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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Shinkley, »das hät­te ich an­ge­ord­net. Wir könn­ten doch ab­sa­cken oder Tref­fer er­hal­ten.«
    »Na al­so. Kei­ne Hek­tik, bit­te. Ru­he be­wah­ren. In den Druck­pan­zern be­fin­den sich kei­ne Waf­fen, ha­ben Sie ver­stan­den? Dar­auf hat der MA­DE ver­zich­tet, weil man uns die Druck­an­zü­ge be­stimmt ab­neh­men wird. Oh­ne sie sind wir in der Tief­see hilflo­se Ge­fan­ge­ne. Al­so zie­hen Sie die Pan­zer über die ent­schei­dend wich­ti­ge Un­ter­klei­dung. Und jetzt schnell, es wird Zeit.«
     
    Der Vor­gang des Ein­schleu­sens in einen ehe­ma­li­gen mar­sia­ni­schen Raum­schiffs-Tief­bun­ker war für Han­ni­bal und mich schon bei­na­he zur Ge­wohn­heit ge­wor­den. Auch Al­li­son und Nis­hi­mu­ra hat­ten kaum dar­auf rea­giert, ab­ge­se­hen von der ge­spann­ten Auf­merk­sam­keit.
    Für die Be­sat­zungs­mit­glie­der der NEP­TUN war es grau­en­voll. So et­was hat­ten sie noch nicht er­lebt. Es war da­her nicht ver­wun­der­lich, daß ich die Bli­cke der Pa­nik im­mer wie­der mit be­ru­hi­gen­den Ges­ten be­ant­wor­ten muß­te.
    Wir wa­ren so ein­satz­klar, wie es sich Re­ling in sei­ner Pla­nung vor­ge­stellt hat­te. Nur hat­ten sich sei­ne Ver­mu­tun­gen mitt­ler­wei­le als Tat­sa­chen her­aus­ge­stellt.
    Un­be­kann­te, von Han­ni­bal und mir durch un­se­re te­le­pa­thi­schen Ga­ben längst als Men­schen ge­or­tet und zur so­for­ti­gen Wie­der­er­ken­nung im in­di­vi­du­el­len Ge­hirn­mus­ter­bild ein­ge­stuft, hat­ten die­se Groß­schleu­sen, an­ge­legt zur Be­sei­ti­gung ra­dio­ak­ti­ver Par­ti­kel und hoch­in­fek­ti­öser Krank­heits­kei­me, um­funk­tio­niert. Die Kam­mern lie­ßen sich eben­so­gut als Was­ser­schleu­sen ver­wen­den, zu­mal Hoch­druck­tur­bi­nen zum Len­zen der ent­gif­ten­den Was­ser­mas­sen vor­han­den wa­ren.
    Das al­ler­orts ver­ar­bei­te­te MA-Me­tall, denn an­de­re Ma­te­ria­li­en hat­ten die Mar­sia­ner für der­art wich­ti­ge An­la­gen nie­mals ge­nom­men, hielt dem Was­ser­druck spie­lend leicht stand. Die An­la­ge hät­te sich, von die­ser War­te aus be­trach­tet, oh­ne wei­te­res auch in zwölf­tau­send Me­ter Tie­fe be­fin­den kön­nen.
    Nach dem Len­zen der ein­ge­drun­ge­nen Was­ser­mas­sen und dem Öff­nen der un­te­ren Pan­zer­to­re wa­ren wir von ei­nem ty­pisch mar­sia­ni­schen An­ti­gra­vi­ta­ti­ons-Kraft­feld auf­ge­nom­men wor­den. Wir wa­ren als »Mas­se oh­ne Ge­wicht« sanft nach un­ten ge­schwebt.
    Dort, wo ehe­mals die Su­per­schlacht­schif­fe der mar­sia­ni­schen Por­cu­pa-Klas­se fest­ge­macht hat­ten, wa­ren wir schließ­lich zum Still­stand ge­kom­men.
    Das zir­ka hun­dertzwan­zig Me­ter lan­ge Tief­see­boot der US-Na­vy war im Be­reich die­ser Mam­mut­kräf­te am ehe­s­ten mit ei­nem Blü­ten­blatt im Zen­trum ei­nes Tai­funs ver­gleich­bar.
    Han­ni­bal, Al­li­son, Nis­hi­mu­ra und ich wuß­ten das; wir hat­ten es oft ge­nug er­lebt. Die Mars­tech­nik war für uns zur Selbst­ver­ständ­lich­keit ge­wor­den, zu­mal Han­ni­bal und ich auf dem Mond mit Hil­fe mar­sia­ni­scher Un­ter­rich­tungs­ma­schi­nen ei­ne enor­me In­tel­li­genz­quo­ti­en­ten-Auf­sto­ckung er­fah­ren hat­ten.
    Wir wuß­ten des­halb nicht mehr als ir­di­sche Spit­zen­wis­sen­schaft­ler, aber wir konn­ten hun­dert­mal so schnell ler­nen und Da­ten be­hal­ten.
    Mein In­tel­li­genz­quo­ti­ent von 52,4 Neu-Orb­ton lag so­gar um 2,4 Ein­hei­ten hö­her, als es ein Kom­man­do­ge­hirn von der Qua­li­tät des Mars­ro­bo­ters NEW­TON for­dern konn­te. Al­te Mar­sia­ner, die über einen Quo­ti­en­ten die­ses Ran­ges ver­fügt hat­te, wa­ren als be­fehls­be­rech­tig­te Per­sön­lich­kei­ten an­er­kannt wor­den.
    Ich trug da­her in ei­nem Ge­heim­fach mei­nes Ther­mo­schutz­an­zu­ges, er wur­de zur Zeit von dem sta­bi­len Druck­pan­zer aus Va­lo­pu­rit ver­hüllt, den Ko­da­tor; ein Kom­man­do­ge­rät, das auf nor­mal licht­schnel­ler Fre­quenz, aber auch in über­licht­schnel­len Funk­be­rei­chen ar­bei­te­te. Ein Ko­da­tor die­ser Art hat­te da­mals nur ei­nem mar­sia­ni­schen Ober­be­fehls­ha­ber mit dem

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