Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Zu­satz­ti­tel »In ter­es­sen­be­wah­rer des Rei­ches« zu­ge­stan­den. Bis jetzt hat­te je­des von Mar­sia­nern kon­stru­ier­te und er­bau­te Groß­ge­hirn auf po­sitro­nisch-elek­tro­ni­scher Ba­sis prompt dar­auf rea­giert.
    Je­ne Leu­te, die uns ge­walt­sam nach »un­ten« ge­holt hat­ten, schie­nen kei­ne Ah­nung zu ha­ben, wen sie un­ge­wollt in ein Ver­steck brach­ten, das sie, wie un­se­re men­ta­le Be­wußt­seins­for­schung er­gab, als »ab­so­lut ent­de­ckungs­si­cher« an­sa­hen.
     
     

8.
     
    Ich hat­te mich im letz­ten Au­gen­blick da­zu ent­schlos­sen, die ver­plomb­ten Kis­ten öff­nen und den Män­nern der NEP­TUN die mar­sia­ni­schen Hoch­ener­gie­waf­fen aus­hän­di­gen zu las­sen.
    Die Be­die­nung war ein­fach. Ei­ni­ge er­klä­ren­de Wor­te hat­ten ge­nügt – we­nigs­tens für die­se hoch­s­pe­zia­li­sier­ten Aqua­nau­ten, von de­nen je­der her­vor­ra­gen­de tech­ni­sche Kennt­nis­se be­saß.
    Das wirk­te ech­ter! Ein über das welt­wei­te Fern­se­hen der­art ge­prie­se­ner Mann wie der ech­te Ka­pi­tän zur See, Frank Ka­bel­berg, hät­te es si­cher­lich auch ge­tan, vor­aus­ge­setzt, er hät­te die von un­se­ren Ge­heim­diens­ten er­fun­de­nen Er­fah­run­gen tat­säch­lich be­ses­sen. Ich muß­te so echt wie mög­lich wir­ken und so ent­schluß­freu­dig, al­les-ris­kie­rend, wie man es von Ka­bel­berg lo­gi­scher­wei­se er­war­te­te. Der kleins­te Feh­ler konn­te jetzt den Un­ter­gang be­deu­ten!
    Die NEP­TUN, ei­ne Spe­zi­al­kon­struk­ti­on, die auch hier und da auf dem Mee­res­bo­den auf­zu­set­zen hat­te, be­saß zwei durch­ge­hen­de Kiel­flos­sen von et­wa sech­zig Me­tern Län­ge. Sie wa­ren im Win­kel von fünf­und­vier­zig Grad vom un­te­ren Druck­kör­per ab­ge­spreizt und ver­lie­hen dem Boot einen sta­bi­len Halt.
    Je­mand hat­te das fol­ge­rich­tig be­wer­tet und uns so ge­schickt im An­tischwe­re­feld des Han­gar­schach­tes ein­ge­steu­ert, daß wir nun tat­säch­lich auf bei­den Kiel­flos­sen stan­den.
    Wir hat­ten die Pan­zer­hel­me der Druck­an­zü­ge ge­schlos­sen. Nur we­ni­ge Män­ner hiel­ten ty­pi­sche Un­ter­was­ser­waf­fen in den Hän­den: La­hoa Rous­se­let hat­te ein Bün­del­ge­schoß mit Ra­ke­ten­lan­zen ge­wählt. Es sah aus, als wä­ren wir auf al­les ge­faßt – auch auf ei­ne plötz­li­che Über­flu­tung.
    Fris­co hat­te un­se­re Emp­fangs­an­la­gen ein­ge­schal­tet. Es dau­er­te nur we­ni­ge Au­gen­bli­cke, bis un­ver­mit­telt der Front­bild­schirm der Zen­tra­le auf­flamm­te. Ich er­blick­te das bart- und fal­ten­lo­se Ge­sicht ei­nes Man­nes mit schloh­wei­ßen Haa­ren. Sei­ne Au­gen wa­ren fast farb­los. Sie wirk­ten ir­gend­wie un­heim­lich, da man sie in dem tief ge­bräun­ten Ge­sicht kaum rich­tig aus­ma­chen konn­te. Ich hat­te das Ge­fühl, als schau­te ich in ufer­lo­se Höh­len.
    Mein Herz be­gann un­will­kür­lich schnel­ler zu po­chen. Oh­ne es be­wußt zu wol­len, riß ich die Mün­dung des Mar­ss­trah­lers hoch.
    Wo­her kann­te ich die­sen Mann? Ich muß­te ihn schon ein­mal ge­se­hen ha­ben. Aber wo und wann?
    Han­ni­bal half mir aus. Er hat­te sich schnel­ler er­in­nert.
    »Vor­sicht! Das ist Pro­fes­sor Dr. Je­ro­me A. Bul­mers. Er war sei­ner­zeit ei­ner der ers­ten Wis­sen­schaft­ler, die die Mond­stadt Zon­ta un­ter­such­ten. Da warst du in Mas­ke im Ein­satz. Mich hat er nicht ge­se­hen, denn ich be­fand mich im Stütz­punkt Rot­ball. Ach­te auf sei­ne Wor­te. Ich be­lausch­te ihn auf Es­per-Ebe­ne.«
    Han­ni­bal stand in ei­ner Ecke der Zen­tra­le, die von un­se­ren In­nen­bord­ka­me­ras nicht er­faßt wur­de. Ich konn­te ihn je­doch gut se­hen und sei­ne Win­ke be­ach­ten. Zu­sam­men durf­ten wir uns nicht auf den Geis­tes­in­halt des Weiß­haa­ri­gen ein­stel­len. Die Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se wä­re ei­ner­seits be­merkt wor­den, und an­de­rer­seits hät­ten wir die »na­tür­li­chen« Fra­gen nur halb­be­wußt auf­neh­men kön­nen. Wir muß­ten die Ar­beit auf­tei­len.
    Wir ver­nah­men ein lei­ses, an­ge­nehm klin­gen­des Ge­läch­ter. Bul­mers war erst

Weitere Kostenlose Bücher