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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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entlang vergessen. Doch nun verlangte der Schmerz wieder seine volle Aufmerksamkeit.
    »Es tut wirklich weh«, flüsterte er und begann zu weinen, aber leise diesmal. Das machte nicht soviel Spaß wie zuvor, doch diesmal war es ein echter Ausdruck seiner Schmerzen, die immer größer wurden. »Bitte, laß es aufhören!« wimmerte er. Er stieß mit den Beinen um sich, aber das machte es nur noch schlimmer. Verhielt er sich dagegen ruhig, dann ließ der Schmerz nach. Er blickte auf die Decke und betrachtete die verschiedenartigen Schmutzflecke.
    »He!« sagte die Frau. »Wie heißt du?«
    »Lonzo«, erwiderte er. Der Name hatte sich ihm auf die Zunge gedrängt. Er bedeutete ihm nichts. Es war die automatische Erwiderung seines Mundes, und hing nicht mit seinem Ich zusammen.
    »Lonzo, und wie noch?«
    »Sprackle«, hörte er sich erstaunt sagen.
    »Ist das dein Name, oder kommst du von dort?«
    »Fred. Freddy.« Er genoß den neuen Klang.
    »Lonzo Fred Sprackle?«
    »Horace. Seymore, Jim.« So viele Laute standen ihm zur Verfügung. Sein Mund schien sie alle zu kennen.
    »Verdammt, Kerl! Sie hat dich nach deinem Namen gefragt!« knurrte der Mann böse. »Wenn du unverschämt wirst, schmeiß ich dich ’raus!«
    »Charles Weinelt.« Er ahnte weitere Gedankenformen hinter den Worten, aber Henny gab ihm keine Chance, ihnen nachzugehen.
    »Also gut, Charly. Wo kommst du her?«
    »Lacoochee.«
    »Wo ist das?«
    »Florida.«
    »Wie bist du denn von Florida hierhergekommen?«
    »Ich – bin gegangen.«
    »Verdammt langer Weg! Warum haben die Bullen dich durch die Mangel gedreht?«
    Er lag auf dem Rücken und betrachtete Henny. Der Mann stellte Fragen, und er hörte sich die Antworten geben, aber irgendwie schienen sie nicht aus ihm zu kommen. Es war interessant, darauf zu warten, was er als nächstes sagen würde.
    »Landstreicherei.«
    »Was haben sie mit dir gemacht?«
    »Sie wollten mich übertölpeln.« Das war eine neue Stimme. Sie fühlte sich gespannter, wütender an. »Verdammte Verräter. Als ich …«
    »Wa-as?«
    »Dann stießen sie mich in den Wagen.« Er spürte wieder eine Veränderung. »Sie sagte, ich müsse auch an sie denken. Alte Schlampe.«
    »He! Red keinen Blödsinn daher. Ich will wissen, was die Bullen mit dir gemacht haben. Ganz schön in die Zange genommen, eh?«
    Zuck . »Ja, ziemlich. Aber nur als Warnung …«
    »Warum haben sie dir deine Sachen weggenommen?«
    »Cabrones. Hijos de la puta.« Er spuckte auf den Boden.
    »He! Was fällt dir eigentlich ein! Und komm mir nicht mit Spaghetti oder so. Also, sie haben dir dein Zeug weggenommen, dich zusammengeschlagen und dann hinausbefördert, richtig?«
    »Teufel, Henny. So erfährst du nichts. Du legst ihm die Worte ja in den Mund.« Die Frau stieß den Mann zur Seite und setzte sich auf den Bettrand.
    »Hör mir zu, Süßer, mir kannst du die Wahrheit sagen. Die Bullen haben dich also einfach geschnappt, obwohl du nichts auf dem Kerbholz hast?«
    »Wer legt ihm jetzt die Worte in den Mund?«
    Zuck, zuck, zuck. Ein Gefühl von Bedrängnis und Gefahr. »Reiß dich zusammen. Egal wie. Die Bastarde dürfen nichts aus dir herausbekommen«, hörte er sich sagen.
    »Was für Bastarde, Süßer?« fragte Angelique.
    »Abwehrtypen. Ich werde jeden in meiner Einheit erschießen lassen, der den Mund aufmacht.«
    »Bei welcher Einheit bist du denn, Süßer?«
    »Link, Francis X., Major, AO 2355609. Mehr bekommt ihr nicht aus mir heraus.«
    »Der Bursche macht sich bloß lustig über uns!« Zur Abwechslung schob der Mann die Frau zur Seite. Er packte den Liegenden an den Schultern und schüttelte ihn.
    »Ich frag’ dich zum letztenmal: Wer bist du, und warum haben sie dich eingelocht? Hast du jemand abgemurkst? Ausgeraubt?«
    Zuck. »Vier von ihnen«, murmelte er. »Oder fünf. O Gott, ich hatte solche Angst. Sie kamen durch die Tür, und dann ging sie los. Ich wollte es nicht …«
    Henny fluchte und drückte den Mann verächtlich auf das Kissen zurück. »Er ist verrückt! Vielleicht aus dem Irrenhaus ausgebrochen?«
    Zuck. Diesmal war es anders. Als hätte sich eine Tür geöffnet, durch die die Stimme die Bühne übernahm. Er stützte sich auf die Ellbogen und sah Henny böse an.
    »Ich gab Befehl, mich nicht zu stören!« schnaubte er. »Wer sind Sie?« Sein Blick flog durch das Zimmer. »Was, zum Teufel, geht hier vor? Wo bin ich?«
    Henny und die Frau waren vor seiner schneidenden Stimme zurückgeschreckt.
    »Das – das ist meine Wohnung«, stammelte

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