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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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weil er sich nicht ausdrücken konnte, wie er wollte.
    »Adam!« erwiderte er.
    »A-aber ja, Adam. Du hast Hunger?«
    »Eier mit Schinken«, sagte er deutlich. »Toast, Butter, Konfitüre, Kaffee, Orangensaft.« Erfreut über den Klang der Worte hielt er inne. Bisher hatten immer nur die Stimmen solche Worte gemacht. Jetzt war es anders, das Ich machte selbst Worte.
    »Kalbsvögel, Makkaroni und Käse, de virande, poissons, carne, garbanzos, kolbassa, borschcht …«
    »Les!« rief Louella aufgeregt. »Er spricht. Zwar nur ein wirres Durcheinander, aber manches ist klar zu verstehen. Er sagt, er hat Hunger. Möchte Eier mit Schinken.«
    »Und was ist daran so erstaunlich? Ich hätt’ auch nichts gegen Eier mit Schinken!«
    »Hör zu, Adam«, sagte die Schwester eindringlich. »Wenn du etwas zu essen haben willst, muß du es sagen. Verstanden?«
    »Essen«, erwiderte er. »Marmelade, Wurst.«
    »Sag: ›Bitte, Schwester Louella, ich möchte ein gutes Frühstück‹.«
    »Essen, hungrig, heiß, Salz, hungrig.«
    Schwester Louella strahle, tätschelte seine Hand und rannte in die Küche. Les blieb neben dem Mann stehen und starrte ihn durchdringend an. »Du willst uns doch nicht auf den Arm nehmen, eh, Adam?«
    »Maul halten, Les«, sagte der Mann ruhig. Les wich zurück, als hätte der andere ihn geschlagen. »Erlaub dir keine Unverschämtheiten!« knurrte er. »Deine Schliche kenn’ ich jetzt!«
    Der Adam genannte Mann hörte ihm gar nicht zu. Er bog seine Finger zurück, um herauszufinden, wie weit das möglich war, ohne daß sie weh taten.
     
    »Wir haben den Burschen jetzt fast zwei Monate aufgepäppelt und ihn von vorn und hinten bedient.« Les saß Louella am Küchentisch gegenüber. »Du kümmerst dich zum Teufel nicht mehr um deine eigentliche Arbeit …«
    »Ich dulde solche Worte nicht in meinem Haus, Lester Choate«, sagte die Frau scharf.
    »Aber du läßt dich von diesem Schwindler hereinlegen …«
    »Das genügt, Les! Ich bin müde …«
    »Das ist noch nicht alles. Ich bin schon eine lange Zeit bei dir, Lou. Ich kann nicht zusehen, wie ein schmutziger, kleiner Gauner dich aus Haus und Hof schwindelt …«
    »Hör mir zu, Les. Das ist mein Haus. Ich tu hier, was mir beliebt. Wenn es dir nicht gefällt, brauchst du nur zu gehen.«
    »Glaub’ ja nicht, daß ich nicht weiß, was vorgeht. Schließlich hab’ ich Augen im Kopf!«
    »Du mußt getrunken haben! Dabei hast du mir bei der Bibel geschworen, daß du nie wieder einen Tropfen anrühren würdest!«
    »Wo sollte ich denn was zum Trinken her haben? Ich schwöre …«
    »Schwör keinen Meineid! Laß mich deinen Atem riechen!«
    »Den Teufel werd’ ich. Ich hab’ mir schon genug von dir gefallen lassen, Lou!«
    »Häßliche alte Schlampe«, sagte eine Stimme an der Tür. »Du bist fett und stinkst, und wenn es mir nicht um Essen und Bett ginge, wäre ich schon längst auf und davon.«
    Der Mann und die Frau am Tisch drehten sich wie vom Donner gerührt um.
    »Teufel, der Kerl liest meine Gedanken«, sagte Adam mit leerem Blick.
    »Glaub’ ihm kein Wort, Lou«, stöhnte Les, gleichzeitig mit Adam.
    »Adam!« ächzte Schwester Louella.
    »Überlaß mir den verdammten Schwindler!« brüllten Adam und Les. »Er darf nicht so über dich reden!«
    Schwester Louella sprang auf, packte Les am Arm und stieß ihn durch die halbe Küche. Dann stellte sie sich vor Adam. »Adam, warst du das, der das alles gesagt hat?«
    »Natürlich war’s er«, echote Adam Les. »Du hast’s doch mit deinen eigenen Augen gesehen und gehört, daß …« Beide Stimmen verstummten abrupt. Louella starrte Les an. »Er liest deine Gedanken«, wisperte sie. »Er spricht sie laut aus!«
    »Nein, er will mich nur hereinlegen, Lou«, sagten Les und Adam.
    »Halt’s Maul, Les! Kein Wort mehr!« Sie wirbelte zu Adam herum.
    »Was denkt er? Sag es mir, Adam! Sprich laut!«
    »Ich bring’ ihn um. Dreckiger Gauner. Verdammter, verfluchter … Kommt daher und macht alles kaputt … Und die alte Schlampe glaubt ihm. Mein Gott! Er tut es wirklich. Er sagt alles, was ich denk’!«
    Les preßte die Hände an die Ohren. »Er ist ein Lügner und Betrüger!« heulten er und Adam gleichzeitig. Les senkte den Kopf und stürmte an Adam vorbei. Sie hörten seine Schritte, als er drei Stufen auf einmal auf der Treppe nahm.
    Schwester Louella ließ sich schwer auf den Küchenstuhl fallen. »Adam!« keuchte sie. »Du hast es wahrhaftig getan! Du hast seine schmutzigen Gedanken gelesen.« Sie hielt

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