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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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den Füßen, ein anderer räusperte sich.
    »Sie dürfen jetzt nicht meditieren, Bruder Adam«, sagte Schwester Louella scharf. »Nennen Sie die Namen. Fangen Sie bei Mrs. Kleek an.«
    Er schaute sich im Zimmer um. Der Name verband sich mit einem Muster, das zu einer ältlichen Frau neben der Tür gehörte.
    »Mrs. Emma Kleek«, sagte er. »Mr. Horace Levy, Mrs. Doris Dunch, Mr. Gus Pendleton …«
    »Hmmmph«, brummte Mr. Levy. »Was beweist das schon? Jeder kann ihm unsere Namen gesagt haben.«
    Louella schenkte Levy ein säuerliches Lächeln, dann wandte sie sich an Adam. »Bruder Adam, Sie müssen tiefer in den Äther schauen, um Mr. Levy zu überzeugen.« Ganz deutlich hörte Adam ihre Gedankenstimme: Nenn seinen vollen Namen, den seiner Frau, der Kinder, seinen Geburtstag, nicht das Jahr, das wär’ ihm vielleicht peinlich.
    »Hyman Nikolaijewitsch Lewenowski«, sagte Adam. »Shadyside Drive 248. Sheila MacKenzie Levy. Keine Kinder. 21. Oktober.«
    Horace Levy setzte sich auf, stieß einen Ruf des Erstaunens aus, den er jedoch hastig mit einem Hüsteln übertönte.
    »Sehr geschickt«, sagte er. »Nur hat er meinen Namen offenbar verwechselt. Und er sagt, ich hätte keine Kinder. Was ist mit Seymour?«
    »Sie haben wohl Ihren Namen geändert, Horace?« fragte Mr. Grant und musterte den Älteren durchdringend.
    »Was, ich? Warum sollte ich …«
    »Warum sollte ich lügen?« sagte Adam. »Ich habe ihn nur abgekürzt, weil er so einfacher ist, weil ich ihn amerikanisieren wollte, nicht, weil ich mir was zu schulden hab’ kommen lassen …«
    »He!« ächzte Mr. Levy und starrte Adam mit offenem Mund an.
    Adam, halte dich an das, was ich dir befohlen hab’! klang Schwester Louellas Gedankenstimme schneidend.
    »Warum soll ich’s nicht zugeben«, sagte Levy mit angespannter Stimme. »Der Junge hat recht. Ich – ich wollte ihn nur auf die Probe stellen. Ich wurde tatsächlich als Lewenowski geboren. Ich frage mich bloß, woher er das weiß …«
    »Und was ist mit Seymour?« unterbrach ihn Grant.
    Mr. Levy fuhr sich mit einem nicht übermäßig sauberen Taschentuch über die Stirn.
    »Soll ich Ihnen sagen, daß der Junge adoptiert ist?« sagte Adam. »Shellys Sohn vor unserer …«
    »Das genügt!« brüllte Mr. Levy und sprang hoch. »Halten Sie Ihren Mund, hören Sie!«
    Adam verschloß seinen Geist der Kakophonie von hörbaren und unhörbaren Stimmen. Er sortierte die Gerüche in der Luft …
    Adam! Setz dich aufrecht hin. Lächle! peitschten Louellas Gedanken gegen ihn. Er öffnete die Augen. Mr. Levys Gesicht war dunkelrot, sein Finger deutete auf ihn.
    »Sie sollten sich alle schämen, hier zu sitzen!« rief er. »Als nächstes wird er Sie beleidigen!«
    »Horace, nehmen Sie sich zusammen!« sagte Louella ruhig. »Bruder Adam wollte niemanden beleidigen. Er ist nur ein bißchen durcheinander von dem vielen Meditieren, das ist alles. Setzen Sie sich wieder hin, ich bringe Ihnen eine feine Tasse Tee, und wir fahren fort. Bruder Adam, sprechen Sie nun zu Mrs. Dunch. Doris, entspannen Sie sich, Bruder Adam wird Ihnen …«
    »Nein, danke. Ich nicht!« protestierte Doris schrill. »Ich höre zu, was er zu den anderen zu sagen hat.«
    »Ich bin der nächste«, erklärte Mr. Grant in das Schweigen. Er blickte Adam durch leicht zusammengekniffenen Augen an. »Sagen Sie mir die gleichen Dinge wie Horace.«
    Adam, denk daran: nur Namen, Geburtstag und Unverfängliches!
    Adam blickte Mr. Grant an. Er war ein kleiner, drahtiger Mann, etwa fünfzig, mit rötlichem Haar, grauen Schläfen, sommersprossiger, ledriger Haut, blaßblauen Augen unter buschigen Brauen.
    »Aneas Grant, Box 456, RFD Route 1, 2. Dezember …«, leierte Adam, während er einer anderen, tieferen, verborgenen Stimme lauschte.
    »Idealia«, wisperte er. »Tot seit einundzwanzig Jahren, aber immer lebendig in mir, den ganzen Tag, die ganze Nacht …«
    »Bruder Adam, was soll dieser Unsinn!«
    »Seien Sie still«, wies Mr. Grant sie mit würgender Stimme zurecht. »Machen Sie weiter, Junge.«
    »In jenem September«, murmelte Adam. »So lange ist’s her und doch wie gestern. Mehr als ich verdiente, mehr als ich mir je hätte träumen lassen. Ich sagte ihr: Ich liebe dich, und sie sagte: Ich liebe dich ebenfalls, Aneas …«
    »Mr. Adam«, rief Grant mit angespannter Stimme. »Stehen Sie mit ihr im – im Jenseits in Verbindung? Können Sie …« Seine Stimme erstarb.
    »Verdammter Narr«, sagte Adam. »Lasse mich von dieser verdammten Schwindlerin

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