk er, »aber auf Xanadu hat Kuat eine Möglichkeit gefunden, diese Unveräußerlichkeit zu umgehen. Gewiß sind Sie vertraut mit den Untoten?«
    »Natürlich. ›Und nimmer leben sie selbst …‹« zitierte er aus einem alten Lied. »Aber was hat das mit dem Recht auf Leben zu tun? Die Untoten wachsen aus den gefrorenen Fleischbrocken legendärer Helden, die schon lange tot sind. Es stimmt schon, daß wir hin und wieder außergewöhnliche Erfolge mit den Untoten in ihrem zweiten Leben zu verzeichnen haben, wenn wir die physische Person des Toten regenerieren, aber nicht immer – ihre Heldentaten schienen eine Folge der Umstände und der Gene gewesen zu sein, und nicht allein ihrer Gene …«
    Wieder schüttelte A’dolar den Kopf. »Ich sprekke nicht von den legalen, wissenschaftlich kontrollierten Untoten, obwohl ich manchmal großes Mitleid für sie empfinde. Aber was würden Sie von Untoten halten, die aus den Lebenden wachsen?«
    Verwunderung und Entsetzen prägte das Gesicht des Raumlords, als A’dolar fortfuhr. »Untote, die wie Marionetten von Kuat gelenkt werden, Untote, die an die Stelle ihrer Originale treten, so daß weder die Untoten noch die Originale ein eigenes Leben führen können …«
    Unvermittelt wußte der Raumlord, was in jenem Gebäude versteckt war, das er zwischen den Buahbäumen entdeckt hatte. »Das ist das Laboratorium, nicht wahr?«
    A’dolar nickte. »Ein perfektes Versteck. Kuat hat das Gerücht verbreitet, daß der Duft der Buahbäume tödlich ist, solange er nicht, nach Rücksprache mit den Aroi, die Erlaubnis zur Ernte der Früchte gibt. So wagt sich niemand bis zum Laboratorium. Alles Unsinn. Nur kurze Zeit, unmittelbar vor der Ernte, ist der Duft der Buahfrüchte tödlich … mit anderen Worten, in dem Gerücht steckt gerade genug Wahrheit, um es glaubwürdig erscheinen zu lassen. Sie haben heute morgen verfolgt, wie unser Kundschafter getötet wurde …«
    Lord Kemal sah verständnislos drein. »Den unmodifizierten Adler, den Sie heute morgen bei Ihrem Ritt vom Himmel fallen sahen. Er hat das Laboratorium für uns ausgekundschaftet. Man hat ihn mit einem Pisang-Pfeil abgeschossen. Derartige Dinge lassen die Menschen glauben, daß sie sich von dem Wald fernhalten müssen.«
    »Sie standen mit ihm in Verbindung?«
    Zum ersten Mal machte das Lächeln des Vogelmannes auf den Raumlord einen blasierten Eindruck. »Natürlich.« Dann verdunkelte sich sein Gesicht, und seine Augen wurden alt und traurig. »Er war mein Bruder; wir wurden im gleichen Nest ausgebrütet, aber ich wurde genetisch kodiert und in einen Untermenschen verwandelt und er nicht. Unsere Gefühle unterscheiden sich von denen der wahren Menschen, aber wir können Liebe und Treue empfinden, und auch Trauer …«
    In seiner Erinnerung sah Lord Kemal wieder den Vogel, wie er elegant hinauf in den Morgenhimmel stieg, und er spürte A’dolars Trauer. Ja, er glaubte, daß auch Untermenschen Gefühle besaßen. A’dolar berührte mit seinem Greiffinger Kemals Hand.
    »Ich habe erkannt, daß Sie Mitleid für ihn verspürten, auch wenn Ihnen die Umstände unklar waren. Das war einer der Gründe, warum ich wollte, daß Sie in dieser Nacht zu mir kommen sollten.« Seine Stimmung schlug um. »Wir müssen uns zuerst um die Aroi kümmern.«
    »Ich kenne dieses Wort, aber nicht seine Bedeutung.«
    »Das überrascht mich nicht. Die Aroi führen ein Leben, das aus Vergnügen besteht – sie singen, sie tanzen, sie feiern und dienen als eine Art Priesterschaft. Männer und Frauen bilden die Aroi, und sie werden respektiert und verehrt. Aber um ein Aroi zu werden, muß man eine grausige Bedingung erfüllen.«
    Der Raumlord sah ihn fragend an.
    »Alle lebenden Nachkommen des derzeitigen Gatten jener Person, die sich den Aroi anschließt, müssen geopfert werden. Oder der Gatte muß sterben, und falls aus dieser Ehe mehr als ein Kind hervorgegangen ist, müssen entsprechend viele Freiwillige sterben.«
    Lord Kemal nickte. »Das ist also der Grund, warum sich Laris Mutter in der sonnenlosen See ertränkt hat – um ihren unmündigen Sohn zu retten. Aber warum hat sich der alte Gouverneur den Aroi angeschlossen?«
    »Verstehen Sie nicht? Mit Kuat als Gouverneur und dem alten Gouverneur bei den Aroi besitzt dieses Verschwörerpaar eine Macht über diesen Planeten, die so absolut ist …«
    »Also war es von

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