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Intelligenz aus dem Nichts

Intelligenz aus dem Nichts

Titel: Intelligenz aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Sally Ann, oder wie immer du heißt.« Henny zog ihn zur Tür.
    »Chister. Wayne G. Chister. Sie sollen es nicht umsonst getan haben, Mr. …?«
    »Vergiß es. Du wirst jetzt eine schöne Spazierfahrt machen.«
    »Bitte rufen Sie nicht meine Frau an, sie würde sich nur Sorgen machen. Mir geht es bereits besser.«
    »Ja, ja. Paß auf die Stufen auf.«
    Wayne G. Chister jaulte, als er die erste Stufe hinunterstieg. »Mein Knie!« ächzte er. »Oh, mein Knie. Und meine Hände schmerzen.« Er zog den viel zu langen Ärmel zurück und starrte auf das blutige Gelenk in der stählernen Manschette, von der ein Stück Kette baumelte. »Großer Gott! Was ist mit mir passiert?«
    »Nichts. Nur ein kleiner Scherz. Alles in Ordnung, Mr. Chister. Du fährst jetzt nach Haus. Wie ist deine Adresse?«
    »2705 Royal Palm Crescent. Aber was ist mit mir geschehen? Weshalb die Handschellen?«
    »Die Bullen haben dich hopsgenommen. Erinnerst du dich denn nicht?«
    »Nein, an gar nichts, seit …« Abrupt brach er ab.
    Henny spähte vorsichtig aus der Tür. Weder Fußgänger noch Autos waren zu sehen. Er warf einen Blick zurück auf den Mann, der zitternd gegen die Wand lehnte. »He, Chister, du wartest hier, ja? Ich hol’ dir ein Taxi und bin gleich zurück.«
    »Ich fühle mich nicht sehr wohl, Sir. Bitte beeilen Sie sich.« So sehr klapperten seine Zähne, daß seine Worte kaum zu verstehen waren.
     
    Er stand im dunklen Hausflur und lauschte den Stimmen in seinem Kopf. Manche waren fordernd, andere schwach. Sie schienen ihn drängen zu wollen, etwas zu tun, aber sie waren so schrecklich verwirrend und widersprüchlich. Seine Arme und Beine zuckten.
    »Mir ist so übel«, stöhnte er, obwohl er wußte, daß niemand ihn hörte. »Bitte, so helft mir doch! Warum hilft mir denn niemand?« Er benetzte die Lippen. Jetzt erst fiel ihm der säuerliche Geschmack in seinem Mund auf, und der muffige Geruch seiner Kleidung stieg ihm in die Nase.
    »Was ist nur mit mir passiert?« murmelte er. »So schlimm war ich noch nie dran …«
    Plötzlich erhellte ein grelles blaues Licht den Hausgang, erlosch, leuchtete erneut auf. Durch die Scheibe der Tür sah er das Blinklicht eines Streifenwagens, der eben am Bürgersteig anhielt.
    »O nein. O Gott, nein …« Er drückte sich an der Wand rückwärts, hörte schwere Schritte auf die Tür zukommen. Ein weißer Lichtstrahl erhellte plötzlich den vorderen Teil des Ganges. Noch tiefer drückte er sich in die Dunkelheit am Ende des Flures. Die Tür sprang auf. Die Silhouette eines breitschultrigen Polizisten war zu erkennen. Er schob einen Mann vor sich her in den Gang. »Also, wo ist er?«
    »Hier! Ich schwör’, er war hier.«
    »Warum haben Sie ihn dann einfach alleingelassen?«
    »Ich hab’s Ihnen doch gesagt. Ich wollt’ ein Taxi holen.«
    »Warum hat er es nicht selbst geholt?«
    »Er – war doch betrunken. Ich wollt’ ja nur helfen …«
    Der Polizist stieß Henny noch weiter in den Gang. »Wenn er nicht hier ist, ist er vielleicht oben. Wir schauen mal nach.«
    Hennys verzweifelter Protest half nichts. Die beiden Männer verschwanden die Treppe hoch.
    Der Mann, der sich in die hinterste Ecke des dunklen Hausflurs gedrückt hatte, war schweißüberströmt und zitterte am ganzen Körper. Im Wagen wartete bestimmt ein zweiter Polizist. Er konnte unmöglich durch die Vordertür hinaus. Er sah sich um, vorbei an den beiden großen Mülltonnen, die neben ihm den Gang blockierten. Eine Metalltür befand sich hinter ihnen. Sie ließ sich leicht und leise öffnen.
    Feiner Regen nieselte auf ihn herab. Verbeulte Abfalltonnen standen herum, ein rostiges Fahrrad war an ein Rohr gekettet. Er huschte über den Hof zur Gasse auf der anderen Seite. Dort hielt er kurz an und blickte über die Schulter zurück. Niemand folgte ihm. Sein Herz hämmerte schmerzhaft, sein Kopf tat weh und sein Magen war peinvoll verkrampft. Knie, Hände und Gesicht brannten wie Feuer. Er schluchzte und rannte zur Straße.
    Es war eine enge Straße mit hohen Häusern an beiden Seiten und vielen Schildern in den Fenstern, die verkündeten, daß hier Zimmer zu vermieten seien. Es regnete jetzt stärker, und er fröstelte, mit dem feuchten Hemd auf seinen Rücken geklatscht. Stimmen flüsterten in seinem Kopf, aber er achtete nicht auf sie.
    Ein Stück die Straße hoch traten drei Männer aus einer Tür. Sie blieben kurz unter dem Licht an der Ecke stehen und blickten in seine Richtung. Ein Streichholz flackerte auf. Er sah, daß

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